A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 44. (Nyíregyháza, 2002)
Régészet - János Makkay: Das metallgeschichtige Götterstandbild, die Axt als Attribut, und das rituelle Spinnen. Uralte hethitisch–protoslawische (und altslawisch–unungarische?) Kontakte im Hintergrund der Hexe Eisennase
Das metallgesichtige Götterstandbild, die Axt als Attribut, und das rituelle Spinnen Uralte hethitisch—protoslawische (und altslawisch—urungarische?) Kontakte im Hintergrund der Hexe Eisennase János Makkay In einem meiner früheren Aufsätze habe ich mich kurz mit einem interessanten und noch nicht restlos geklärten Teil der ungarischen Altertümer, mit dem Csörsz-Graben, beschäftigt. Heute wissen wir bereits, dass das an einigen Stellen der Großen Ungarischen Tiefebene noch leidlich erkennbare, aber unaufhörlich im Verfall begriffene, mächtige Wallsystem, die sog. Csörsz-Gräben, irgendwann um die Wende des 3./4. Jahrhunderts unter Einfluss, auf Ersuchen oder Befehl Roms von den Sarmaten der Tiefebene errichtet wurde, um durch Schaffung einer solchen Pufferzone das sarmatische Siedlungsgebiet, hauptsächlich jedoch die Provinzen Pannonién und Moesien, vor den von Osten herandrängenden, kriegerischen germanischen und Steppenvölkern (erst Goten, dann Hunnen) zu schützen. Ein wenig scherzhaft pflege ich zu sagen, dass die Römer die in der Tiefebene lebenden Sarmaten-Alanen ganz einfach übers Ohr gehauen bzw. zum Narren gehalten haben: sie ließen sie das ganze Gebiet der Tiefebene mit Gräben und Wällen von ca. tausend Kilometer Länge umgeben, die sich letztendlich als nutzlos erwiesen, denn die aus dem Osten kommenden, berittenen oder unberittenen Eroberer überwanden ein Jahrtausend lang jede Hecke, jeden Wall und jeden Graben mit spielerischer Leichtigkeit. Wie schon einmal darauf verwiesen, hat ein siebenbürgischer Geschichtsschreiber des 16. Jahrhunderts, István Székely von Benczéd (gestorben nach 1563), genau vierhundert Jahre vor Beginn der modernen Archäologieforschung, in seiner 1559 in Krakau erschienenen Chronik eine annähernd exakte Datierung dieser Gräben in der Tiefebene gegeben. Er schrieb, dass Seita, König von Pannonién, sie noch vor Attila, als hier die verschiedensten Nationen wohnten, zum Schutze seines Landes habe graben lassen (SZÉKELY 1960. 139., BORZSÁK 1996. 295.). Székely's Feststellung stimmte voll und ganz. Das Csörsz-Grabensystem entstand nämlich tatsächlich wenig vor der Zeit Attilas und der Hunnen, selbst wenn er diese Anmerkung an das Jahr 718 knüpfte (BORZSÁK 1996. 295.), aus welchem Datum des weiteren folgt, dass der Hunnenkönig Attila auch für Székely (ebenso wie für viele seiner Vorgänger) eigentlich der König der Spätawaren war (MAKKAY 1999. 126-152.). Wenig Beachtung dagegen schenkte man in der Forschung einer solchen Angabe, die in den Schriften der den Csörsz-Graben erforschenden Archäologen und Historiker im