A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 39-40. - 1997-1998 (Nyíregyháza, 1998)

Régészet - Carol Kacsó: Das Depot von Satu Mare

Das Depot von Satu Mare befindet. Im Rahmen dieses Depots, die Stücke wie Dolch mit trapezförmiger Griff platte, Nadel mit Petschaftkopf und verzierte Lockenringe enthält, die seine Datierung in eine nach-Koszider Etappe durch­setzen (MOZSOLICS 1967.155., KOVÁCS 1976.65.), stellt die Axt vom Typ B x eine Erbschaft der mittleren Bronzezeit dar. Angesichts gerade der Nacken­scheibenaxt von älterer Faktur stellen R. Hachman (HACHMAN 1957.172.) und B. Hansel (HANSEL 1968.63. Anm.15) das Depot von Satu Mare zeitlich ganz in. die Nähe desjenigen von Apa. Dem Vollgriffmesser von Satu Mare identische oder ähnliche Stücke sind nur von wenigen Fund­orten bekannt, die sich in einem relativ begrenzten Territorium im östlichen Karpatenbecken konzentrie­ren: Periam/Perjámos (MOGA 1944.Taf.II unten), Bretea Muresului/Marosbrettye (MOGA 1944.Taf.II oben) und Valea lui Mihai/Érmihályfalva (BADER 1978.Taf.85,8). Leider sind diese Messer entweder Streufunde (Periam, Valea lui Mihai) oder stammen aus einem nicht genügend gut bestimmbaren Kon­text (Bretea Mure§ului ), so daß die chronologische Stellung des Vollgriffmessertyps mit Warzenknauf hauptsächlich aufgrund der Gegenständeverge­sellschaftung im Fund von Satu Mare beurteilt wer­den kann. Dazu kommt noch die Ähnlichkeit zwi­schen seinem Warzenknauf und dem Knauf eines der Schwerter von Apa/Apa, die schon von M. Moga (MOGA 1944.275-ff), später auch von anderen Autoren (WERNER 1950.294Í., HACHMANN 1957. 172., HANSEL 1968.48., BADER 1991.44., ANDRI­TOIU 1992.78.) bemerkt wurde. Beide Beweggründe in Betracht ziehend hebt B. Hansel hervor, daß das Vollgriffmesser vom Typ Satu Mare der älteste Messertyp im östlichen Karpatenbecken war, der früher als im übrigen Mitteleuropa hergestellt wurde. Typologisch und, sehr wahrscheinlich, auch chro­nologisch dem Typ Satu Mare nahestehend ist das Messer von Tili§ca/Tilicske (Taf.VTII.3), Teil eines kleinen Depotfundes (VULPE 1975.66.Nr. 341. Taf.60,A.l) oder ein Siedlungsfund (BOROFFKA 1994.233. Taf. 136,8). Das andere Messer aus dem Fund von Satu Mare hat keine genauen Analogien. Obwohl es den Sicheln einigermaßen ähnlich ist, kann es nicht zu ihnen gezählt werden. Besonders nicht zu jenen mit blattständigem Endknopf, wie bei B. Hansel (HAN­SEL 1968.52.) und M. Petrescu-Dimbovi|a (PETRE­SCU-DÍMBOVITA 1978.lO.f.), da sich auf dem Klin­genende kein Knopf sondern ein Niet befindet. Auch M. Petrescu-Dimbovi^a bemerkt, daß das Stück einen typischen Messerquerschnitt besitzt. Die Präsenz des Nietes, der nie auf den Sicheln vor­kommt, beweist noch einmal die Zugehörigkeit des Stückes zur Messergattung. Unter den transsilvanischen Bronzefunden gibt es trotzdem ein Stück, mit welchem das Exemplar von Satu Mare verglichen werden kann. Es handelt sich um das Messer von Toarcla/Kisprázsmár, jud. Bra­§ov/Brassó (Taf .VIII. 2), 5 das ebenfalls ein schwal­benschwanzförmiges Klingenende mit einem Niet­loch hat. Es ist deutlich nur durch die Form der Klin­gen zu unterscheiden. Das Messer von Toarcla ist ein Einzelfund, der angesichts der Parallelen zu dem Stück von Satu Mare in die mittlere Bronzezeit datiert wird. Die Beile mit offener Rast gehören einem Typ an, der im allgemeinen als die Vorform der Absatzbeile, bzw. die Übergangsform zwischen den Randleisten­und Absatzbeilen betrachtet wird (MOZSOLICS 1967.64., HANSEL 1968,69-, VULPE 1975.68., MAYER 1977.113-f., KIBBERT 1980.133-f-, RIHOVSKY 1992. 114.). Vergleichsstücke für die Beile yon Satu Mare kommen in mehreren Koszider-Bronzefunden vor: Érd (MOZSOLICS 1967. Taf.27,13), Mende (KOVÁCS 1975. Abb. 1,1.3), Obere Remete-Höhle (MOZSOLICS 1988. Abb.2,1), Sárbogárd (MOZSOLICS 1967. Taf.36, 1), Solymár (HANSEL 1968Taf.20,l) sowie in den Funden, die von zeitgenössischen Siedlungen her­rühren: Alpár (BÓNA-NOVÁKI1982. Taf. 4,9), Pecica (SOROCEANU 1991. Taf.18,12). Ähnliche oder sogar identische Stücke sind auch aus der Slowakei (NOVOTNÁ 1970. Taf. 11,114.118), aber auch außer­halb des Karpatenbeckens (HACHMANN 1957. pas­sim, CUJANOVA-JILKOVA 1970. Abb.75,B 1, MAYER 1977. Taf.24,353,355-357,Taf.25,359-362, KIBBERT 1980.Taf.l5,190,192-194, RIHOVSKY 1992. Taf.18, 264-268) bekannt. B. Hansel (HANSEL 1968.69-) datiert die frühen Absatzbeile im Karpatenbecken, einschließlich der randbeilähnlichen, ans Ende der danubischen Früh­bronzezeit (FD III) und in die älteste mittelbronze­zeitliche Stufe (MD I). Diese zeitliche Bestimmung ergibt sich auch durch die Erörterung des Beiltyps in den anderen Gebieten (RIHOVSKY 1992.114. mit Li­teratur). Sie wird ebenfalls durch die Zusammenset­zung des Fundes von Satu Mare bestätigt, da hier die Beile mit frühen Typen, wie Nackenscheibenaxt von älterer Faktur und Messer mit Warzenknauf, verge­sellschaft werden. Die Flachbeile sind, wenn auch nicht zu zahlreich, im Karpatenbecken in einer Zeitspanne vorhanden, die sich von der Kupferzeit bis zur Periode der Funde vom Typ Hajdusámson-Apa erstreckt (MO­ZSOLICS 1967.63-f-, HANSEL 1968.65., VULPE 1975. 62.f.). Das Flachbeil von Satu Mare, das laut A. Vulpe (VULPE 1975.60) zur Variante Ostrovul Corbului gehört, ist sehr wahrscheinlich ein Altmetall. Zu dem Gegenstand Taf. III. 4 kenne ich keine bronzenen Parallelen. Ähnlich sind aber einige früh­M. Moga behauptet, daß das Messer zusammen mit einem kleinen Meißel gefunden wurde. Es gibt keine anderen Auskünfte betreffs der Fundumstände, es ist aber nicht ausgeschlossen, daß es sich um einen Depotfund handelt. 5 Entdeckt 1887, im Mus. Hermannstadt/Nagyszeben (Inv.Nr. A. 5714). 13

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