A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 43. (Nyíregyháza, 2001)
Régészet - András Mező: Farbige Kirchen in unseren ortsnamen I.
Mező András Farbige Kirchen in unseren Ortsnamen I. In den vergangenen Jahrzehnten richtete sich das Interesse der Geschichtswissenschaft und Ortsnamenforschung auf Ortsnamen, die sich mit dem Farbnamen Weiß bildeten. Schon vor längerer Zeit wurden Forscher auf ein Detail der um 1100 entstandenen kleineren Legende über König Stephan aufmerksam, wo zu lesen ist, dass Székesfehérvár (Alba civitas; Stuhlweißenburg) seinen Namen von seiner besonderen Vornehmheit erhielt (ob specialitatem nobilitatis sue nomen accepit: SZENTPÉTERY 1937/38. II. 396.). Diese Stelle der Legende pflegte man so zu interpretieren, dass der Farbname im Namen Weißenburg die symbolische Bedeutung von „vornehm, fürstlich, königlich" besaß, und diese Rang und Würde ausdrückende Bezeichnung brachte man damit in Verbindung, dass der Fürst oder König Bauten aus weißen Steinen errichten lassen konnte (HORVÁTH 1967.107. ff, GYÖRFFY 1977.243.). Doch in Kenntnis der gesetzmäßig vom Konkreten ins Abstrakte umschlagenden Richtung der Bedeutungsentwicklung kann kein Zweifel darüber bestehen, dass auch in den Namen Weißenburg die konkrete Farbnamenbedeutung erstrangig gewesen ist. Ja mit Recht darf man sogar vermuten, dass es sich beim Zugestehen der symbolischen Bedeutung um ein gelegentliches Hineinempfinden des Legendenverfassers handelt, was die zu seiner Zeit schon bestehende besondere Bedeutung von Székesfehérvár hinreichend erklärt. György Györffy bezog bei der Deutung der Ortsnamen an mehreren Stellen entschieden für die Kirche aus weißen Steinen als motivierenden Faktor Stellung, und zwar auf Grund dessen, dass solche Kirchen nicht selten an königliche Kammerhöfe und deren Wirtschaftsorganisation zu binden sind. Er sucht die in der Mehrzahl königlichen Kapellen und stellt diese den aus Lehmziegeln oder Holz errichteten einfachen Dorfkirchen für das Volk gegenüber, da der König im Stande war, von Anfang an prächtige, einschiffige Kirchen aus Stein bauen zu lassen (GYÖRFFY 1977. 243., 349.). Dieser Umstand, so meint er, ist mit der oben zitierten hineinempfundenen Erklärung des Namens zu verbinden (deren Urheber der Bezeichnung „weiß" Ende des 11. Jahrhunderts bereits die Bedeutung von „vornehm, königlich" zuschrieb), betont aber gleichzeitig, dass „es darunter auch mehrere spätere anderen Ursprungs gehen könnte, wie beispielsweise die Bezeichnung Veresegyház [Rote Kirche]" (GYÖRFFY 1977. 243.). 284