A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 12-14. - 1969-1971 (Nyíregyháza, 1972)

Csallány Géza: Die übernatürlichen Wesen der schwäbischen Glaubenswelt im Dorfe Vállaj

Wunsch ausbleibt oder gar durch einen ungeduldigen Fluch ersetzt wird, so muß er weiter umgehen, (gewöhnlich so lange, bis der Baum für die Wiege des künfti­gen Erlösers gewachsen und verarbeitet ist)" 20 . Wie wir sehen können, fast dieselbe Handlung wie in unserer Geschichte. Das Schweigen des Menschen steigert seine Kraft. Wenn dann diese Kraft soweit gesteigert wird, daß sie stärker ist als der Bannzauber, dann kann er nur ein ,Gotthelf sagen, ebenso wie der Urgroßvater Dudler. Die glühende Kohle wird zu Geld. Das Motiv ist übrigens ein recht häufig wiederkehrender Zug in den verschiedenen deutschen und ungarischen Sagen. Statt Geld wird aber meistens Kohle zu Gold. Der Mann sieht Feuer brennen; gedankenlos oder um die Pfeife anzuzünden, nimmt er ein Stück glimmende Kohle heraus, und nur spätre erfährt er, daß sie zu Gold wurde. 27 Im Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens heißt es („Geld"), daß es sich bei dem Geldaberglauben in Deutschland nur um Münzgeld handelt. Die Münzen sind: 1. Dukaten, 2. Goldstück, 3. Kreuzer (wie in unserer Geschichte!). Der Kreu­zer hat eine besondere Kraft. Vgl. diesbezüglich noch folgendes 28 : „Heute ver­steht man unter Gold Zahlungsmittel. Ursprünglich bedeutet das Wort Geld die ,Zahlung', und es wird in den übrigen germanischen Sprachen nicht in unserem heutigen Sinne gebraucht. . . . Der an das Geld sich knüpfende Aberglaube weist zumeist nicht in die Urzeiten menschlichen Daseins zurück, wie so viele jener aber­gläubischen Anschauungen und Handlungen. Die abergläubische Auffassung des Münzgeldes spielt machmal trotzdem eine bedeutende Rolle im Aberglauben. . . .Das Geld dient auch als Werkzeug des Aberglaubens und hat als solches über­natürliche und zauberische Kraft: 1. Schützend, als Amulett; 2. als Erzeugnis übernatürlicher Mächte; 3. die übernatürliche Kraft kann auch im Metall liegen". Wenn man aber Geld in einem Feuer glühend findet, bringt es nur Unglück ins Haus. „In Lessin bei Ehra sah ein Bauer Geld brennen, und nahm Kohlen davon mit nach Hause ; damit kam ,de lütge Ole', der Teufel ins Haus ; der Bauer schüttete die Kohlen auf den Hof und sagte: ,Da Deubel, haste dat dinige!' und da war der Spuk zu Ende". 29 2. (D. 3) Es waren Gespenster, die bei den Bauern arbeiten mußten. Sie sollten solange in der Nacht zum Hause kommen, bis ihre Schuhe zerreißen. Sie bekamen aber immer neue Schuhe. Sie erschienen in großen Kleidern, die sie immer wieder wegwarfen. Die Leute aber haben ihnen aus bloßem Mitleid immer neue gegeben. (S. 3) Ein Knecht ist gestorben, ist aber immer wieder ins Haus zurückgekom­men. In der Nacht machte er immer Ordnung. Das sollte nur solange dauern, bis die Schuhe des Gespenstes zerrissen. Aber der Bauer gab ihm immer neue Schuhe, weil er ihm leid getan hat. Das sind eigentlich zwei Varianten derselben Sage. Es handelt sich um einen helfenden Geist (vgl. dazu aus der Fachliteratur) 30 , der in der Scheuer — seinem Lieblingsaufenthalt — den Knechten hilft. Man kann hier über büßende Geister sprechen. „Die Zeit ihrer Buße kann Wochen, Jahre, Jahrhunderte umfassen, je nach der Größe der Schuld, die sie haben. Unter diesen büßenden Geistern befinden 26 Hoffmann-Krayer , VI., 1082. 27 Hoffmann-Krayer, V., 80 und folgende Seiten. Wolf, Hessener Sagen, 116 (Nr. 180). Kühnau, Sagen, I., 396, 434. 28 Hoffmann-Krayer, III., 590 — 592. 29 Hoffmann-Krayer, III., 624. 30 Hoffmann-Krayer, III. , 478, 197

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