A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 36. - 1994 (Nyíregyháza, 1995)

Nándor Kalicz: Wenden des Spätneolithikums im Oberen Theissgebiet

Nándor KALICZ Phase, unpubliziert in Szombathely, NOVOTNY 1958. Taf. 41.4., OHRENBERGER 1969. Abb. 5.4., LICHARDUS-SISKA 1970. Abb. 1., Abb. 3-4., Abb. 17. und farbige Abbildung nach der S. 328., PAVÚK 1981.b. Abb. 24., NEMEJCOVÁ-PAVÚKOVA 1986. Abb. 9-, PODBORSKY 1985. Taf. 90.1-10., Taf. 118. 3.,7., KALICZ 1985. Abb. 74.1-2., usw.). Ihre südli­chen Beziehungen sind zweifellos. Erstens sollen die anthropomorphen Gefäße mit erhobenen Armen der Szakálhát-Kultur erwähnt werden, die mitunter in extrem stilisierter Form erscheinen (KALICZ 1970. Abb. 24-26., KALICZ-MAKKAY 1977. Taf. 189.2.,5.,7., 11-12., GOLDMAN 1978.13-60.), und die der Vinca­Kultur (z.B. TRBUHOVIC-VASILJEVlC 1983- Taf. 10.2.). Bemerkenswert sind die stilisierten anthropo­morphen Gefäße der Gradeschnitza-Kultur in Bulga­rien (NIKOLOV 1974. Abb. 48., Abb. 78.), und die Bruchstücke der Butmir-Kultur (BENAC 1973- Taf. 28.1-3-). Natürlich sind die meisten erhobenen Arme abgebrochen. 1. Der überwiegende Teil der auf dem behandel­ten Gebiet gefundenen und in den Kreis der Theiß­Kultur gehörenden Funde repräsentiert dieselbe frühklassische Periode. Das wird besonders durch das Vorhandensein der schwarzen oder dunklen Bandbemalung betont (z.B. PATAY 1957. Taf. 3. 16-17., KOREK 1989. Taf. 18.7-8.). Auch F. Tompa hat ein Gefäß ähnlicher Form und mit ähnlicher Bemalung aus Tokaj veröffentlicht (TOMPA 1929. Taf. 59.4.). Eine Menge Keramikbruchstücke der erwähnten Phase verwahrt das Ungarische National­museum aus Bodrogkeresztür (Inv. Nr. 47/1948.8). Die dunkle Bandbemalung ist typisch in der ältesten Phase der Theiß-Kultur der südlichen Tiefebene (RACZKY 1986. Abb. 7.2. Abb. 14.1-10.). Eine wesentliche Frage wirft die kulturelle Zuge­hörigkeit der im slowakischen Cicarovce gefunde­nen Theiß-Keramik auf, wo etwa die Hälfte der publizierten, verzierten Keramik - wenn auch in Bruchstücken - der Theiß-Kultur angehört (VIZDAL 1980. Abb. 19.1.,3-5.,7.,10-11., Abb. 23.1.,3-4.,6.,7., Abb. 27.2-4.,7., Abb. 29.6-9-, usw.). Ein solcher Reichtum ist für den Csőszhalom-Typ (z.B. Kenézlő, Bodrogzsadány-(Sárazsadány)-Templomdomb, Sá­rospatak), zu dem auch Cicarovce gehört, überhaupt nicht charakteristisch. Aufgrund der Publikationen kann nicht entschieden werden, ob das Fundmaterial von Cicarovce eine Vermischung von zwei gleichalt­rigen Kulturen repräsentiert, oder eventuell eine nachträgliche von zwei aufeinander folgenden, also chronologisch verschiedenen Kulturen. Der Ver­dacht besteht, wenn wir wissen, daß z.B. in Herpály auch die mit Cicarovce gleichaltrigen jüngeren Schichten Theiß-Keramik enthalten, jedoch in ver­schwindend kleiner Menge (KALICZ-RACZKY 1984. Abb. 41.11-16.). Deshalb scheint die Vermutung ak­zeptabler zu sein, daß in Cicarovce auch ein selb­ständiger Fundort der Theiß-Kultur verborgen und