A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 11. - 1968 (Nyíregyháza, 1969)

Patay Pál: Das Kupferzeitliche Gräberfeld von Fényeslitke

mentöpfe, fast ausschliesslich nur in den Frauengräbern. Sonst sind die übrige dem Ritus genüge tuende, nach dem Geschlecht von einander abweichende Erscheinun­gen der Begräbnisse, so die Grablegung der Männer auf ihre rechte, der Frauen auf ihre linke Seite, bei den Männern Beigaben von Stein und Kupfergeräten, bei den Frauen von Goldschmuck die Übliche. Im Grab 60. waren zwei Tote beerdigt. In den Gräbern wurde der sogennante Milchtopf, ebenso wie bei den anderen Gräberfeldern im allgemeinen in die Nähe des Schädels gelegt. Es erscheint bemer­kenswert, dass in 51.4% der Fälle der Milchtopf von einer Schale begleitet war und die Schale mit ihrem Boden nach unten auf dem Mundrand des Topfes lag. Daraus lässt sich der Schluss ziehen, dass sowohl der Milchtopf, wie auch die Schale zur Grablegung der vom Beerdigungsritus vorgeschriebenen Speisen und Getränke diente. Neuerdings konnten wir dies auch bei anderen Gräberfeldern bestätigt finden. Ins Grab 25. wurde der umfangreiche Hohlfusskrug schon bei der Beerdigung auf seine Seite gelegt, also leer mitgegeben. Trotzdem dies keine Gesetzmässigkeit darstellt, kommt diese Erscheinung auch bei anderen Gräberfeldern reichlich vor. Indessen kann aber trotzdem zwischen der Form der Gefässe und dem Ritus ein Zusammenhang festgestellt werden, ebenso wie im Falle der Milchtöpfe, wo das Grablegen von bestimmten Speisen und Getränken in Gefässen mit vorgeschriebe­ner Form und an einer festgesetzten Stelle des Grabes zu erfolgen hatte. Ebenso war es eine herkömmliche Erscheinung, dass die umfangreichen Ge­fässe in der Nähe der Füsse der Toten untergebracht wurden. Wir konnten ferner auch beobachten, dass sich in den umfangreicheren Gefässen öfters kleinere Schalen befanden. Dies dürfte ebenfalls mit dem Ritus im Zusammenhang stehen und in diesen Fällen wurden wahrscheinlich die Schalen auf die sich im grösserem Gefäss befindlichen Speisen gelegt, wobei diese aber selbst auch einen Inhalt haben konn­ten. Demgegenüber dort, wo Gefässe von gleicher Grösse ineinander gestellt waren, wie dies in den Gräbern 4. und 17. der Fall war, dürften diese möglicherweise leer gewesen sein und für sich selbst eine Grabbeigabe gebildet haben. Des öfteren haben wir wiederum die Erfahrung gemacht, dass 25 — 30 Zenti­meter über dem Boden des Grabes verstreut Scherben lagen, so wie es bei den Grä­bern 14., 37., 40. und 60. der Fall war. Aus diesen Scherben Hess sich kein komp­lettes Gefäss zusammensetzen. Es ist möglich, dass diese Scherbenstücke absicht­lich hingelegt worden sind, als das Grab schon etwa zur Hälfte bereits mit Erde zugedeckt war. Dieses Vorkommen beschränkt sich nicht allein auf Fényeslitke. Unter den Funden haben vier kreutzschneidige Doppeläxte vom Jászladányer Typus (Taf. XIV. 1—4) hervortretende Bedeutung. Leider kam keiner davon wäh­rend der Ausgrabungen zum Vorschein, ebenso wieauch die zwei kupferne Streitäxte (Taf. XIV. 5, 7). Nach dem die als Streufunde, wie auch die an den Grabstätten zum Vorschein gekommenen Kupfergeräte am Ostrand der ungarischen Tiefebene zahlreicher sind, als an der Tiszagegend, wo uns doch eine grössere Anzahl von Gräberfeldern bekannt ist, so lässt dieser Umstand darauf schliessen, dass zur Zeit der Bodrogkeresztúrer Kultur die Kupferversorgung der Stämme am Ostteil der ungarischen Tiefebene bedeutend besser war, als in den zentralen Gebieten. Dies ist natürlich auf die Nähe der kupferhaltigen Berge zurückzuführen. Die beiden Streitäxte stellen zwei Variationen desselben Gerättyps dar. Mit dem einem ist der angeblich die Beigabe desselben Grabes bildende steinerne Streitaxt im Hinblick auf seine Form identisch (Taf. XIV. 6). Die Abweichungen in den Proportionen der Statur sind auf die Verschiedenheit des Materials zurück­59

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