A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 12-14. - 1969-1971 (Nyíregyháza, 1972)

Csallány Géza: Die übernatürlichen Wesen der schwäbischen Glaubenswelt im Dorfe Vállaj

3. Die schon erwähnten helfenden Geister (D. 3, S. 3) zeigen auch eine Ähnlich­keit mit den Kobolden (= Hauskobold). 2. Der Teufel Auch der Teufel gehört zu den übernatürlichen Wesen, die man in Vállaj kennt. Die Vallajer machen aber keinen wesentlichen Unterschied zwischen dem Teufel und dem Totengeist. Der Teufel hat ebensolche Gestalt, wie der verstorbene Liebhaber (C. 4): er hat Pferdefüße, Pferdehufe. Die allgemeinen Merkmale der Teufelsgestalt auf deutschen Sprachboden: Hörner, Pferdehuf, Bocksfüße. 91 Hierher gehört unsere Geschichte С 7.: Die Mädchen gingen immer in die Spinnstube. Jedes hat einen ,Buben' gehabt, nur eines nicht. Auch dieses wollte aber einen Liebhaber, es kam aber keiner. An einem Abend ist dann ein schöner junger Mann gekommen, der einen langen fGuba? ( = Mantel aus Fell) trug. Er setzte sich neben das Mädchen, das noch nie­manden hatte. Am nächsten Abend begleitete er das Mädchen schon als guter Freund nach Hause. Das Mädchen erzählt der Mutter über den jungen Mann, die es aufmerksam macht, vorsichtig zu sein: das Mädchen soll die Spindel fallen lassen, aber dann rasch heben, bevor es der Mann tun könnte, und soll unter den Guba schauen. Das Mädchen tat so und bemerkte, daß der schöne Mann Roßfüße hat. Das sagte es der Mutter, die erklärte, der sei der ,Taibl'. Das Mädchen wagte sich nimmer mehr in die Spinnstube zu gehen. Der Teufel kam zum Haus und rief: — Komm heraus! Als das Mädchen nicht wollte, sagte er, daß dann am nächsten Tag die Mutter stirbt. Sie starb wirklich, dann auch die Schwester und zuletzt, am'dritten Tag (als das Mädchen noch immer nicht heraus wollte) war auch das Mädchen tot; der Teufel hat es doch mitgenommen. Zwischen dem ungarischen und dem schwäbischen Text gibt es einige Unter­schiede. Zuerst die Namen: im ungarischen Text spricht die Erzählerin über ,goaist f und ,hóí {— der Gestorbene), im schwäbischen: ,TaibV (Teufel). Der ungarische Text ist viel kürzer. Die ober erwähnte Geschichte ist mit dem Märchentyp „Ördögszerető" (Teufel-Liebhaber) identisch 92 , aber viel kürzer, und kein Märchen, sondern eine Geschichte. Einige Motive fehlen aus unserer Geschichte, wie z. B. die Motive E, F 93 . Statt einer alten Frau haben wir in unserem Text : die Mutter. Die Grundprobleme des erwähnten Stoffes haben Grimm M , Ipolyi 95 , Bolte­Polivka 91 ', Wutke 91 und auch B. Munkácsi 98 in ihren Werken berührt. In der Fachliteratur verbindet man das sogenannte Lenorenmotiv mit dem Märchentyp „Teufelliebhaber" 99 . Auch unsere Geschichten C.4 und C.7 gehören eng zusammen. Nur die Namensbezeichnungen sind verschieden. 91 Hoffmann-Krayer, VIII., 834. 92 Berze Nagy, Magyar Népmesekatalógus I., Typ 407. Balassa, Karcsai mondák, Seiten 626-527.' 93 Berze Nagy, Magyar népmesekatalógus I., Typ 407. 94 Grimm, Deutsche Mythologie П., 899; TIT., 294. 95 Ipolyi, Magyar Mythologia, 49. 96 Bolte-Polivka, IL, 549. 97 Wutke, Der deutsche Aberglaube, 373, 380, 473. 98 Munkácsi, Vogul népköltési gyűjtemény I., Seite CCXVII. 99 Wollner, Der Lenorenstoff, 239-269. 207

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