A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 11. - 1968 (Nyíregyháza, 1969)

Kroeger-Michel E.: Az ajaki későbronzkori raktárlelet - Kroeger-Michel E.: Der Nackenscheibenaxt-Depotfund von Ajak

Seitenkanten hat, sodass sich in der Mitte eine tiefe Furche ergibt. Die Klinge schlägt nach rechts aus, die Klingenseiten beschreiben rechts eine konkave Kurve und links meistens eine S-Kurve. Die Ajak-äxte Nr. 1 bis Nr. 28 zeigen eine grosse Familienähnlichkeit. Bei allen Stücken finden wir die Rechtsverlagerung von Scheibe und Hals ; die Hals­höhe entspricht einer Armlänge; der rechte Schaftröhrenarm ist grösser als der linke. Der Grat liegt oberhalb der Querachse, die „Flügel" sind im Profil nicht sehr stark betont. Die nur massig ausschwingende Klinge setzt die Bewegung des Halses und der Scheibe fort, sodass sich für die Axt eine harmonische, leicht sichelförmige Gesamtlinie ergibt. Zur Zeit lässt sich sonst nur eine weitere Axt anführen, bei der wir alle oben genannten Merkmale vereint finden, und zwar handelt es sich um die Axt aus Poroszlópuszta, Kom. Szabolcs (MNM 103/1870—5). 2 Die Axt Nr. 31 ist identisch mit der aus Szabolcsi-puszta (MNM 80/1873—4); beide Stücke haben die gleiche charakteristische doppelte Bogenrundung und die stark ausgeprägten Flügel. Ein weiteres Schwesternpaar wird gebildet von der Axt Nr. 32 und einer Axt aus Tiszabecs, Kom. Szabolcs (JAM 61. 156. 8). Die Axt Nr. 34 erinnert — ohne identisch zu sein — an die Äxte aus Debrecen-Macs (DMD 1907/1282) und Kisürögd (MNM 1873/78 III— 10). Weitere Warzenscheiben­äxte kamen zum Vorschein in den folgenden Fundorten: Felsődobsza (MNM 1587/75/1), Rozsály (MNM 186/1877—4), Ópályi (MNM 60. 32. 2.) Kisterenye (MNM 22/1852), Rétköz-Berencs (JAM 58. 93.), Tiszabecs (JAM 61. 156. 8.), Rohod (JAM 58. 95. 20/21), Papp (JAM 58. 73.), Nyíregyháza (JAM 58. 59. 28.), Szabolcs-megye (JAM 58. 165. 1), Magosliget (DMD IV 107/1930), Domahida (MNM 92/1883—20 und MNM 37/1883), Kispalád (DMD IV 18/1940), Csegöld (MNM 1/1945), Géberjén (MNM 43/1929 und 1966/13/1). Warzenscheibenäxte ; unbekannten Ursprungs befindet sich im Magyar Nemzeti Múzeum (52/29/50; 1860—52; 12/1950—12), in der Sammlung Borsos, Budapest und im Musée des Antiquités Nationales, St. Germain en Laye (Nr. 27555). Zeitliche Einstufung Die Warzenscheibenäxte — wie oben definiert —- gehören alle zum vierten und letzten Depothorizont, dem Horizont von Ópályi, d.h. der Zeitstufe В IVb. 3 Inner­halb dieses Fundhorizontes unterscheidet Dr. Mozsolics die Stufen D. und E. Die Abgrenzung der beiden Stufen beruht auf einer Beobachtung des Verbindungs­stückes (Grat) zwischen Hals und Klinge. Die Schaftröhre vom Typ D ist noch deut­lich durch den Axtkörper durchgesteckt ; im Profil ragt der Grat über die Schaft­röhrenrippen hervor. Im Typ E dagegen ist das Gratverbindungsstück verschwun­den, Hals und Klinge sind direkt auf die Schaftröhre aufgesetzt. Die Vertreter der Stufe D und der Stufe E können gemeinsam vorkommen (z. B. Ópályi); bis jetzt aber scheinen die Warzenscheibenäxte durch ihre Gratform nur auf die Stufe D beschränkt, auch wenn sich einige ihrer Merkmale noch auf Mischformen der Stufe E finden. Die Ajak-Äxte Nr. 1 bis Nr. 34 gehören eindeutig zur vollen Blütezeit des Types D. Die Axt Nr. 35 unterscheidet sich durch ihre Warzenanzahl (8), für die wir bis jetzt noch kein weiteres Beispiel kennen (8 Warzen, aber kreuzförmig angeordnet, 2 MNM = Magyar Nemzeti Múzeum, Budapest; JAM = Jósa András Múzeum, Nyíregy­háza ; DMD = Déri Múzeum, Debrecen. 3 A. Mozsolics, Bronzefunde des Karpatenbeckens. Budapest, 1967. S. 33—49. 75

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