A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 39-40. - 1997-1998 (Nyíregyháza, 1998)

Régészet - Carol Kacsó: Das Depot von Satu Mare

Carol Kacsó Abb.3,1), J. S. Koós (KOÓS 1988.69.ff.Abb.l) und L. Olexa (OLEXA 1992.193-f.Taf. 1,7) veröffentlicht. Es scheint, angesichts ihrer Dicke, daß die Anhänger von Satu Mare nicht aus einem Blech aus­geschnitten, sondern gegossen wurden. Für eine solche Herstellungstechnik der halbmondförmigen Anhänger mit Mittelzier sprechen auch die Guß­formen von Barca (FURMÁNEK 1980.17,Taf.6,ll6) und Tiszafüred-Ásotthalom (KOVÁCS 1986.33, Abb.4). Die Stachelscheiben oder Kreisrippenanhänger (Taf. VII. 1,4-5) stellen eine andere bevorzugte Schmuckform der Koszider-Zeit dar, die aber auch weit außerhalb des Karpatenbeckens verbreitet sind. Im Zusammenhang mit diesen wurden ebenfalls ver­schiedene Meinungen geäußert. A. Mozsolics (MOZSOLICS 1967.92.f.) unterschei­det zwei Typen - A und B - von solchen Anhängern in Depotfunden des Karpatenbeckens und bemerkt, daß in einigen Funden sogar zwei Varianten des Typs A vorkommen. Die Merkmale des Typs A sind der ziemlich kleine Mitteldorn und wenige Kreisrippen, die des Typs B der lange Dorn und viele Kreisrippen. Beide Typen sind für die Koszider-Zeit kenn­zeichnend, aber die Stachelscheiben mit langem Dorn waren auch noch unmittelbar danach in Gebrauch. B. Hansel (HANSEL 1968.118.ff.) betrachtet als mögliche Vorformen der Stachelscheiben die in Transdanubien getragenen Scheiben mit plastischer Kreuzverzierung und einer oder mehreren Kreisrip­pen am Rand, wie in Pusztasárkánytó, Simontornya, Tolnanémedi, und datiert diese Anhängerform in die Stufen MD I und MD II. Es wird behauptet, daß zwi­schen den Stachelscheiben mit niedrigem Dorn oder Mittelknopf und solchen mit hohem Mitteldorn keine chronologischen Unterschiede festgestellt wer­den können. Nach M. Primas (PRIMAS 1977.174.ff .) lag der Aus­gangspunkt der Stachelscheiben mit niedrigem Dorn im Karpatenbecken. Als Argumente dafür werden die Häufung der frühen Form und das Fehlen jün­gerer Varianten in diesem Gebiet, aber auch eine zum Anhänger umgestaltete, altbronzezeitliche Scheibenkopfnadel mit konzentrischen Rippen aus Újhartyán-Vatya angegeben. U. Wels-Weyrauch (WELS-WEYRAUCH 1978.34.ff., WELS-WEYRAUCH 1991-15-ff.) teilt die Stachel­scheiben in mehrere Typen ein, von denen die Typen Ráksi, Wasserstatten und Wandböhmen als die ältesten und mit Beziehungen zu karpatenländi­schen Funden anerkannt werden. V Furmánek (FURMÁNEK 1980.31.ff.) datiert die slowakischen Stachelscheiben mit niedrigem oder mittelhohem Stiel (die Variante A) in die ältere Hügelgräberzeit und schließt die Möglichkeit nicht aus, daß die Stachelscheiben mit hohem Stachel (die Variante B) etwas jünger wären. Laut K.-F. Rittershofer (RITTERSHOFER 1983-239. ff.), der die Stücke aus den Depots von Bühl und 16 Ackenbach eingehend analysiert, stellen die Stachel-' Scheiben mit niedrigem Dorn und zwei bis drei Rip­pen eine von der Herstellung her im Karpaten­becken beheimatete Form dar, die überwiegend der Stufe Hansel MD I angehört, aber auch in der darauf­folgenden Stufe auftaucht, wohingegen die Stachel­scheiben mit hohem Dorn im ganzen Verbreitungs­gebiet jünger sind. G. Schumacher-Matthäus (SCHUMACHER-MATT­HÄUS 1985.100.ff.) unterscheidet drei Varianten der Stachelscheiben: Variante A - mit breiter Rippung und stumpfem Dorn, Variante B - mit breiter Rip­pung und spitzem Dorn, Variante C - mit enger Rip­pung und spitzem Dorn, und datiert die erste in Mozsolics B III b/Hänsel MD I, die zweite in Mozso­lics B III b/Hänsel MD I—II, die dritte in Mozsolics B IV a/Hänsel MD III. T. Kovács (KOVÁCS 1986.37.ff.) sondert drei Untertypen der Stachelscheiben im Karpatenbecken ab: I. mit zwei bzw. drei Rippen, kleinem Wulst oder kurzem Stachel, IL mit zwei bzw. drei Rippen und langem Stachel, III. mit mehreren Rippen und lan­gem Stachel, und hebt hervor, daß unter den Denk­mälern der Metallkunst vom Koszider-Typ die Exem­plare des Untertyps I dominieren. Die drei Stücke mit zwei Kreisrippen und kleinem Mitteldorn von Satu Mare gliedern sich, gemäß allen typologischen Bestimmungen, in die älteste Gruppe der Stachelscheiben im Karpatenbecken. Sie bestäti­gen noch einmal die Zugehörigkeit des Depots zu den früheren Koszider-Funden. Hinsichtlich der Stachelscheiben ist auch ihre geringe Anzahl im östlichen Raum des Karpatenbeckens bemerkens­wert. Außer den Stücken von Satu Mare sind nur jenes von Otomani (ORDENTLICH 1963- Abb.16,1) sowie jene aus dem Depot von Sarmizegetusa/Vár­hely (MOZSOLICS 1967.169, ANDRITOIU 1992. Taf. 67,11-14) Koszider-zeitlich. Jünger sind der Einzel­fund von Turdas/Tordos (ROSKA 1941. Abb.28,3) und die Exemplare aus den Depots von Vänätori/Va­dász (MÁRKI 1892. Abb.9 auf der S.14) und Uioara/ Újvár (PETRESCU-DIMBOVITA 1977. Taf.247, 26­27). Der Radanhänger Taf.VII.6 hat keine genauen Entsprechungen. A. Mozsolics (MOZSOLICS 1967. 169) vergleicht ihn mit den Stücken aus dem Fund von Neckenmarkt, der aber jünger als die Koszider­Depots ist (MOZSOLICS 1967.162., MOZSOLICS 1973.177.). Möglicherweise sind die Ähnlichkeiten zwischen diesen Anhängern rein formal und beziehen sich nur auf gewisse Merkmale. Es scheint viel wahrscheinlicher, daß es zwischen dem An­hänger von Satu Mare und den Hülsenkopfnadeln einen genetischen Zusammenhang gibt. Dieser Nadeltyp erstreckt sich zeitlich auch auf die mittlere Bronzezeit (HUNDT 1961.151-, MOZSOLICS 1967. 82., NOVOTNÁ 1980.19-ff.), und kommt auch im Banat, in Vrsac (MILLEKER 1897. Taf.1,21-22 auf der S.163-), Pecica (SOROCEANU 1991. Taf. 18,10-11)

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