A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 39-40. - 1997-1998 (Nyíregyháza, 1998)

Régészet - Carol Kacsó: Das Depot von Satu Mare

Das Depot von Satu Mare Carol Kacsó In einer Aufzählung der vom Museum in Vrsac/ Versec erworbenen Gegenstände führt B. Milleker (MILLEKER 1908.188.) im Jahre 1907 als aus der Ortschaft Temesnagyfalu, heute Satu Mare (Gem. Secusigiu/Székesút, Bzk. Arad/Arad, Rumänien), stammend unter anderem auch 7 Gold-, 26 Bronze­und 3 Bernsteinstücke an. In einem nach mehr als drei Jahrzenten veröffentlichten Aufsatz (MILLEKER 1940. 13.,15.,27., Taf.8.), in welchem er die Gold­stücke beschreibt und fotografisch vier der Bronze­stücke abbildet, verdeutlicht Milleker, daß diese einem Depot angehören, das in einem Herd ver­steckt war. Es gibt keine sicheren Auskünfte hinsichtlich des Entdeckungsjahres des Depots und seiner genauen Fundstelle. Diese können aufgrund der ebenso von Milleker in einer noch 1906 erschienenen Arbeit mit­geteilten Angaben vermutet werden. Hier beschreibt er ein Bronzemesser, das während der Rigolisierung im Dezember 1905 auf dem höchsten Teil einer „Der Weingarten" genannten Anhöhe, dicht östlich von Satu Mare, gefunden wurde. Es kam zusammen mit vielen anderen Gegenständen zum Vorschein, von denen nur ein einziger Gegenstand aus Ton, möglicherweise eine Schelle, erwähnt wird. Alle gelangten in eine Privatsammlung (MILLEKER 1906.100.ff.). Die Form- und Verzierungseinzelheiten des beschriebenen Messers entsprechen gänzlich einem der Depotsstücke, unterscheiden sich nur ger­ing die Dimensionen betreffend. Es scheint recht wahrscheinlich, daß das beschriebene Messer und jenes aus dem Depot eines und dasselbe ist. Daraus ergibt sich, selbstverständlich unter gewissen Vorbe­halten, daß das Depot im Dezember 1905 auf der Anhöhe „Der Weingarten" zum Vorschein kam. 1 Das Depot von Satu Mare bzw. einige seiner Fund­stücke wurden in der Fachliteratur öfters erwähnt oder beschrieben (WERNER 1950.294.ff., MÜLLER­KARPE 1954.119- Anm.5., MÜLLER-KARPE 1980. 802. Taf.319-, POPESCU 1956.119-f., POPESCU 1963­102.f., HACHMANN 1957.172.f., 221. Taf.6l.3-6., MOZSOLICS 1967.l68.f-, MOZSOLICS 1988.59-, HANSEL 1967.283-f-, HANSEL 1968.28.,48. usw., Taf.27.10-13-, VULPE 1970.73-ff. Taf.23-328., 74.A., VULPE 1975.60.,68. Taf.33-289-, 38.354.,358., BADER 1972.89-, BADER 1978.89-, BADER 1990.185-, BA­DER 1991-44. Anm.40., BONA 1975-185-, PETRESCU­DÍMBOVITA 1977.43-f- Taf. 9-4-14., PETRESCU-DÍM­BOVITA 1978.11. Taf. 18., RUTTKAY 1983.4., KROE­GER-MICHEL 1983-188., KOVÁCS 1984.384., KO­VÁCS 1986.32. ff., BOUZEK 1985.47. Abb.8., SCHU­MACHER-MATTHÄUS 1985.84.,102.f. U.S.W., RASAJ­SKI 1988.23-, ANDRITOIU 1992.79-), aber außer den von Milleker illustrierten Stücken, den anderen drei, jedoch aus dem tatsächlichen Fundzusammenhang herausgenommenen Bronzestücken, sowie den mit unexakten Zeichnungen vorgelegten goldenen Stücken wurden keine andere Bestandteile des Fun­des veröffentlicht. Trotz der so vielen Jahre nach seinem Vorkommen ist die vollständige Vorlegung des Depots notwendig, unter Berücksichtigung, daß es unter den banatischen Bronzefunden einen be­sonderen Charakter hat, aber auch daß die bis heute bekanntgemachten Daten über seine Zusammenset­zung ungenau oder widersprüchlich sind. 1. Nackenscheibenaxt vom Typ B x mit pilzförmiger Nackenscheibe. Die Querschnitte der Klinge und der Nackenstange sind rechteckig mit abgerunde­ten Seiten. Die Klingenbahn hat einen leicht eingezogenen Umriß. L. 17,8 cm. Inv.Nr. 11574. (Taf.LI 3 ). 2. Gekrümmtes Vollgriffmesser mit fünf Warzen am Griffende. Der im Querschnitt ovale Völlgriff ist mit Rippen und kleinen Warzen verziert. Der Querschnitt der Klinge ist dreieckig. Die Schnei­de ist schartig. L. 19,8 cm. Inv.Nr. 11561. (Taf. II.l). 3. Sichelartiges Messer mit einem Niet auf dem schwalbenschwanzförmigen Klingenende. L. 19,2 cm. Inv.Nr. 11560. (Taf.II.2). 4. Absatzbeil mit offener Rast. L. 10,5 cm. Inv.Nr. 11556. (Taf. 1.3). 5. Fragment von ebensolchem Beil. L. noch 7,4 cm. Inv.Nr. 11558. (Taf.1.2). 6. Breites Flachbeil mit länglich trapezförmigem Umriß. L. 8,5 cm. Inv.Nr. 11557. (Taf.IILl). 7. Handschutzspirale. Rechtsläufig. Der Querschnitt der Spiralscheiben ist rechteckig, jener des Zwi­schenstückes rund. H. 12,4 cm, Dm. der großen Spiralscheibe 5,6 cm, Dm. der kleinen Spi­ralscheibe 2,4 cm. L. des Zwischenstückes 11,2 cm. Inv.Nr. 11559- (Taf.IV.l). 8. Ebensolche Handschutzspirale. Linksläufig. H. 13,2 cm. Dm. der großen Spiralscheibe 5,3 cm, Dm. der kleinen Spiralscheibe 2,5 cm, L. des Zwischenstückes 11,2 cm. Inv.Nr. 11580. (Taf. IV.2). Wenn das Depot wirklich im Jahre 1905 gefunden wurde, kann das Fehlen von Aufzeichnung anderer Fundstücke bei Milleker dadurch erklärt werden, daß er während der Redigierung des 1906 erschienenen Textes noch nicht den ganzen Inhalt des Fundes kannte. Die Aufnahme des Fundes habe ich im Herbst 1993 in Vrsac durchgeführt, mit der freundlichen Einwilligung von Frau S. Jovanovic und Herrn J. Uzelac, denen ich auch hier meinen Dank ausspreche. Die Zeichnungen des Autors. A Jósa András Múzeum Évkönyve XXXIX-XL. 1997-1998 11-31. 11

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