A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 4-5. - 1961 (Nyíregyháza, 1964)

Nyárády Mihály: Die Volkstracht von Ajak

Frauen- und Männertracht den Altersklassen nach. Diese Altersklassen sind heutezutage folgende: 1. Von der Geburt an bis zum Alter von sechs­acht-neun Monaten. 2. Vom sechs-acht-neun monatingen Alter bis zum Alter von zwei Jahren. 3. Vom Alter von zwei Jahren bis zum Alter von vier Jahren. 4. Vom Alter von vier Jahren bis zum Alter von zwölf Jahren. 5. Vom Alter von zwölf Jahren bis zum Alter von zwanzig Jahren. 6. Vom Alter von zwanzig Jahren bis zum Alter von dreißig Jahren. 7. Vom Alter von dreißig Jahren bis zum Alter von vierzig Jahren. 8. Vom Alter von vierzig Jahren bis zum Alter von fünfzig Jahren. 9. Vom Alter von fünfzig Jahren bis zum Alter sechzig Jahren. 10. Über sechzig Jahre hinaus. Wegen Platzmangel muß ich mich darauf beschränken, hier lediglich die vornehmlichsten der ,,ajakerischen" und „fremdartigen" Kleidungs­bezw. Trachtenstücke durchzusprechen. Unter den „ajakerischen" Kleidern der jüngeren Frauen kommt dem sogen. „Säumchenkleid" die meiste Bedeutung zu. Diese Form wurde — genau im Jahre 1899 — von einer Näherin namens Rosa Rosenfeld herausgebracht. Doch tat sie dies nicht ohne Hemmungen. Der Oberteil (die Bluse) des Kleides wurde einerseits aus dem Ende des XIX. Jahr­hunderts im alten Komitat Szabolcs in Mode gekommenen „Kleid mit freiem Oberteil" ausgestaltet, indem dessen weite Bluse in eine „passende" d. h. anliegende umgeformt und mit mehr Säumchen versehen wurde, anderer­seits übernahm die Näherin auch den Seiden- und Samtbandputz des in früheren Zeiten in Ajak getragenen „Molkleides". Der Rock des „Säum­chenkleides" wurde nach der Form des dazumal in Ajak noch modernen Rockes des sogen. „Schloßkleides" gestaltet, das „Mizli" stellte nur mehr eine simple Übernahme vor. Der Kragen bildete nicht nur einen Be­standteil des damals getragenen „ajakerischen" Jungmädchenkleides, des „Schlosserkleides", sondern auch den des früher modernen, „ajakerischen", „Molkleides". Nicht geringen Anteil an dem modischen Erfolg des Rosa Rosenfeld­Kleides hatte ein fünfzehnjähriges Mädchen aus Äjak, — Maria Molnár Lizák —, welche ihre gleichaltrigen Freundinnen dazu überredete, dem damals noch allgemein getragenen „Schloßkleid" den Rücken zu kehren und die neue Kleiderfacon zu wählen. Ich betonte hier den modischen Erfolg unter den Gleichaltrigen, denn •die Mädchen höherer Jahrgänge hielten noch immer an dem Gebrauch des damals für modein und „ajakerisch" gehaltenen „Schloßkleides" fest. Und dies taten auch im Besonderen jene Frauen, die das letzterwähnte Kleid bereits seit einem Jahrzehnte trugen; die Meisten von ihnen blieben ihm bis zu ihrem Lebensende treu. Rosa Rosenfeld hatte indessen vorläufig nur zwei Kleider für Maria Molnár Lizák genäht. Das Eine von ihnen bestand aus reinweißer Seide, das Andere aus himmelblauem Seidenbatist. Beide Kleider waren gleich gefältelt und beide gleich bebändert. Das himmelblaue hatte sogar schwarze Samtbänder. Das ersterwähnte weiße Kleid war für den ersten Sonntag des Monats bestimmt. Das zweite, himmelblaue, für den zweiten, dritten und vierten Sonntag im Monat. Hatte ein Monat noch einen fünften Sonntag, so wurde das gleiche Kleid getragen. Das Schicksal des solcherart in Mode gekommenen „Säumchenkleid" benannten Kleides erfüllte sich jedoch erst im Jahre 1919. Ausschlaggebend 192

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