A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 41. - 1999 (Nyíregyháza, 1999)
Képző- és iparművészet - Pál Patay: Bereger Glocken
Beregi harangok Der aus Klagenfurt gebürtige Preschauer Meister Georg Wierd, dessen Name stets auf seinen Glocken erschien, ging ab 1640 ebenfalls zur lateinischen Sprache über. Latein verwendete auch sein Nachfolger Mathias Ulrich oder der Krakauer lohannes Schmox, wobei die auf den Donator bezogene Inschrift einer Glocke von Schmox (Diedovo 1678) wiederum ungarisch zu lesen ist. Die Anfang des 18. Jahrhunderts für Bereg tätigen Glockengießer gaben ihre Namen ebenso wenig an. Eine Ausnahme bildeten nur die städtischen Meister. In dieser Zeit waren mehrere Glocken Schenkungen des örtlichen Grundherren. Im Zeitraum 1749-1808 dominieren bereits die ungarischen Inschriften. Angaben liegen zu insgesamt 87 Glocken vor. Nur drei davon sind Arbeiten städtischer Meister und wurden von Donatoren gestiftet. Außer diesen ist von 61 Glocken die Herkunft bekannt. 52 davon beschafften sich die Kirchen auf eigene Kosten, was man bei 42 auch in der Inschrift vermerkte. Fünf Glocken sind keine Auftragsarbeiten, sondern wurden fertig erworben. In 21 der Inschriften wird die Ecclesia als „heilig", in sieben Fällen als „edel und heilig" und in zwei Fällen als „edel" bezeichnet. Im Gegensatz zu den Glocken der reformierten Kirchen haben die uns bekannten, ebenfalls in diesem Zeitraum gegossenen Glocken aus einigen katholischen Kirchen lateinische Inschriften. An den Glocken der László-Dynastie von Mali Hejivci findet man im ungarischen Text - von wenigen Ausnahmen abgesehen - nur den Namen des Gießers sowie den Ort und das Jahr der Herstellung. Die aus der Zeit vor der Reformation stammende Glocke in Barabás schmückt figurale Verzierung: Maria mit dem Jesuskind auf ihremArm, und an einer Glocke von Wierd (Tiszaújhely 1648) befand sich wahrscheinlich ein Brustbild der vier Evangelisten. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts kommt die oberhalb oder unterhalb der Inschrift umlaufende Verzierung mit einem Blätter-, Blumen-, Palmetten- oder Rankenband in Mode, die man an nahezu allen Glocken vorfindet. Das interessanteste Motiv, eine vereinfachte Variante der Palmettenmuster, ist an der 1709 (vielleicht von Daniel Wesenbach) gegossenen Glocke von Beregsurány zu sehen. Im Laufe der Zeit wurden auch in Bereg viele Glocken durch Brände oder infolge von Kriegsereignissen vernichtet. Darauf deuten die in Lónya und Mátyus aufgezeichneten Überlieferungen hin, derzufolge man die Glocke beim Überfall der Polen im Jahr 1657 in den Sümpfen der Theiß versteckte. Während des Freiheitskampfes von 1848/49 stellten mehrere Kirchen im Komitat Bereg (z.B. Fancsika, Tiszaújhely, Verbovec) ihre Glocken der ungarischen Regierung zur Verfügung, damit man daraus Kanonen gießen konnte. Zur Zeit des Ersten Weltkriegs wurden von den Bereger Gemeinden im Gebiet des heutigen Ungarn schätzunsgweise 25-27 Glocken requiriert. Das dürften etwa 45% des Gesamtbestandes gewesen sein, was im Vergleich zu anderen Gegenden einen geringeren Verlust bedeutet. Im Zweiten Weltkrieg kam es vielleicht nur in Vásárosnamény zu einer Requirierung. Übersetzt von Gotlind B. Thurmann Pál PATAY Budapest H-1088, Rákóczi Str. 19. 443