A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 44. (Nyíregyháza, 2002)

Régészet - Zoltán Fekete: Ein spätbronzezeitlicher Depotfund aus Kisvárda–Sziget

Ein spätbronzezeitlicher Depotfund aus Kisvárda-Sziget zwei grössere Steinäxte bzw. einen Tonanhänger auf. Der Grossteil der Obsidianstücke stammt aus dem Gebiet zwischen den Hügeln. Die Mitarbeiter des Jósa-András-Museums von Nyíregyháza, Katalin Almássy und Eszter Istvánovits, führten am 13. Juli 2000 am Fundort eine Inspektion durch. Die Keramik­scherben, die in grosser Menge zerstreut an der Oberfläche lagen, deuten auf einen durch Pflü­gen zerstörten, spätbronzezeitlichen Siedlungsplatz hin, der evtl. zur Gáva-Kultur gehörte. Da­neben wurden auch Mahlsteinfragmente und Obsidianabschläge gefunden 2 . Auf einem anderen Sandhügel, der weiter östlich in Richtung der Stadt liegt (sogen. Jánvári-domb), wurden ähn­liche Keramikfragmente und Obsidianabschläge entdeckt (Abb. 1:2). Dieser ebenso spät­bronzezeitliche Siedlungsplatz scheint viel weniger zerstört zu sein als der oben erwähnte. Der Depotfund /. Dreieckverziertes Tüllenbeil ohne Öse (Taf. LI.) Gewicht: 578 g. Inventarnummer: 2000.21.1. Die Verzierung besteht aus einer unter der Randwulst mit einem Abstand von ca. 1 cm laufenden waagrechten Rippe und dazu gefügten doppelten V-Rippen. Die Dreieckverzierung wurde auf der einen Seite beschädigt. Diesen rezenten Einriss verursachte ein scharfer Gegen­stand, wahrscheinlich ein Pflug. Auf den beiden mit je einer Mittelkante versehenen Schmal­seiten führt in der oberen Hälfte ein Loch durch die Gussnaht. In diesen Löcher lagen entwe­der die Kernhaltestifte für eine feste Zentrierung des Tonkerns während des Gussverfahrens (MAYER 1977.191.), oder die Nägel zur Befestigung des Schaftes. Auf die letztere Verwendung deuten die in einer Bronzetülle aufgefundenen Holznägel (PETRESCU-DÍMBOVITA 1978. 143. Taf. 234: 9ab.). Die Gussnaht ist grob, sie wurde nicht abgeschliffen. Die Schneide ist abgebro­chen und war bereits vor Auffinden des Beils verloren gegangen. Die Tülle ist spitzoval, unten rechteckig. Dieser Tüllenbeil-Typ weist nach der Größe, Verzierung (Anzahl der Rippen, eventu­elle Ergänzung mit Punkten oder kleiner, senkrechter Rippe), Lage von Öse und/oder Rand­wulst mehrere Varianten auf. Die ersten Beispiele für die Dreieckverzierung stammen von Aba­újszántó und Tiszaszentmárton aus dem Uriu-Ópályi-Horizont (MOZSOLICS 1963. 76.; JÓSA­KEMENCZEI 1963/64. TAF. 60.). Diese Tüllen weisen einen halbmondförmigen Rand und Öse auf. Auf den Beilen dieser Zeit befindet sich manchmal eine kleine senkrechte Rippe zwischen den Dreiecken (MOZSOLICS 1973. 4L). Eine frühere Form unserer Variante taucht in Nordost­ungarn schon auf dem Gebiet der Piliny-Kultur, im Depotfund von Bükkaranyos-Földvár, auf (KEMENCZEI 1974. 58-59., TAF. I: 1.). Diese Tülle verfügt ebenso über die erwähnte senkrechte Rippe, die vermutlich ein Merkmal der früheren Exemplare ist. A. Mozsolics ordnet diesen Fund dem Aranyos-Horizont, also der BD Phase zu (MOZSOLICS 1985. 32.). In der folgenden Periode (Ha AI) weist diese Variante eine weite Verbreitung auf (KEMENCZEI 1984. 75.). Von dieser Zeit an kann man auch mit der Verbreitung der richtigen Randwulst rechnen (NOVOTNÁ 1970B. 45.). Auf dem Gebiet der früheren Kyatice-Kultur kennen wir Parallelen aus den De­ponierungen von Füzesabony und Püspökhatvan (KEMENCZEI 1984. 147., 150. TAF. CXI: 1., CXIII: 5., 6.). Andere Beile dieses Typs fand man im Bereich der Gáva-Kultur an folgenden Im Herbst 2002 kam noch ein Tüllenbeil ans Licht (d. Red.).

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