A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 12-14. - 1969-1971 (Nyíregyháza, 1972)

Csallány Dezső: Kerbschriftendenkmäler im Karpatenbecken

KERBSCHRIFTDENKMÄLER IM KARPATEN В ECKEN 1. Verordnungen des ungarischen Königs István l. im Zusammenhang mit der Kerbschrift. Auf Rat des Papstes Sylvester beschloß man im Jahre 1000 die Aufhebung der bei den Ungarn, Szeklern, Kumanenund beim ungarischen christlichem Priester­tuni gebrauchten alten Buchstaben und Einkerbungen, die Schrift von rechts nach links- und statt dieser die lateinische Schrift einzuführen. Solche frühe Quellen waren im Zusammenhang mit der Kerbschrift bisher nicht bekannt. 2. Kerbzeichen aus dem X. Jh. in Békés Im 45. Reitergrab aus Békés fand man auf landnahmezeitlichen Bogenknochen­platten Zeichen einer Kerbschrift. (Abb. 26, Nr 2 — 3) Ahnliche Kerbzeichen fand man in Endzse (Bulgarien), Kumara (Sowjetunion) und in Orkhon (Sowjetunion). Das Kerbzeichen der Bogenknochenplatte war nur in der Umgebung rein türki­scher Völker gebräuchlich. Das Kerbzeichen ci aus Békés hat die aus dem X —XL Jh. türkische Kerbschriftart und damit die archäologische Hinterlassenschaft des Volkes Árpád's bewahrt. Die Zusammenchänge der Kerbzeichen von Kumara, Békés, Nagyszentmiklós und die türkische Sprache (XL Jh.) der Arpaden-Verwandtschaft beweisen die Inschriften des Golschatzes aus Nagyszentmiklós: Bolya zapan tesi dügetügi, Batalj zapan tagrug'i icigi tesi. (Bol'a-zapan hat diese Trinkschale angefertigt, Batalj-saban hat sie zum Aufhängen fähig gemacht. (Entzifferungsvariante des griechischbuchstabigen Textes des Gefäßes Nr 21, teilweise nach W. Thomsen). 3. Der Kerbschrifttext auf Krug Nr 2 des Goldschatzes aus Nagy szentmiklós (auf der Fahne des Lanzenträgers) . Der Text der Fahne auf Krug Nr 2 wurde von links nach rechts (wie die christ­lichen Ungarn schrieben) eingekerbt. Diese 8 Kerbzeichen sind nur teilweise und in starker Vergrößerung lesbar und zwar: Bez s. . . . (Der Name Bez bezieht sich auf einen Hauptzweig der Csanádén). 4. Die széklerisch-türkischen Beziehungen des Nikolsburger Kerbschriftalphabet's Das Nikolsburger Alphabet hat neben den szeklerisch-ungarischen Kerbschrif­denkmälern des XV. Jh. auch zahlreiche velare Kerbzeichen der szeklerisch­türkischen Kerbschrift eines früheren Zeitalters bewahrt. Die türkischen Volker haben früher auf velare Zeichen ihr Kerbschriftsystem aufgebaut (Abb. 28). 158

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