Somogyi Múzeumok Közleményei 9. (1992)

Bárdos Edith: „KOPT” bronzedény a Zamárdi Avar temetőből

40 BÁRDOS EDITH The „Coptic" bowl of the Avar Cemetery at Zamárdi compared with the ones in England, Germany and, first of all, Italy, we can come to the conclusion that the find-in - question was made at the turn of the 6-7. centuries somewhere in the Byzantine Empire. Am südischen Ufer von Plattensee, am Rande des heutigen Zamárdi ist ein „Ordu", das dem mongoli­schen Karakorum ähnlich ist, in der Grenze der Vl-Vllen Jahrhunderte entstanden. Wir graben 10 Jahren den Friedhof dieses Zentrums. Wie grabten 1000 St. aus den ca. 6000 St. Friedhofsgräber aus. Die fränkischen, alemannischen, bajuwarischen, ita­lienisch-langobardischen, byzantinischen Schmuchsa­chen, Waffen, Schmuckgürtel, Gläser machen den „Ordu-Friedhof" aussergewöhnlich vielfarbig. Der Verfasser demonstriert nur einen Gegenstand der Auswahl, damit wir uns vorstellen können, welche weitverbreiteten kommerziellen und etnischen Verbin­dungen dieses awarische Zentrum besitzte. Der Gegenstand ist eine s.g. „koptische" Gusschüs­sel, die nur später gedreht wurde. Das ist eine Bron­zeschüssel mit einer durchbrochenen Unterlage und Omega-Henkeln, die durch Gelenke zu bewegen sind. Im Laufe der Forschung wurde es klar, dass dieses Gegenstand nur für uns unikalisch ist, (da er der ein­zige in Karpaten-Becken ist) und sein fast genaues Ebenbild wurde im VII. Jahrhundert in Europa gefun­den. In England kamen 25 St., in Belgien 15 St., in Frankreich 5 St., in Deutschland 38 St., in Italien 29 St., in der Niederlande 3 St., in Spanien 11 St., in der Schweitz 3 St., in der Ukraine 1 St., in Dalmatia 4 St. s. g. „koptische" Bronzegefässe zum Vorschein. Ins­gesamt 120 St. In Ungarn war ein solches Bronzege­fäss vielleicht in Várpalota entdeckt. Man kann das Ebenbild des Zamárdi-Typs auch im Osten, in Kairo, in Alexandria, in Nubien erfinden. Un­ser Exemplar ist den Gräbermaterialien von italie­nisch-langobardishen Friedhöfen, vor allem von Civi­dale-Friedhof ähnlich. Das ist wahrscheinlich sicher, da das Material des Zamárdi-Fried h of s viel Gemein­sames mit den italienisch-langobardischen Friedhöfen hat. Die Fundstellen, wo diese s. g. „koptischen" Schüs­seln zum Vorschein gekommen sind, haben in den Vl-Vll. Jahrhunderten zur byzantinischen Interessen­sphäre gehört. Er datierte diese Materialien von 600 bis 650 und die, die man mit Münzen datiert werden kann, von 620 bis 663. Nach der Untersuchung der Befandma­terialien von der Türkei, Ägypten und Italien stellte er fest, dass die zahlreichen „koptischen" Bronzegefässe in Konstantinopel erzeugt wurden. Seiner Meinung The Avar Caganate in its early period (568-638 A. С.) had close ties with the Byzantine Empire. As a proof-the „Coptic" bowl and other finds of Byzantine origin at Zamárdi cemetery can be produced as well. nach gibt es ähnliche Gefässe aus Ägypten, aber sie könnten auch in vielen anderen byzantischen Städte erzeugt werden. (Thessaloniki, Athen, Sardis, Ephe­sus, Corinthos, Antiochia, sogar Ravenna) Der gross­ie Teil der Gefässe stammt doch aus Konstantinopol. Der englische Forscher interpretiert das Krenz auf Boden der Schüssel nicht als Symbol des Christen­tums, sondern lieber als ein Nebenprodukt des Erze­ungsvorgangs. In der Sammlung des Britischen-Museums sind 11 St. aus der 25 englischen Exemplaren zu finden. Das sind 8 St. Schüsseln, 1 St. „Teekanne" und 2 St. Ei­mer. Die Schüsseln aus England sind im allgemeinen mit einer durchbrochenen Unterlage versehen und sie sind dem Zamárdi-Exemplar ähnlich. Zu dieser Zeit, wenn die „koptischen" Gefässe nach Europa kamen, war Ägypten als ein Teil des Byzan­tinischen Reichtums bis der arabischen Eroberung (632.) mit guten genügenden Wegen zu den wichtigs­ten europischen Handelsrouten verbindet. Der grösste Teil der „koptischen" Schüsseln stammt aus den lan­gobardischen Friedhöfen in Cividale und die Exemp­lare am Rain bewahrheiteten, dass in der Grenze von Vl-Vll. Jahrhunderten der Weg aus Byzant nach Eng­land durch die Lombardei auf fränkischem Gebiet führte. Sie Bronzegefässe zeigen die reiche Formenwelt des ägyptischen „koptischen" Bronzenwerks. Krüge, Schüsseln mit Henkeln, mit Griffen, mit Unterlagen, Eimer. Die beliebteste Form in Europa ist ohne Zwe­ifel der Zamárdi-Typ, d. h. eine Schüssel mit einer durchbrochenen Unterlage, mit Omega-Henkeln. Wenn man die „koptische" Schüssel des awarischen Friedhofs in Zamárdi mit den aus England, Deutsch­land und vor allem aus Italien gestammten Exempla­ren vergleicht, kann es festgestellt werden, dass sie am Ende des VI. oder am Anfang des VII. Jahrhun­derts irgendwo in Byzant hergestellt wurde. Zur Anfangszeit des Awarischen Reichtums (568­630) gab es eine feste Berbindung mit Byzant. Diese Verbindung wird treu durch die sonstigen Befundma­terialien von byzantischer Herkunft des awarischen Za­márdi-Friedhorfs wiederspiegelt. Auf der Venedig-Ausstellung wird die „koptische" Schüssel, die aus Zamárdi kommt, die weitverbreite­ten Verbindungen von Byzant und den besonderen Status des Zamárdi-Friedhofs simbolisieren. EDITH BÁRDOS: EINE IM AWARISCHEN FRIEDHOF VON ZAMARDI GEFUNDENE KOPTISCHE SCHÜSSEL Zusammenfassung

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