A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 39-40. - 1997-1998 (Nyíregyháza, 1998)

Helytörténet - Ágota Hegedűs: Die Situation der Lehrer und Schulen in den Dörfern des Bereg im 19. Jahrhundert

Tanítók és iskolák helyzete a XIX. században... vom Senior wie auch vom Direktor der Schule aus­gestellt. 1826 wollte man dieses Schreiben insofern erweitern, daß es auch die absolvierten Fächer und die Zahl der Studienjahre enthielt. Doch das wurde weder damals noch später verwirklicht. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, noch einen weiteren Begriff zu klären, und zwar den des äußeren und inneren Dienstes. Früher bezeichnete man die übernommenen Ämter - die wir heute weltlich und kirchlich nennen - als äußeren und inneren Dienst. Innendienst bedeutete, im Dienste der Kirche, oder in unserem speziellen Fall, im Dienste der Alma mater zu stehen. Damit wird verständlich, weshalb man das Amt des Rektors teils als äußeres, teils als inneres Amt erwähn­te. Für die Mutterschule waren der Lehrer und auch der Seelsorger Menschen mit innerem Amt, während Rektor und Schulmeister im äußeren Dienst standen. Für die einzelnen Kirchengemeinden wiederum übte der Rektor ein inneres Amt aus, da er als Pfarrer im Dienste der Kirche und somit unter deren Oberho­heit stand. Diese Gradifizierung spielte bei den ver­schiedenen Zuwendungen eine Rolle, denn der Anteil daran richtete sich danach, ob jemand ein inneres oder äußeres Amt innehatte. Wie ein Lehrer sein mußte, findet man in zahlrei­chen Beschreibungen. Sehr wichtig war, daß sowohl seine äußeren wie auch inneren Eigenschaften den Ansprüchen jeder Gesellschaftsschicht entsprachen. Konnte doch jeder Lehrer werden, ob er nun arm oder reich war. Deshalb mußten die daraus entste­henden Unterschiede abgeschwächt und, wenn möglich, angeglichen werden. Schon für den Besuch des Kollegiums gab es be­stimmte Bekleidungsvorschriften: Demnach hatten die Schüler der unteren Jahrgänge obligatorisch einen dunklen Rock, hohen Hut, schwarzen oder weißen Kragen, eine schwarze Weste und Hose sowie einen dunklen Mantel zu tragen. Selbst die schon ausgelernten Lehrer durften keine farbigen, sondern nur dunkle Mäntel tragen, und sogar der Haarschnitt wurde von den Schulvorstehern vorgeschrieben. In dem 1797 unter dem Titel „Útmutatás" (Anleitung) herausgegebenen Buch von Mihály Pá­pai Tóth, das von den Lehrern handelt, erfährt man, welche Eigenschaften ein Lehrer auf jeden Fall besitzen muß. Danach sollte er seine Schüler lieben, gottesfürchtig, gut gelaunt, geduldig, fleißig, klug und bescheiden sein. Demgegenüber sollte er weder kurzsichtig noch schwerhörig sein, keinen Buckel haben, nicht stottern, schielen, hinken oder alt sein, weil er sich mit diesen Eigenschaften niemals Respekt verschaffen könne. Ebenso wichtig war das sittliche Betragen, da die ersten Amtspersonen im Dorf nach dem Pfarrer der Lehrer oder Rektor waren. Nicht umsonst wurden sie von den Dorfbewoh­nern besonders geachtet. Hatten sich die Lehrer doch nicht nur mit der Entwicklung der Kinder, son­dern auch mit dem Leben der Gläubigen zu beschäftigen. Neben dem Unterricht war es ihre zusätzliche Aufgabe: - bei Abwesenheit des Seelsorgers die Gebete zu leiten, - beim Gottesdienst als Kantor zu fungieren, - nach dem Abendmahl zu predigen (allerdings durften sie nur die vom Pfarrer verfaßte Predigt vorlesen) und - in kleineren Dörfern als schriftkundige Männer auch die Rolle eines Notars zu spielen. Über ihre Arbeit bzw. ihr Verhalten hatten die Lehrer anfangs nur dem Pfarrer Rechenschaft abzule­gen. Doch viele setzten sich über den Seelsorger hin­weg und verhielten sich nicht ihrem Amte angemessen. Dieser Verstöße wegen machte sich eine Reform der Aufsicht über die Lehrer erforder­lich. Im Jahr 1795 wurde eine Verordnung erlassen, welche die Rechte und Pflichten der Lehrer in 18 Paragraphen neu und sehr detailliert regelte: -Neben dem Pfarrer ernannte man noch zwei Kirchenälteste zu Inspektoren über den Lehrer. - Ohne Wissen der Inspektoren durfte der Lehrer keine Stunde versäumen, weder in eine andere Stadt, noch in ein anderes Dorf gehen. Tat er dies dennoch, kürzte man seinen Lohn. - Die Inspektoren hatten darauf zu achten, was, wann und wieviel der Lehrer unterrichtete. -Weiters war es ihre Aufgabe, darüber zu wachen, daß die Lehrer sich angemessene Gesellschaft suchten. Und sie waren berechtig, wenn notwendig, schlechte Gefährten oder den Lehrer selbst zu rügen. -Schließlich gehörte es zu den Aufgaben der Inspektoren, dem Lehrer nach Ablauf seiner Amtszeit ein Zeugnis über sein Verhalten und seinen Unterricht auszustellen. Die Arbeit dieser Aufseher wurde ebenfalls von Inspektoren kontrolliert - um zu verhindern, daß persönliche Antipathien sich nachteilig auf das Schicksal eines Lehrers auswirkten -, welche von den Senioren ernannte Prédikátorén gewesen sein mögen. Dies waren die Schulinspektoren. War der Kirchendistrikt in 10 Bezirke unterteilt, gab es genauso viele Schulinspektoren. Einem Inspektor unterstanden damit die Lehrer mehrerer Gemeinden, die er von Zeit zu Zeit anläßlich der sog. Canonica Visitatio aufsuchte. Lehrer hatten die Pflicht, ihr Wissen stets auf aktuellem Niveau zu halten. Das wurde kontrolliert, und Aufgabe der Schulinspektoren war es unter anderem, die Lehrer einmal oder eventuell zweimal jährlich zu examinieren. Im Hinblick auf das Einkommen der Lehrer gab es zwischen den einzelnen Gemeinden große Unter­schiede. Lehrer in einer größeren Siedlung zu sein war ohne Zweifel lukrativer als in den kleinen Dör­fern. Aber auch die natürlichen Gegebenheiten 241

Next

/
Thumbnails
Contents