A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 12-14. - 1969-1971 (Nyíregyháza, 1972)

Csallány Géza: Die übernatürlichen Wesen der schwäbischen Glaubenswelt im Dorfe Vállaj

dann das Mädchen und verschwand. Als man das Mädchen begrub, erschienen (im Haus und in der ganzen Gegend) ,alle Katzen der Weif. Die waren alle Hexen. Man sagt: „Die Lieblingsepiphanie der Hexe ist die Katze" 123 . b) Manchmal erscheinen sie aber als Hunde: (C. 1) Eine Hexe erschien in der Gestalt eines großen weißen Hundes. Der Hund hat einen jungen Mann (der nicht an Hexen glaubte) bis in den Pferdestall begleitet, dort stellte er sich auf zwei Füße und sprach den Mann an. Der Hund war die Nach­barin. (V.3) Die Hexe erscheint als ein großer Hund. (CIO) Ein Mädchen aus Merk ging um Mehl in die Mühle. Auf der Rückkehr führte ihr Weg vor dem Csahóczi-Haus vorbei. Dort hörte das Mädchen Gesang und Musik. Es dachte, es wäre eine Hochzeit und schaute durchs Fenster hinein. Eine kleine Frau winkte dem Mädchen mit dem Finger nach. Das Kind ging nach Hause und wurde bis zur Haustür von einem kleinen Hund begleitet. Der Hund war eine Hexe. c) Ein anders Mal erscheint sie als ein Pferd: (C.3) Eine Milchhexe nimmt die Gestalt eines Pferdes an, und geht so melken. Ein Bauer, dessen Kuh sie immer gemolken hat, führte das Pferd zum Schmied um es mit Hufeisen beschlagen zu lassen. Am nächsten Tag erkannte der Bauer in der im Bett liegenden Nachbarin die Milchhexe, die er beim Schmied beschlagen ließ. Es ist übrigens „eine besondere Eigenheit dieser Tierverwandlungen, dai3 die Wunden die man dem Seelentiere beibringt, nachher am menschlichen Körper zu sehen sind" 124 . Die Fähigkeit, sich in Tiere zu verwandeln, kannte man nicht nur in der kurz­vergangenen Zeit, sondern — nach einigen Forschern 125 schon in der altgermani­schen Zeit. „Daß weibliche Gestalten sich in Pferde verwandeln, kennt auch die griechi­sche und indische Mythologie" 126 . Die Milchhexe erschien also in unserem Text als ein Pferd. Wir haben aber auch ein anderes Beispiel: Die ,Samune' (= Frau Samu) (S.6) war auch eine Milch­hexe. Sie spielte aber eine Doppelrolle. Einerseits war sie die Ratgeberin der bestohlenen Familie, andererseits hat eben sie als vierbeinige Gestalt die Milch gestohlen und das arme Tier gequält. Im Volksglauben saugen die Milchhexen auch in der Gestalt „Gestalt von Seelentieren, Rehen und Hasen, Igeln, den Kühen die Milch aus; als dreibeinige" 127 . Im ungarischen Glaubensmateriel findet man zahlreiche Beispiele, die unsere Geschichten bestätigen. Man findet auch da ebenso den großen Hund 128 , wie die Katzen, die sich an einem Todeslager versammelten 129 (Eine Hebamme war am Tode, ihr Haus war mit Hexen voll; sie tanzten mit Besen in der Hand, einige hatten die Gestalt von Katzen, andere sahen wie Hunde aus). Die mit Hufeisen beschlagene Hexe ist im ungarischen Aberglauben, in Sagen und Märchen allgemein bekannt. Als Märchentyp finden wir sie bei J. Berze Nagy 130 . Die beschlagenen 23 Hoffmann-Krayer, VIII., 833. 24 Grimm, Mythologie, II., 919. 25 Hoffmann-Krayer, III., 1851. 26 Hoffmann-Krayer, VI., 1637. 27 Hoffmann-Krayer, VI, 321. 28 Illésy, Adatok a hazai babonaság történetéhez, 356. 29 Elek, Gömörmegyei népmondák, 380—381. 30 Berze Nagy, Magyar Népmesekatalógus I., Seite 453. 14*

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