A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 43. (Nyíregyháza, 2001)
Régészet - István Torma: Gab es in Kisszentmiklós bei Baracs ein landnahmezeitliches Grab? Kurze Anmerkung zum künftigen Kataster der landnahmezeit
Torma István Größte Br. der Spitze 1,6 cm. - 1/1986.127: Desgl. aus Eisen, mit rhombischer, flacher Spitze und kantigem Ende. [...] Länge 6,5 cm, davon die Spitze 3,6 cm. Größte Br. der Spitze 2,3 cm. - 1/1986.128: Desgl., mit blattförmiger, flacher Spitze und kantigem Ende. [...] Länge 6,5 cm, davon die Spitze 3,6 cm. Größte Br. der Spitze 1,8 cm. Bei der Neuinventarisierung der Funde der Waffensammlung waren noch ein blattförmiges bzw. ein rhombisches Exemplar vorhanden, die man als türkische Pfeilspitzen aus dem 16.-17. Jahrhundert bestimmte. Völlig identische Stücke sind allerdings auch aus Fundkomplexen des 13. Jahrhunderts bekannt. Nach der Zeichnung im Inventarbuch waren die beiden verschwundenen Exemplare ähnlicher Form. Die vier Pfeilspitzen konnten also auch ihres Alters wegen nicht Bestandteil eines landnahmezeitlichen Grabfundes gewesen sein. István Závodszky beschreibt in seinem Tagebuch drei Eisenpfeilspitzen aus Nyires. Von diesen kann jedoch mit Gewissheit festgestellt werden, daß sie mit keiner der vier im landnahmezeitlichen Fundkataster angegebenen Pfeilspitzen identisch sein dürften, demnach also nicht aus dem Kisszentmiklóser Gemarkungsteil Nyires stammen. Ihr tatsächlicher Fundort ist nicht zu ermitteln. In seinem Tagebuch erwähnt István Závodszky insgesamt 23 Eisenpfeilspitzen, von denen 19 ins Ungarische Nationalmuseum gelangten. Die im Tagebuch genannten Pfeilspitzen lassen sich teilweise mit den inventarisierten Stücken identifizieren, teils schließt ihre Beschreibung eine Identität mit den uns interessierenden Gegenständen eindeutig aus. Die wortkarge Beschreibung der Restlichen bietet keine verwendbaren Angaben. Soviel aber steht auf jeden Fall fest, die vier Pfeilspitzen kamen nicht an ein und derselben Stelle zum Vorschein, da es unter dem nicht identifizierbaren Rest keine vier Gegenstände gibt, die von ein und demselben Ort stammen würden. Zusammenfassend kann man sagen, dass die im landnahmezeitlichen Fundkataster unter der Nummer 57 angeführten Funde nicht in dem in der Gemarkung von Baracs gelegenen Kisszentmiklós, Komitat Fejér, zum Vorschein gelangt sind, weshalb der Fundort aus dem Kataster zu streichen ist. Auch der Gemarkungsteil Nyires von Kisszentmiklós im Komitat Pest kommt als Fundort der Gegenstände nicht in betracht. Denn der einzige landnahmezeitliche Gegenstand des „Fundkomplexes" wurde - sofern man der Information des Schmieds glauben darf, der den Fund István Závodszky schenkte - an einem nicht näher bekannten Punkt in der Gemarkung des auf der Szentendre-Insel gelegenen Tahitótfalu gefunden. Der gleiche Steigbügel kommt in der Literatur irrtümlich auch als Fund von Gödöllő vor, weshalb die Position 431 des Fundkatasters ebenfalls zu streichen ist. Bei den Pfeilspitzen handelt es sich um Streufunde, die von nicht zu ermittelnden Fundorten in der Umgebung von Kisszentmiklós, Valkó bzw. Gödöllő stammen und die zudem nicht einmal landnahmezeitlich, sondern spätmittelalterlich oder türkenzeitlich sind. Übersetzt von Gotlind B. Thurmann István TORMA Archäologisches Institut der Ungarischen Akademie der Wissenschaften Budapest H-1250 Pf. 14. torma@archeo.mta.hu 248