A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 36. - 1994 (Nyíregyháza, 1995)
Juraj Pavúk: Adatok a legkorábbi vonaldíszes kerámia relatív időrendjéhez
Bemerkungen zur Periodisation des Neolithikums in Thrakien Vassil NIKOLOV I, .m Ergebnis der Anhäufung einiger anfänglicher Beobachtungen und Feststellungen um die Mitte der 40er Jahre wurde Ende der 50er Jahre die Publikation der Periodisation des Neolithikums, des Chalkolithikums und der frühen Bronzezeit in Thrakien möglich. Sie wurde von Vassil Mikov und hauptsächlich von Georgi I. Georgiev vor allem auf der Grundlage der Ausgrabungen in dem in der Nähe von Nova Zagora liegenden Teil Karanovo erarbeitet (MIKOV 1959-, GEORGIEV 1961.). Sie enthält vier neolithische Perioden (Karanovo I bis IV), zwei chalkolithische (Karanovo V und VI) und eine die frühe Bronzezeit umfassende Periode (Karanovo VII). Das chronologische System von Karanovo wird auch heute noch verwendet, doch machen sich infolge späterer Ausgrabungen auf dem Teil Azmak bei Stara Zagora und von Kazanläk sowie aufgrund der aufmerksamen Analyse der Materialien aus den alten Grabungen in Karanovo, wie auch besonders der Befunde aus den neuen Grabungen des gleichen Teils, Korrektionen sowohl der Periodisation des Neolithikums in Thrakien, als auch der territorialen Verbreitung der registrierten neolithischen Perioden notwendig. Eines der Hauptprobleme des chronologischen Systems von Karanovo ist mit der spätneolithischen Periode in Thrakien verbunden, d.h. mit der Kultur Karanovo IV - Kalojanovec, die nach ihrer jetzt gültigen Charakteristik nur im nordöstlichen und im zentralen Teil der Region verbreitet war: von den Ausläufern des Mittelgebierges (Sredna Gora) im Gebiet von Stara Zagora und Nova Zagora bis zu den Südhängen des Strandzagebirges im Türkischen Thrakien; sie wird charakterisiert durch die eingeritzte und inkrustierte Verzierung eines Teiles der Tongefäße, hauptsächlich der ausladenden Schalen (GEORGIEV 1961.71-72., DIMITROV 1969., KANCEVKANCEVA 1988.). Im übrigen Teil Thrakiens und in den Rhodopen gibt es fast keine Siedlungen, die dem späten Neolithikum zugeordnet wären. Das wirft in bedeutendem Maße die Frage nach der richtigen Auswahl der Kriterien für die Absonderung dieser Etappe in der Periodisation des Neolithikums auf in diesem Falle wird als einziges Kriterium die Keramik mit eingeritzter und inkrustierter Verzierung angenommen. Die übrigen Elemente des Keramikkomplexes Karanovo IV - Kalojanovec sind allerdings ebenfalls durchaus signifikant. Darunter sind besonders die doppelkonischen Schüsseln mit einem kürzeren oberen Teil und die Knickrandschalen, die Wannen mit verstärktem oder nach außen profiliertem Mündungsrand, die Gefäße mit vertikalem Henkel, der oben in einem Aufsatz endet, zu nennen. Der Großteil der Gefäße hat eine dunkle polierte Oberfläche. Es stellte sich jedoch heraus, daß ein Teil der angeführten Elemente (vorwiegend ohne die Keramik mit eingeritzter und inkrustierter Verzierung) auch für die früheren Siedlungsschichten in Thrakien charakteristisch sind, die der mittelneolithischen Kultur Karanovo III zugeordnet wurden. Folglich bestehen keine ernsthaften Gründe, die beiden ähnlichen Keramikkomplexe zu teilen, die dabei noch verschiedenen Niveaus in der Periodisation des Neolithikums in Thrakien zugeordnet wurden. Die Kultur Karanovo IV - Kalojanovec ist lediglich die letzte Phase der Periode mit doppelkonischen Tongefäßen; dabei ist die in dieser Zeit auftretende Keramik mit eingeritzter und inkrustierter Verzierung in minimaler Menge vorhanden. Der Beginn der gesamten Periode, die ich dem späten Neolithikum zuordne, ist gekennzeichnet durch das Erscheinen von doppelkonischen Gefäßen mit einem niedrigeren oberen Teil, von Bechern und Kannen mit vertikalem Stabhenkel mit pilzartigem Aufsatz, von Wannen mit profilierter oder stark erweiterter Randzone, von ausladenden Schalen mit von innen verstärktem Mündungsrand, die auf vier dicken Füßchen stehen. Es ist ersichtlich, daß ich als erste Hälfte des späten Neolithikums in Thrakien die Kultur Karanovo III betrachte. Das Problem der Existenz einer weiteren neolithischen Etappe in Thrakien tritt bereits bei den alten Grabungen in Karanovo auf. Es wird durch die Tatsache hervorgerufen, daß in der Zeit von 1946 bis 1957 annähernd 1700 m in mehreren Sektoren des Teils Karanovo erforscht wurden, die Periodisation der neolithischen Schicht indessen auf der Grundlage von Beobachtungen hauptsächlich im inneren Teil des nordöstlichen Sektors (ca. 600 m ) und vor allem eines letzten stratigraphischen Querschnitts (3 x 18 m) in der Nordwand des gleichen Teiles (1957) aufgebaut ist. G.I. Georgiev vermerkt im Grabungsbuch, daß zwischen den Schichten Karanovo II und Karanovo III hier ein stratigraphischer Hiatus zu registrieren ist: eine schwarze Schicht mit der Stärke von etwa 20 cm. Er bringt jedoch bereits in der ersten Publika-