zugleich auch der ebenfalls selbständige, aber jünge­re Csőszhalom-Typ vertreten ist. Ursache des ge­meinsamen Vorkommens können auch grabungs­technische Probleme sein. Obwohl nicht unerwähnt bleiben darf, daß die Theiß-Kultur in Cicarovce aus­nahmlos durch die klassische Phase, d.h. durch die „Textilmuster" tragende Theiß-Keramik vertreten ist. Zwischen den folgenden Wenden kann man keine scharfen Zeitlinien ziehen. Es haben nämlich die Einflüsse aus verschiedenen Kulturen und Richtun­gen in mehreren einander nahen Zeitstufen wesent­liche kulturelle und regionale Änderungen verur­sacht. Diese werden nachstehend behandelt. 2. Die Entdeckung selbständiger Objekte der frühen Lengyel-Kultur (Lengyel la) in der Ostslowakei bei Izkovce hat diese Phase zur kompliziertesten und am schwersten interpretierbaren gemacht (Abb. 4:1-4, VIZ­DAL 1986.a. 305-312.). Für eine Erklärung gibt es zwei Möglichkeiten. Zuerst wollen wir aber die Verbrei­tungsprobleme der Lengyel-Kultur untersuchen. Die Ostgrenze der Ausbreitung der Lengyel-Kultur schien bis in die letzte Zeit endgültig zu sein (KA­LICZ 1975/76. Abb. 1., KALICZ 1985. Abb. 2., KA­LICZ-KALICZ-SCHREIBER 1983/84. Taf. 1.). Daher verursachte es eine große Überraschung, als J. Vizdal am Nordrand der Großen Ungarischen Tiefebene bei der Gemeinde Izkovce (Kr. Trebisov) einige Objekte der Lengyel-Kultur mit charakteristischen Keramik­funden der frühklassischen Phase freilegte' (Abb. 3: 1-4, VIZDAL 1986.a. Abb. l.l-2.,4-5., Abb. 2.3.J-8., Abb. 4.9-10.). Es stellt sich die Frage, wie die Funde aus der frühen Lengyel-Kultur bis zu Izkovce gelangt sind. Gibt es überhaupt eine befriedigende Erklä­rung? Wie vorstehend bereits erwähnt, war es auf­grund der Forschungen von. K. Andel, J. Vizdal, und S. Siska auch schon früher klar geworden, daß die Randgebiete der Großen Tiefebene für die Bezie­hungen der innerhalb der Karpaten liegenden Ge­biete von hervorragender Bedeutung waren (ANDEL 1958. 39-49., SISKA 1968.61-165., VIZDAL 1977.). Die Beziehungen zu Kleinpolen (oder Südpolen) waren die engsten und kamen in erster Linie im „Handel", im Tausch der verschiedenen Rohstoffe, hauptsächlich von Stein, (KACZANOWSKA 1985-, KACZANOWSKA-KOZLOWSKI 1991.28-30., LECH 1991.557-574.) eventuell von Salz (GODLOWSKA 1985.121-129.), zum Ausdruck. Nach Untersuchung der Keramik einiger Fundorte in der Gegend des nördlichen Ungarischen Mittelgebirges und des Zemplén-Gebirges bin ich zu der Überzeugung ge­kommen, daß Izkovce nicht als isolierter Fundort anzusehen ist, da zwischen der bekannten Ostgrenze der Verbreitung der Lengyel-Kultur und dem in 200 km Entfernung liegenden Izkovce, allerdings lücken­haft und sporadisch, ein kettenartiges Vorhanden­sein von Fundorten der Lengyel-Kultur oder nur der Lengyel-Funde festgestellt werden kann. Die Mittel­slowakei ist wenig durchforscht und vorläufig fehlen 266 Jósa András Múzeum Évkönyve 1994

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