A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 43. (Nyíregyháza, 2001)

Régészet - István Torma: Gab es in Kisszentmiklós bei Baracs ein landnahmezeitliches Grab? Kurze Anmerkung zum künftigen Kataster der landnahmezeit

Volt-e a baracsi Kisszentmiklóson honfoglalás kori sír? Gab es in Kisszentmiklós bei Baracs ein landnahmezeitliches Grab? Kurze Anmerkung zum künftigen Kataster der Landnahmezeit Die im Beitrag behandelten Funde sind an sich ziemlich unbedeutend. Dennoch ist es sinnvoll, sich mit ihnen zu beschäftigen, weil sie ein gutes Beispiel für die Irrtümer sind, die im Zusammenhang mit archäologischen Funden und Fundorten vorkommen können. Das Kataster der landnahmezeitlichen Grabfunde schildert den im Titel bezeichneten Fundort kurz folgendermaßen: „57. BARACS (Kom. Fejér). In Kisszentmiklós-Nyíres gefundener Steigbügel; 4 St. Pfeilspitzen. - TM. FN 1/124-128/1986." (FEHÉR-ÉRY-KRALOVÁNSZKY 1962. 22.) Die in der Waffensammlung inventarisierten Gegenstände erwarb das Ungarische Nationalmuseum käuflich aus der Sammlung des im Komitat Pest wohnhaften Privatsammlers István Závodszky (1828-1891). István Závodszky war in den Jahren 1870 bis 1875 Notar von Kisszentmiklós, 1876 bis 1879 Notar von Valkó und lebte danach bis zu seinem Tode am 25. April 1981 in Gödöllő. Die überwiegende Mehrzahl der Gegenstände hatte er in den Gemarkungen dieser Ortschaften gefunden. Baracs ist daher als Fundort auszuschließen, wo es übrigens auch keinen Gemarkungsteil namens Nyires gibt. Zu seinen beliebtesten Sammelorten gehörte das Kisszentmiklóser Nyires im Komitat Pest. Zwischen 1900 und 1970 war der Name des Dorfes Orszentmiklós. 1970 wurde es mit Vácbottyán zusammengelegt und heißt seither őrbottyán. Einen kleineren Teil seiner Sammlung schenkte Závodszky 1876 dem Ungarischen Nationalmuseum. Der größere Teil gelangte erst nach seinem Tod, von einem Kunsthändler vermittelt, ins Museum. Unter den fünf laut landnahmezeitlichem Fundkataster aus Baracs stammenden Gegenständen kann von dem in der Waffensammlung unter der Nr. 1/1986.124. registrierten Steigbügel auf Grund der Inventarbuchzeichnung festgestellt werden, dass er tatsächlich landnahmezeitlich ist. Seine Beschreibung lautet: „Steigbügel aus Eisen, ungarische Landnahmezeit, birnenförmig mit viereckiger Ose und verbreitertem Sohlenblech. Höh. 17 cm, ohne Ose 13 cm. Br. über der Bügelsohle 13 cm. Das Sohlenblech 3 1/2-4 cm." Der Fundort wird nicht angegeben. Lediglich neben den beiden folgenden Pfeilspitzen ist in der Rubrik Anmerkungen zu lesen, dass sie überwiegend in der Kisszentmiklóser Gemarkung Nyires aufgelesen wurden. István Závodszky hatte sechsmal das Glück, Steigbügel zu finden, doch von den insgesamt acht Exemplaren stammt keines aus Nyires. Versucht man, den Fundort des uns interessierenden Steigbügels durch das Ausschlussverfahren zu ermitteln, bleibt nach der Untersuchung der einzelnen Steigbügel nur ein in Betracht kommendes Exemplar übrig, dessen Beschreibung leider keinen Anhaltspunkt zur Identifizierung bietet: „Von dem ortsansässigen Schmied István Somogyi ein Eisensteigbügel, gefunden auf der Donauinsel bei Tótfalu." Mit großer Wahrscheinlichkeit ist es dieses Stück gewesen, das unter der Nummer 1/1986.124. inventarisiert wurde, und in dem Fall war sein Fundort die Umgebung von Tahitótfalu. Mit der laufenden Nummer 341 nahm man einen Steigbügel aus Gödöllő in das landnahmezeitliche Fundkataster auf, zu dem József Hampel nach der Behandlung des mit einem Aetelsthan-Denar datierten Grabfundes nur soviel anmerkt: Von Gödöllő gelangte mit der István Závodszky'sehen Sammlung ein landnahmezeitlicher Eisensteigbügel ins Nationalmuseum" (HAMPEL 1900. 567.). Nachdem aus der Závodszky-Sammlung nur ein einziger landnahmezeitlicher Steigbügel ins Nationalmuseum gelangte, ist der angeblich von Gödöllő stammende Steigbügel mit dem Exemplar Nr. 1/1986.124. identisch, so dass die Position 341 im Fundkataster gestrichen werden muss. Die Beschreibung der vier Pfeilspitzen im Inventarbuch lautet: 1/1986.125.: Pfeilspitze, Form [nach der Zeichnung deltoid], Spitze flach. Gesamtlänge 10 cm (Spitze 6, kantiges Ende 4 cm). Größte Br. der Spitze 2,4 cm. Aus Eisen. - 1/1896.126.: Desgl. aus Eisen, mit blattförmiger, flacher Spitze. [...] Länge 6,9 cm, davon die Spitze 4,2 cm. 247

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