A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 39-40. - 1997-1998 (Nyíregyháza, 1998)

Régészet - Carol Kacsó: Das Depot von Satu Mare

Das Depot von Satu Mare Vatya-Kultur, wie der Autor betont, zur Zeit der Hügelgräberkultur nicht mehr benutzt wurden. Die Exemplare von Satu Mare gehören ebenfalls der Variante mit umgekehrt Y-förmigem Zwi­schenglied an. Diese sind in dem ganzen Areal der Koszider-Funde verbreitet, aber die meisten be­finden sich im Gebiet der Vatya-Bevölkerung. Es scheint recht wahrscheinlich, daß die Stücke des Banater Fundes von einer Vatya-Werkstatt eingeführt wurden. Zu den umgekehrt herzförmigen Anhängern zählt man auch das Stück Taf.V.5, das nur den Körper rip­penverziert und das Zwischenglied viel kürzer hat. Ähnliche Stücke, aber unverziert, werden von V. Fur­mánek separat (FURMÁNEK 1980.26.ff.) gruppiert und als Herzanhänger mit verzweigtem Mittelsteg bezeichnet. Einige Anhänger der sechsten Variante B. Hansels entsprechen gänzlich diesem Typ. Die älteren Exemplare - wie auch jenes von Satu Mare ­werden noch in die Koszider-Zeit datiert, die jün­geren aber, die kleiner und schmaler sind, in die chronologisch nachfolgende Etappe (HANSEL 1968.117., FURMÁNEK 1980.27.). Die halbmondförmigen Anhänger mit dornför­migem Fortsatz (Taf.V.4,6, vielleicht auch die Frag­mente Taf.V.l, VI.9) stellen eine kennzeichnende Form der Koszider-Zeit dar, die vorwiegend im Nor­den und Nordosten des Karpatenbeckens verbreitet ist (MOZSOLICS 1967.87., HANSEL 1968.116. Liste 124., FURMÁNEK 1980.24.f., KOÓS 1991.11.). Beide im Fund von Satu Mare erschienenden Varianten (a. mit langer Aufhängerzunge und geripptem Körper, b. mit kurzer Aufhängerzunge und glattem Körper) sind etwas größer als üblich und haben keine ge­nauen Analogien. Es wäre nicht ausgeschlossen, daß sie einheimische oder Vatyaer Erzeugnisse waren, die nach Vorbildern der Otomani-Füzesabony­Werkstätten verfertigt wurden. Einige Funde - wie jene aus einer Cruceni/Temeskeresztes-Belegis, Sied­lung in Temeschwar/Temesvár-Fratelia 7 - deuten an, 'daß die Anwendungsperiode dieses Anhängertyps sich nicht nur auf die Koszider-Zeit beschränkt, son­dern sich wenigstens bis zum frühen Abschnitt der Spätbronzezeit erweitert. Die mondförmigen Anhänger mit Mittelzier (Taf.VLlO, Taf.VII.2-3) gehörten zu den repräsenta­tivsten Schmuckformen der Koszider-Metallkunst. In Bezug auf ihre typologische Gliederung und chro­nologische Einordnung wurden mehrere Ansichten ausgedrückt. A. Mozsolics (MOZSOLICS 1967.89-) unterscheidet drei Gruppen von solchen Anhängern: mit ankerför­migem Teil unter dem Stiel, mit einem kleinen, halb­mondförmigen Fortsatz ebendort und mit einem kammartigen Glied unter dem Stiel. Besonders in der ersten Gruppe sind einige sehr schön verzierte Exemplare vorhanden. Sie datiert diese Anhänger ausschließlich in die Stufe B III b. B. Hansel (HANSEL 1968.121.f.) berücksichtigt für die Klassifikation der Varianten dieses Anhängertyps ebenfalls den Aspekt des Fortsatzes, der als zipfel-, mond- oder ankerförmig verzeichnet wird. Seiner Meinung nach wurden sie im ganzen Karpaten­becken in der Übergangszeit von der älteren zur mittleren danubischen Bronzezeit getragen, aber auch in der Periode der entwickelten Phase der Oto­mani-Füzesabony-Kultur. J. Vladár (VLADÁR 1974.227.) betrachtet die großen, flachen Mondanhänger als eine spezifische Äußerung der Otomani-Kultur in der Slowakei, deren Vorkommen in die Stufen BA3 und BB1 gesetzt werden kann. V Furmánek (FURMÁNEK 1980.l6.ff .) stellt zwei Varianten der verzierten und eine Variante der un­verzierten mondförmigen Anhänger mit Mittelzier in der Slowakei vor, welche er in die ältere Hügel­gräberzeit, aber auch kurz vor diese Stufe setzt. T. Kovács beschäftigt sich mit diesem Anhängertyp in zwei Aufsätzen (KOVÁCS 1981.l64.ff ., KOVÁCS 1986.28.ff.). Er bestimmt vier Varianten von solchen Anhängern: mit stachelartigem Fortsatz, mit anker­förmigem Zwischenglied, mit kammartiger Mittelzier und doppelhalbmondförmige Anhänger. Jene von Satu Mare gehören der ersten Variante an. Noch zwei von T. Kovács nicht angeführte Stücke können in diese Gruppe eingereiht werden, eines aus einem vermuteten Depot von Hernádkak (TOCIK-BUDIN­SKY-KRICKA 1987. Abb.7,2) und ein anderes von Blandiana/Maroskarna, Bz. Alba/Fehér (Taf.Vffl.l), wahrscheinlich ein Einzelfund. 9 Mit Ausnahme des Anhängers aus dem Ha A-zeitlichen Depot von Rétközberencs sind alle anderen Exemplare mittel­bronzezeitlich; die erste Variante dürfte durchaus am Anfang der Entfaltung der Koszider-Metallkunst gefertigt worden sein. E. Ruttkay (RUTTKAY 1983.7.f.) spricht über drei Varianten der mondförmigen Anhänger mit Mit­telzier, aber nur ihre Varianten bzw. Typen Szőreg und Barca/Bárca sind Nachlaß der Koszider Periode. Dagegen sind die Kisterenye-Anhänger spätbronze­zeitliche Derivate. Sie betrachtet die Anhänger vom Typ Szőreg, unter diesen auch die Stücke von Satu Mare, als frühbronzezeitlichen Typ, der auch die Anfänge der mittleren Bronzezeit erlebte. Neue Funde mit mondförmigen Anhängern mit Mittelzier, bzw. weitere Überlegungen betreffs ihrer chronologischen und kulturellen Eingliederung, werden von A. Mozsolics (MOZSOLICS 1988.33-f. 7 In Mus. Temeschwar. Freundliche Mitteilung von Herrn F. Medelet.. Das Exemplar aus dem älterurnenfelderzeitlichen Depot von Uioara/Újvár, das auch in B. Hansels Fundliste erwähnt wird, ist gewiß ein Altmetall. In Mus. Deva/Déva (Inv.Nr. 5219). 15

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