A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 39-40. - 1997-1998 (Nyíregyháza, 1998)

Helytörténet - Nóra Dikán: Beiträge zur Personal- und Kaderpolitik der USAP (1956–1957)

Dikán Nóra Beiträge zur Personal- und Kaderpolitik der USAP (1956-1957) Nach 1956 wurde die Kaderfrage, die seitens der kommunistischen Parteien stehts als eine Frage emi­nenter Wichtigkeit gehandhabt worden war, erneut zur vorrangigen Machtfrage. Die Ungarische Sozialis­tische Arbeiterpartei (USAP) wollte alle wichtigeren Posten in Staat und Wirtschaft mit Personen besetzt wissen, die hinter der neuen Parteiführung standen bzw. sich politisch mit ihr identifizierten. Parallel zum Ausbau des neuen Parteiapparates wurde dieser bedeutend reduziert, was unter anderem die Frage der Unterbringung ehemaliger Parteikader aufwarf. Diese Aufgaben erledigte eine neben dem Zen­tralkomitee (ZK) tätige, innerhalb der Abteilung für Parteien und Massenorganisationen gebildete Kader­gruppe, und zwischen Februar und Dezember 1957 dann eine selbständige Kaderabteilung. Im Führungsgremium der USAP herrschte Einigkeit darüber, daß diejenigen Kader in den wichtigsten Partei- und Staatsämtern, die treue Anhänger der früheren Parteiführung waren, kalt­gestellt werden müssen. Auf die Leitungskader der mittleren und unteren Ebenen bezog sich das nicht. Die USAP wünschte ihren Apparat in erster Linie gestützt auf die älteren, erfahreneren Parteiarbeiter auszubauen, was nicht zur Erneuerung der Partei beitrug. Durch die Rehabilitierung ehemaliger Sozialdemokraten wollte man gewährleisten, daß die der Partei vor 1945 beigetreten Mitglieder künftig in stärkerem Maße in die Parteileitungen auf örtlicher und Landesebene einbezogen werden. Anfang 1957 wurden „Nomenklaturen" zusam­mengestellt. Sie enthielten die der Aufsicht des ZK und dessen Abteilungen unterstellten leitenden Posi­tionen der Partei, der Massenorganisationen bzw. des Staates, und dienten zugleich als Muster für die in den Kompetenzbereich von Parteiorganen der unteren Ebenen fallenden Listen. Danach begann man, die Staats- und Parteiführer auf allen Ebenen entweder in ihrer jeweiligen Funktion zu bestätigen oder abzulösen, und zwar je nachdem, welche Hal­tung sie im Oktober-November des Jahres 1956 ein­genommen hatten. Bis Dezember 1957 unterlag jeder den führenden Landesgremien der USAP unter­breitete Personalvorschlag der Begutachtung durch die Kaderabteilung, was bedeutete, daß sie die in den Monaten November-Dezember 1956 gezeigte Haltung der Kader beurteilte. Auf Initiative der Kaderabteilung wurden Verord­nungen über die Reorganisierung der Personalarbeit im Staatsapparat verabschiedet. In Ministerien, Hauptämtern sowie bei den vom Ministerrat fest­gelegten bedeutenderen Wirtschaftsorganen richtete man die Personalabteilungen wieder ein. Zur Erlan­gung einer wichtigen und als Vertrauensstellung eingestuften Position schrieb man das Führungs­zeugnis vor, mit dem der Betreffende sein straffreies Vorleben nachzuweisen hatte. Weder rechtskräftig Verurteilte noch aus politischen Gründen Internierte konnten ein solches Führungszeugnis erhalten. Darüber hinaus war für den Antritt einer führenden Stellung noch die vorläufige Erklärung des Perso­nalsekretariats beim Ministerrat erforderlich. Nachdem sie ihre Funktion erfüllt hatte, löste man die selbständige Kaderabteilung auf. Ab Dezember 1957 wurde sie dann wieder in die Abteilung für Parteien und Massenorganisationen eingegliedert, wo sie als Kadergruppe ihren Auf­gaben zur Kaderregistrierung weiterhin nachging. Übersetzt von Gotlind B. Thurmann Nóra DIKÁN Jósa-András-Museum Nyíregyháza H-4401, Pf.57. 264

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