A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 12-14. - 1969-1971 (Nyíregyháza, 1972)

Csallány Géza: Die übernatürlichen Wesen der schwäbischen Glaubenswelt im Dorfe Vállaj

sich Kinder, die Almosen unterschlagen haben, ein altersgraues Liebespaar büßt zusammen seine übertriebene Zuneigung, ein Heudieb muß umgehen, ebenso ein Hirte wegen seiner sündhaften Reden. Zahllose Betrüger, Grenzfrevler, Verführer der Unschuld, Meineidige und Mörder finden keine Ruhe und müssen »geistern* um den Lebenden zu schrecken und zu warnen. In machen Gegenden erhält ein umgehender Geist für seine lange Wanderung alljährlich ein Paar Schuhe . . . Bei verdammten Geistern, die selbst glühen, und bei denen alles, was sie berühren, zu Feuer wird, sind auch die Schuhe glühend" 33 . Hiezu gehört die Geschichte, (C. 9) die mit einem Bauern aus Merk geschehen ist. Er ging nach Mezőfény (ein schwäbisches Dorf im ehemaligen Komitat Szatmár, heute Rumänien), und zwar durch die Hut weiden (so war es kürzer) die zu Váll a j gehörten. Dort traf er den ,mérnök' ( = Ingenieur), einen ,Goaischt', der die Felder mit einer feurigen Kette maß. Dieses Gespenst (,kísértet') hat dann den Mann in den Morgenstunden unter einem Busch erwürgt. Die Finger des Geistes brannten sich am Hals ein. Nur so konnten die Leute erfahren, daß der Würger der ,mérnök' gewesen war. Viele Beispiele findet man dafür in den ungarischen Volkssagen. Im ganzen Land kennt man den ,mérnök', der durch falsches Messen die Bauern bestohlen hat. Aus dem ehemalig ungarischen Komitat Nyitra (deutsch Neutra) ist folgendes publiziert worden : „Die Leute aus Vég-Vecse hat der ,mérnök' bei der Verteilung des Bodens betrogen. Jedem hat er nur die Hälfte des ihnen gebührenden Grundes ausgemessen und zwar zugunsten des (Jutbesitzers. Deshalb hat ihn das Volk verdammt. Jetzt taumelt er auf den Feldern (bei Neumond) und mißt ununter­brochen. Viele haben ihn schon gesehen. Die Alten des Ortes haben ihn auch er­kannt, es gibt sogar welche, die mit ihm sprachen". 3­„In Nagy Czétény irrt die Seele eines ,mérnök' auf dem Weinberg herum, in einen Schlafrock gekleidet (,slofrok'). Dieser Ingenieur hat bei der Verteilung des Bodens das arme Volk betrogen. Die meisten Felder maß er den Herren zweimal so viel als ihnen gebührte. Deshalb hat man ihn verdammt, und deshalb hat er keine Ruhe". 33 Von Feldmessern (,mirnökök'), von alten Feldmessern redete man in Kürt und vor} einem ,mérnök' aus Tunyog erzählt Zsigmond Szendrey in seiner Arbeit „Szatmár megye néphagyományai". M Weitere Angaben: 35 Я. (D. 4) Am Andreas-Tag waren Mädchen und Jungen bis Mitternacht ,dur­nächtlasni'. 36 Als es schon spät war, holten die Mädchen vom Holzhaufen im Hof ungezählt gehacktes Holz in die Stube. Die Mädchen, bei denen die Holzstücke eine gerade Zahl ausmachen, heiraten noch im selben Jahr. Als sie im Hof nach Holz suchten, ging ein Mädchen in den hinteren Teil des Hofes. Dort setzte sich ein Gespenst (,Goaischf, ,kísértet') auf den Rücken des Mädchens. Es schrie und lief — mit dem Geist auf dem Rücken — herum, während es immerwieder sagte: Geh von meinem Rücken herab' Das Gespenst forderte aber, daß es auf den Platz zurück­getragen werde, wo es sich auf das Mädchen setzte. Das geschah, das Mädchen ging dann ins Zimmer und in fünf Tagen war es tot. Warum ist das Mädchen gestorben ? Aus zwei Gründen. Zuerst, weil es mit 31 Hoffmann-Krayer, III., 478. 32 Szentkereszty, Nyitramegyei népmondák (1X95), 416. 33 U. Szentkereszty, Nyitrai népmondák (1927), 123. 34 Szendrey, Zs., Szatmár megye néphagyományai, 34. 35 Bakos, Mátyásföldi babonás történetek, 246. Balassa, Karosai mondák, Seiten 538, 573. 36 Das Wort besteht aus zwei Teilen : ,dur nextk/ ist (3er erste Teil und ein Infinitivsuffix aus dem Ungarischen ist der zweite Teil: -ni. 198

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