Bock: Hand-Atlas der anatomie des menschen (Leipzig, 1850)

17 I. fKuéfeín an ber äußern $lacfee beé Jborat. a) Brustmuskeln an der vordem Fläche des Thorax. 1) M. pectoralis major, grosser Brustmuskel (mit portio c/avicularis und sternalis). Anheftp.: extremi­tas sternalis claviculae, sternum und 2. bis 7. Rippenknor­pel ; — spina tuberculi majoris. 2) M. pectoralis minor (s. serratus anticus minor), kleiner Brustmuskel. Anheftp.: vorderes Ende der 3. bis 5. Rippe ; — processus coracoideus . 3) M. subclavius , Schlüsse lbeinmuskei. An­heftp.: 1. Rippe und Rippenknorpel ; — Rauhheit der un­tern Fläche der clavicula. b) Brustmuskeln an der seitlichen Fläche des Thorax. 4) M. serratus anticus major, grosser vorderer Sägemuskel (mit 9 bis 10 dentationes). Anheftp.: äussere Fläche des mittlem Theiles der 1. bis 8. Rippe; — labium internum der basis scapulae. c) Muskeln zwischen den Rippen. 5) Mm. intercostales, Zwischenrippenmuskeln. Anheftp.: unterer Rand der höher gelegenen Rippe; — oberer Rand der nächst folgenden Rippe. a) Mm. intercostales externi (mit schräg vor­und abwärts laufenden Fasern) ; vom Rippenhals bis Rip­penknorpel. ß) Mm. intercostales internt (mit schräg hin­ter- und abwärts laufenden Fasern); vom Rippenwinkel bis Brustbein. II. äJiuefeln an ber Innenfläche beä Jhorar (in ber ®ruft Í)öble). a) Muskeln an der innern Flächc des Brustbeins. 6) M. triangularis stemi (s. sterno-costa/is), drei­eckiger Brustmuskel. Anheftp.: Rand der innern Fläche des corpus sterni und processus xiphoideus : — in­nere Fläche des vordem Endes der 2. bis 5. Rippe und ihres Knorpels. b) Muskeln an der innern Fläche der Rippen. 7) Mm. infracostales , Unterrippenmuskeln (oft Fortsetzungen der mm. intercostales interni). Anheftp. : innere Fläche der Rippen ; — die nächste oder zweitfol­gende Rippe. D. Mus culi>bdomin ales, ^ au finita* kí it. (Cingulum abdominis musculosum.) Uebersicht der Bauchmuskeln. a) Nach ihrer Lage, a) Vorn läuft in der Mitte der Bauchwand ein, durch die Verschmelzung der Aponeurosen der seitlichen Bauchmuskeln entstandener weisser sehniger Streif , die linea alba (mit annulus umbilicalis , Nabelring, in der Milte, und lig. triangulare s. adminiculum lineae albae am untern Ende) vom processus xiphoideus gerade herab zur symphysis ossium pubis , wo sie mit den mm. pyramidales abdominis zusammenhängt. Neben dieser Linie, parallel mit ihr, liegt in einer sehnigen Scheide (vagina recto-abdominalis) der rn. rectus abdominis. — ß) Die Seitenwand des Bauches wird von 3 breiten, platten Muskeln, von denen ein jeder aus anders verlaufenden Fasern als der andere besteht, vom m. obliquus ab dominis externus, obliquus internus und transv ersus, gebildet, welche in drei Schichten geordnet, über einander liegen und durch Zellgewebe unter sich zusammenhängen. Nach vorn gehen sie in breite Aponeurosen über , welche in der linea alba zusammenfliessen ; ihr hinterer , ebenfalls sehniger Theil hängt theils an der fascia lumbo-dorsa/is, theils mit den Lendenwirbeln zusammen ; mit ihren obern fleischigen Portionen heften sie sich an die untern Rippen , mit dem untern Theile an die crista ilei. Ueber dem horizontalen Aste des Schaambeins endigen sie sich in einen freien Rand, welcher am m. obliquus externus, seimig und etwas nach einwärts umgerollt ist. Er führt den Namen des Lig. Poupartii s. Fallopii s. arcus cruralis, ist von der spina ilei anterior superior zur symphysis pubis herüber gespannt und geht theils in die Fascien der Hüft- und Sehenkelmuskeln über, theils ist er durch 2 Schenkel (crus externum und internum) an die spina und durch das Lig. Gimbernati an die crista pubis befestigt. Am innern untern Theile dieses Bandes zeigt sieh zwischen den beiden Schenkeln des lig. Poupartii cm Loch, der annulus abdominalis , Baue h ring, welcher in einen schief zur Bauchhöhle auf- und auswärtssteigenden Kanal, Leistenkanal, canalis inguinalis, führt. Es wird dieser Kanal von dem umgerollten Rande des lig. Poupartii und dem, sich als hintere Wand desselben daranlegenden m. obliquus internus und transversus gebildet. — Der Raum zwischen dem Poupartisclien Bande und horizontalen Schaambeinaste wird durch Muskeln, welche aus der Bauchhöhle heraustreten (in. psoas und iliacus internus ) und durch sehnige Ausbreitungen bis auf ein Loch, annulus cruralis, Schenkelring, geschlossen. — y) Die hintere Wand der Bauchhöhle, in deren Mitte die Lendenwirbel mit dem m. psoas liegen, helfen die mm. quadrati lumborum bilden, die sich neben der Wirbelsäule von der letzten Rippe zum Darmbeine erstrecken. — 8) Das Dach der Bauchhöhle ist das Zwerchfell, diaphragma, die Scheidewand zwischen Brust- und Bauchhöhle, welche gegen die letztere hin coneav, nach oben convex ist. b) Nach ihrer Function, a) Zur Verengerung der Bauchhöhle: alle genannten Bauchmuskeln, mit Ausnahme des m. quadratus lumborum. •— ß) Zum Athmen: mm. obliqvi, transversus, rectus, pyramidalis und quadra­tus lumborum. zum Ausathmen; diapkragma, zum Einathnien. — y) Zum Beugen des Rumpfes (vor-und seitwärts): alle Bauchmuskeln, das diaphragma ausgenommen. 15

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