A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 45. (Nyíregyháza, 2003)
Régészet - Katalin Tóth: Die Lage der Frühbronzezeitforschung in Ungarn
A kora bronzkor kutatásának helyzete Magyarországon Die Lage der Frühbronzezeitforschung in Ungarn Gegenstand meiner Studie ist die momentane Lage der Frühbronzezeitforschung in Ungarn. Die letzte Zusammenfassung über das Thema verfasste István Bona vor mehr als zehn Jahren (BONA 1992). Im seither verstrichenen Zeitraum ist - vor allem Dank der großflächigen „Autobahn-Grabungen" der 1990er Jahre - das verfügbare Quellenmaterial mehrerer Zeitalter (z.B. Makó-Kosihy-Caka-Kultur, Nyírség-Kultur) sprunghaft angewachsen. Auf bestimmten Gebieten wurden bedeutende Ergebnisse erzielt, auf anderen mussten vorhandene Kenntnisse modifiziert werden bzw. ergaben sich bislang nicht erkannte Probleme. Daher schien es mir an der Zeit, einen Status zu erstellen, wobei das Gewicht einerseits auf der sachlichen Darlegung der neuen Ergebnisse (jüngst erfolgte Freilegungen, Publikation alter Materialien, Modifikation territorieller Verbreitungen usw.) und andererseits auf den vor uns stehenden Aufgaben bzw. zu lösenden Problemen liegt. Daneben ist bei einzelnen Kulturen bzw. Gruppen selbst das angewachsene Quellenmaterial äußerst sporadisch. Unter den kulturellen Erkenntnissen möchte ich das Eindeutig- und langsam allgemeine Anerkanntwerden dessen hervorheben, dass die Glockengefäß-Kultur hinsichtlich ihres Ursprungs und ihrer kulturellen Eigenheiten eine selbständige kulturelle Einheit darstellt und es deshalb unbegründet ist, sie mit der Nagyrév-Kultur zu verbinden (CSÁNYI 1983,58; ECSEDY 1988,16-17; BONA 1992, 12; ENDRŐDI 1992, 99-100). Die Anwesenheit des als Phase II der Nyírség-Kultur (Szaniszló/ Sanisläu) abgesonderten (BADER 1978,30), von einigen Forschern als selbständige kulturelle Einheit (Szaniszlo/Sanisläu-Gruppe) interpretierten (NÉMETI-ROMAN 1995) Fundmaterials vom Typ Szaniszló in Nordostungarn (BONA 1992,21; Sz. MÁTHÉ 1998, 38-40; DANI 2001, 135-139) hat sich bestätigt. Wahrscheinlich darf man berechtigterweise vermuten, dass dem Fundmaterial des Typs Szaniszló bei der Herausbildung der Ottomány-Kultur eine Rolle zugefallen sein dürfte (NÉMETI-ROMAN 1995). Mehr und mehr hat es den Anschein, als müssten wir sowohl die Existenz der im südlichen Teil des DonauTheiß-Zwischenstromgebietes umrissenen (HORVÁTH 1983,81; HORVÁTH 1984), für den Nachlass die Donau überquerender Gruppen der Somogyvár-Vinkovci-Kultur gehaltenen (BONA 1992, 15) AdaGruppe, wie auch das Erscheinen eines in der östlichen Tiefebene vermuteten (BONA 1992,15) ähnlichen Somogyvár-Zweiges (Gyula-Rosm-Gruppe) in Ungarn verwerfen. Nicht ein authentischer Fundkomplex ist in den vergangenen Jahrzehnten zum Vorschein gelangt, der die Existenz der mehrzählig auf Streufunden gegründeten Gruppen hätte bestätigen können. Gleichzeitig stellte es sich von einem Teil der der Ada-Gruppe zugeordneten Funde heraus, dass sie in den auch längs des rechten Theißufers erscheinenden Óbéba-Pitvaros-Kreis gehören (KULCSÁR 2000,60), während man die vermeintlich zur Gyula-Rosia-Gruppe gehörigen Bestattungen teils an die Makó-Kosihy-Caka-Kultur (DANI 1998, 57-59, Abb. 2, Abb. 3.1-3; TÓTH 2002,36,47) und teils an die Füzesabony-Kultur (DANI 2001,134,139. Taf. VII-VIII) binden kann. Nach meiner Meinung handelt es sich im Falle der aus dem Süden des Donau-Theiß-Zwischenstromgebietes und der südöstlichen Tiefebene stammenden, mit dem SomogyvárVinko vci-Kreis in Verbindung zu brindenden Funde nicht um das tatsächliche Erscheinen eines Ethnikums, sondern um in der Makó-Periode allgemein in den Fundkomplexen der Makó-Kosihy-Caka-Kultur auftauchende, die Einflüsse der Somogyvár-Vinkovci-Kultur widerspiegelnde Funde, welche auf die sehr intensiven Beziehungen zwischen den beiden Populationen hinweisen. Teilergebnisse wurden auch hinsichtlich der territorialen Verbreitung der einzelnen Kulturen und Gruppen erzielt. Neben den im Komitat Bács-Kiskun zusammengestellten frühbronzezeitlichen Funden (TÓTH 1998) haben neuere authentisch freigelegte Siedlungsdetails bestätigt, dass wir im Donau-Theiß-Zwischenstromgebiet auch in den mittleren Teilen mit Funden aller drei Phasen der Frühbronzezeit, also auch mit der Anwesenheit der Nagyrév-Bevölkerung, rechnen müssen (HORVÁTH