A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 11. - 1968 (Nyíregyháza, 1969)

Kroeger-Michel E.: Az ajaki későbronzkori raktárlelet - Kroeger-Michel E.: Der Nackenscheibenaxt-Depotfund von Ajak

Ebenfalls eine Sonderform innerhalb der Ajak-Gruppe stellt die Axt Nr. 34 (Abb. 78, b) dar. Der besonders lange Hals (4,3 cm) ist grösser als der halbe Schaft­röhrenarm. Die Röhre ist ohne Gussnähte 6,8 cm lang und an der dicksten Stelle 2,8 cm hoch. Der Rippenabstand beträgt 4,7 cm. Die Röhrenmasse entsprechen also im Ganzen denen der Ajak-Gruppe, nur sind hier beide Röhrenarme gleich­lang. Die besonders kleine Scheibe (Durchmesser 5,3 cm) hat einen regelmässigen, hohen Dorn (2,5 cm). Die Warzen sind klein und flach (0,2 cm hoch), Der leicht oberhalb der Querachse liegende Grat steht im Profil spitz hervor, der Gratabstand beträgt 3,3 cm. Die am Ansatz breite Klinge (2,3 cm) schwingt wie bei Nr. 33 in zwei parallelen Kurven nach rechts aus, nur liegt hier der linke Schneidenanfang noch links von der Längsachse. Die Axt ist 26,5 cm lang. Die Axt Nr. 35 (Tafel XIX, Abb. 76, e) unterscheidet sich von allen bisherigen Äxten durch ihre Warzenanzahl, die hier acht beträgt. Abgesehen davon, ent­spricht aber die Scheibe in Durchmesser, Höhe und Dorn der Achtergruppe. Hals und Scheibe sind hier nicht nach rechts geneigt, die Halshöhe entspricht aber wieder dem linken Schaftröhrenarm, der kleiner ist als der rechte. Der Rippen­abstand ist etwas grösser (5,1 cm) Der Grat liegt nur leicht oberhalb der Quer­achse. Die Klinge, in ihren Kurven der Achtergruppe ähnlich, ist aber im Ganzen nach links verschoben, was, betont durch die symmetrische Lage von Hals und Scheibe, einen unharmonischen Eindruck erweckt. Auch die Axt Nr. 36 (Abb. 76, d) unterscheidet sich von den anderen Ajak­äxten durch ihre Warzenanzahl, die hier 4 beträgt. Sie sind in einem unregel­mässigem Kreuz angeordnet und unterscheiden sich auch voneinander in ihrer Form. Der unsymmetrische Kegel ist an der rechten Spitze beschädigt. Die Scheibe sitzt schief auf dem Hals, sie ist weiter nach links verschoben und neigt nach vorne. Die beiden Halshälften sind unsymmetrisch aufeinander gegossen, sodass der Querschnitt ein unregelmässiges Oval ergibt. Das Verbindungsband zwischen Hals und Klinge, über den Grat hinweg, fehlt hier. Der Grat ist ersetzt durch einen Knubbel, auf dem sich die Bogenrundung noch undeutlich abzeichnet. Auch die Schaftröhre ist unsymmetrisch, die Schaftröhrenrippen sind vorne und hinten angedeutet, laufen aber nicht rings um die Schaftröhre herum. Der rechte Schaft­röhrenarm ist etwas länger als der linke. Die Klinge ist vom Ansatz an stark nach rechts verschoben; die grösste linksseitige Abweichung von der Längsachse be­trägt 0,7 cm, die kleinste 0,0 cm (an der Schneide), die gröste Abweichung rechts ist ebenfalls an der Schneide 4,6 cm, die kleinste 1,5 cm. Im ganzen gesehen ist dieses Stück unsorgfältig gegossen und ist eher eine nachlässige Kopie der Warzen­scheibenäxte durch einen schlechter Meister als die Erfindung eines neuen Typus. Typologische Einstufung Die 36 oben beschriebenen Stücke gehören zur Gruppe der Warzenscheibenäxte, die I. Nestor mit B3c oder Domahida II bezeichnet. 1 Dieser Typ ist gekennzeichnet durch: — eine grosse, flache Scheibe mit kegelstumpfförmigem Rand, aufgesetztem oder leicht (aber nie vom Scheibenrand) aufsteigendem Kegel, um den sich in unregelmässigem Kreis die Warzen (meist 6) gruppieren ; — eine runde Schaft röhre, mit zwei dünnen Rippen verziert, die um die Röhre herumlaufen; — einer langen, flachen Klinge, die auf der Vorder- und Rückseite deutlich erhobenen 1 J . Nestor, Marburger Studien, 1937, S. 1 78—192 „Die verzierten Streitäxte mit Nacken­seheibe aus We.strumänien." 74

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