A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 11. - 1968 (Nyíregyháza, 1969)
Patay Pál: Das Kupferzeitliche Gräberfeld von Fényeslitke
DAS KUPFERZEITLICHE GRÄBERFELD VON FÉNYESLITKE Bei Öffnung einer neuen Lehmgrube nördlich der Gemeinde Fényeslitke kamen im April 1949 zahlreiche Bruchstücke irdenen Geschirrs und bald danach auch mehrere kupferne Äxte ans Tageslicht. Nach eine durch Edit Thomas durchgeführte Lokalinspektion hat zuerst József Korek, dann bei vier Gelegenheiten, zuletzt im Jahre 1954 auch ich Ausgrabungen am Fundort vorgenommen. Im Verlaufe der Arbeiten wurden 68 Gräber erschlossen und damit waren die durch die Lehmausbeutung nicht zerstörte Teile des Gräberfeldes erschöpft. Infolge des Säuregehaltes des Bodens waren leider die Knochengerüste fast zur Gänze verschwunden, wodurch es in den meisten Fällen unmöglich wurde ihre Lage, die Art der Grablegund und deren Himmelsrichtung festzustellen. In mehreren Fällen ermöglichte jedoch die Anordnung der Grabbeigaben dennoch einen Schluss auf die einstige Lage der Skelette zu ziehen. Die Bedeutung des Gräberfeldes von Fényeslitke besteht in erster Linie darin, dass es hier festgestellt werden konnte, dass zur Zeit ihrer Verwendung die Gräberferder der kupferzeitlichen Bodrogkeresztúrer Kultur aus wesentlich mehr Gräbern bestanden haben, als aus den früheren Ausgrabungen anzunehmen war. Unter Berücksichtigung des durch die Ausbeutung der Lehmgrube und sonstigen Gründen zugrunde gegangenen Teile des Gäberfeldes konnten einstmals selbst 150 Gräber in Fényeslitke gewesen sein. Ferner haben die Ausgrabungen bewiesen, dass die kupfernen Doppeläxte und Streitäxte auf der grossen ungarischen Tiefebene ein Vermächtnis der Bodrogkeresztúrer Kultur bilden. Die aus neuen Gesichtspunkten gemachten Beobachtungen haben überdies unsere bestehenden Kenntnisse über die Kupferzeit und ihr gesellschaftliches Leben gefördert. Trotz der begrenzten Möglichkeiten der Beobachtungen konnten wir dennoch feststellen, dass im wesentlichen auch in Fényeslitke die Beerdigungen dem allgemein üblichen Ritus dieser Kultur entsprochen haben. Die Lage der Beilagen lässt den Schluss zu, dass im grossen und ganzen die Verstorbenen in ostwestlicher Richtung ins Grab gelegt worden sind. Aber aller Wahrscheinlichkeit nach erfolgte bei den Gräbern 12. und 23. die Bestattung in west-östlicher umgekehrter Richtung und bei Grab 37. und Grab 42. müssen wir sogar ein südnördliches Gerichtetsein annehmen. Die west-östliche Einstellung ist bei der frühen Periode der Begräbnisstätte in Polgár-Basatanya dominierend, kommt aber bei den nördlich und westlich der Tisza gelegenen Gräberfeldern ebenfalls vor. Infolgedessen erscheint es wahrscheinlich, dass zu Anfang der Hochkupferzeit bei einem Teil der Längs des Tiszaufers wohnenden Stämme diese Sitte vorherrschend war. Eine Ausnahme von dem gebräuchlichen Bestattungsritus bildet das Grab 4., in dem József Korek der die Ausgrabungen leitete, „kalzinierte Knochen" fand, die eingesammelt wurden. Innerhalb dieser Kultur war bisher nur vom Grab 29. in Jászladány ein ähnlicher Fund bekannt. Im Karpathenbecken können wir infolgedessen das Auftauchen der Sitte der Einäscherung auf Grund dieser beiden Gräber auf das Ende der Hochkupferzeit datieren. Ebenso wie bei anderen Gräberfeldern war auch in Fényeslitke die durchschnittliche Anzahl der mitbegrabenen Gefässe bei den mit Steinmessern versehenen männlichen Gräbern geringer, als in den weiblichen Grabstätten. Desgleichen wie anderswo befanden sich mit Deckeln versehene Gefässe, wie vierfüssige Krüge, bzw. Hohlfusskrüge, rundbauchige Gefässe, als auch überhaupt umfangreiche Blu58