A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 46. (Nyíregyháza, 2004)

Régészet - Tibor Paluch: Die Bestattungen der Körös-Starčevo-Kultur

A Körös-Starcevo kultúra temetkezései Grabgruben Auf Grund der authentisch belegten Grabgruben: Dévaványa-B arcéi kishalom (LOSITS 1983, 11; ORAVECZ 1997, 18), Dévaványa-Katonafóldek (ECSEDY 1972, 61), Suceava (COMSA 1995, 248), Vörs-Máriaasszony-sziget (Abb. 3; KALICZ ET AL. 2002,17) und Zlatara (LEKOVIC 1988,108; KALICZ 1990, 46) ist das Vorhandensein von Grabgruben wegen ihrer geringen Zahl im ganzen Gebiet der Kultur nicht eindeutig nachweisbar. Da die Genannten jedoch aus gut dokumentierten Grabungen stammen, darf man davon ausgehen, dass auch bei früheren Freilegungen schon Grabgruben zum Vorschein gelangt sein dürften. Position Über die in der Grube eingenommene Position der Skelette gibt es bei einer Vielzahl von Gräbern (192 = 63%) gar keine Angaben. Im Falle der übrigen Gräber herrscht unter den beobachteten Körperlagen die linksseitige Hockerstelltung vor (55 = 58,7%), während die rechtsseitige weitaus seltener ist (34 = 30%). In den 24 verbleibenden Fällen (21,3%) ist nur die Tatsache der Hockerstellung bekannt. Orientierung Die Orientierung der Skelette betreffend sind zwei Hauptrichtungen zu beobachten. Bei 102 der 305 Bestattungen ist bekannt, wie der Tote ausgerichtet war. Als dominierend unter den bekannten Fällen kann man die Orientierung bezeichnen, wenn der Kopf des Toten im Norden platziert wurde. Zu dieser Gruppe gehört eine beträchtliche Zahl (41 = 40,2%) der Gräber. Die andere bedeutende Orientierungs­richtung ist O-W und S-N. Beiden Richtungen kann eine weitere größere Gräbergruppe (jeweils 24 = 23.5%) zugeordnet werden. In den zwölf restlichen Fällen blickte der Kopf des Skeletts nach Westen. Körperbemalung Der Gebrauch roter Ockerfarbe ist eine allgemeine Erscheinung und wohlbekannte Tradition des Totenkults im gesamten Neolithikum, der Brauch selber stammt schon aus wesentlicher früherer Zeit. Die rote Farbe als Symbol des Lebens gehört in die sakrale Sphäre. Ein Zeichen dafür ist, dass man die Toten, damit sie ihre lebensvolle Farbe behielten, oft mit roter Farbe anmalte. Das belegen die in den Gräbern gefundenen auf Ockerbenutzung hindeutenden Spuren. In zehn der bekannten Bestattungen der Kultur konnten die auf Ockergebrauch hinweisenden Spuren am Skelett selbst beobachtet werden: Besenova Veche (TROGMAYER 1968,121; TROGMAYER 1969,8), Cluj (TROGMAYER 1968,120; TROGMAYER 1969,9), Endröd-Varnyai-puszta (TROGMAYER 1968,118), Endröd-1 19, Grab 8 (MAKKAY 1992, 130), Szarvas-Szappanos (KRECSMARIK 1915, 13; KRECSMARIK 1915A, 19; MRT 8, 385; TROGMAYER 1968, 115). Sonstige Erscheinungen Neben den bislang beschriebenen Erscheinungen treten auch solche auf, deren geringe Zahl es zwar nicht ermöglicht, komplexere Hypothesen aufzustellen, deren Vorhandensein jedoch beweist, dass unsere Kenntnisse über die außerordentliche Vielfalt der Bestattungsbräuche der Körös-Starcevo­Kultur bei weitem noch nicht ausreichend sind. Einer dieser seltenen Züge ist das in den Gruben bzw. Grabgruben beobachtete Vorkommen von Unio-Muscheln. Nach den Angaben der Fachliteratur wurde diese Erscheinung in zwei Gräbern beobachtet (MRT 8, 429; KALICZ ET AL. 2002, 18), wobei die Ungewissheiten der Bestattung von Szarvas-Petőfi utca deren Zugehörigkeit zur Körös-Starcevo-Kultur in Frage stellen. Man kann also sagen, die Bestattung vom Fundort Vörs-Máriaasszony-sziget (Abb. 3) ist die einzige, bei der sich authentisch belegen lässt, dass das Vorhandensein der Muscheln im Grab Teil des Bestattungsrituals

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