A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 8-9. - 1965-1966 (Nyíregyháza, 1967)
T. Kemenczei: Der Bronzefund aus Napkor-Piripucpuszta
DER BRONZEFUND AUS NAPKOR-PIRIPUCPUSZTA Im Jahre 1964 fand man beim Tonausgraben in der zur Gemeinde Napkor (Komitat Szabolcs) gehörenden Piripucpuszta einige Bronzegegenstände. Dies wurde dem nyiregyházaer Museum gemeldet. Zwei Mitarbeiter des Museums Géza Csallány und András Gombás sammelten am Fundort die Gegenstände vollzählig zusammen und führten dort auch eine kleinere Ausgrabung aus. Mehrere Bronzegegenstände fanden sienichtmehr, es kamen aber 2 Scherben (Tafel VIII, 1,) eines Gefäßes zutage, das die Fundstücke enthielt. Außer Bronzegegenständen (T. I — VII, T . VIII, 2) enthielt der Fund auch Goldstücke (Abb. 1). Diese waren in einem der Tüllenbeile verborgen. Die Mehrheit der Fundgegenstände aus Napkor Piripucpuszta gehört zu den gegen Ende der Bronzezeit im Mitteldonaubecken allgemein gebrauchten Werkzeugtypen. So sind sie chronologisch ziemlich schwer zu bestimmen, wenn auch nicht je ein Stück, so ist doch die Gesamtheit des Fundes auf eine engere Zeitperiode datierbar. Die Tüllenbeile, die an der Seite dreieckig gerippt sind, sind für die Reinecke BD und Hallstatt A Periode charakteristisch (Taf. I. d — ő), 1 * 2 , 5 aber ihre jüngere Variation (Taf. 1,1,3) kommt auch in Depotfunden aus der Hallstatt B 1 Periode vor. 3 " 4 Die Tüllenbeile mit gerader Kante (Taf. I, 6, Taf. II, 1 — 3) benützte man in der östlichen Hälfte des Karpatenbeckens im Zeitraum der Hallstatt A Periode. 69 Die Tüllenbeile mit reicher Rippenverzierung (Taf. I, 2) begann man in der Reinecke BD Periode anzufertigen, allgemein wurden sie nur in späteren Zeiten verwendet. 11 Die Tüllenbeile mit konkav eingezogener Tüllenmündung (Taf. II. 4 — 5, 7 — 8) — mit kleinen Formveränderungen — waren von der Reinecke BD Periode bis zum Beginn der Hallstatt В Periode bekannt. 12 Die Parallele 13 " 16 der Meissel mit Tülle (Taf. II, 6, Taf. III, 3) findet man hauptsächlich in den Depotfunden der Hallstatt A Periode. Die Lanzenspitze mit bogenförmiger Schneide westlichen (Taf. III, 1, 4, 7, 8) 11 und die Lanzenspitze mit gerippter Tülle östlichen Ursprungs (Taf. Ill, 2.) 18 war ein im Karpatenbecken allgemein gebrauchter Waffentyp der Reinecke BD und Hallstatt A Perioden. Der jüngste Gegenstand aus dem Fund von Napkor scheint diejenige Lanzenspitze zu sein, derer Flügel sich eckig an die Tülle anschließt (Taf. III, 6). Diese Lanzenform markiert in den westlichen Bronzefunden im allgemeinen die Hallstatt В Periode. 19 Die weiteren Stücke des Fundes aus Napkor widersprechen der Hypothese, daß man die Lanzenform in der Gegend der Oberen-Theiß ausschließlich auf dieses Zeitalter datieren kann, obwohl diese Form — wie es der Fund aus Tiszaeszlár zeigt — dort auch in der Hallstatt В Periode bekannt war. 20 Doch ist ihr erstes Vorkommen in dieser Gegend — siehe den Fund aus Napkor — die Hallstatt A Periode. Diese Behauptungen unterstützen die jugoslawischen Funde aus Jakovo und Rudnink, in welchen gemeinsam mit Hallstatt A-zeitlichen Gegenständen 21 eine ebensolche Lanzenspitze vorkam. 22