Horváth János: Kunffy Lajos, 1993
wo seine Frau und Emil Sauer Klavierkonzerte gaben. Er beabsichtigte, sich von Paris nicht vollkommen zu trennen. Infolge! des ersten Weltkrieges mußte das Material der Ausstellung und die Gegenstände seines Heimes 10 Jahre lang im Ausland bleiben. In seiner malerischen Arbeit vertiefte er sich in Darstellung der Feste, alltäglichen Intimitäte, mühevoller Arbeit des Volkes vom Somogy-Komitat. Aus seiner Anziehung zum Naturalismus zog er in Gebiet seiner Porträtdarstellung Nutzen. Immer öfter malte er auch Selbstporträte. In Budapester National-Salon veranstaltete er 1924 aus seinen nach des stürmischen historischen Jahren aus Paris heimgelieferten und neuen Gemälden seine eigentliche debütierende Ausstellung. Die Presse schrieb von ihm mit einer großen Anerkennung. Er wurde von Károly Lyka, Dezső Rózsaffy und Artúr Elek hochgeschätzt. Der Verein für bildende Kunst wählte sich zu Vizepräzidenten. 1925 bekam er den staatlichen Pastellpreis, 1926 wurde er dank seines Gemäldes „Ernter" (1921) mit Genrepreis ausgezeichnet AufgeDend seine Budapester Wohnung zog er 1934 endgültig nach Somogytúr um. Zu dieser Zeit versuchte er seire Maltechnik zu erneuern. Auf weiß grundierten Lendwandflecken arbeitete er mit aquarellmäßiger Öltechnik von durchsichtiger Dünnheit, dadurch einen frischen Eindruck erweckend. Mit seinen Gemälden von einer neuen Technik tritt er 1942 auf der Ausstellung in Budapester Tamäs-Galerie auf. Die Pressekritik meldete über Verjüngerung von Kunffy. Die dramatischesten Jahre des zweiten Weltkrieges überstand er in Budapest, während sein Haus in Somogytúr zerstört und geplündert wurde. Fast 1000 St. von seiinen Gemälden wurde in Verlust geraten und beschädigt. In Bunkern steckend erlebte er den Sturm von Budapest. Er machte auch Tagesbuchesnotizen über diese Tage. Sein Landesgut wurde während der Bodenverteilung liquidiert. Seine schön blühende Wirtschaft, sein Weinberg und seine Fischteiche wurden verwirtschaftet. Er durfte sich die Kurie und das Atelier, bzw. den die angenehm verbindenden Park einhalten. Er nahm auf sich, alles vom Anfang zu beginnen und ausschließlich von der Malerei zu leben. Seine Gemälde mit BauerThemen wurde von der Jury der Staatsmacht mit Begeisterung empfangen, weil in denen die Jury die künstlerische Unterstüzung der Ideologie des Aufstiegs der Arbeiter und Bauern sah. Auf diese Weise war Kunffy Hüter der progressiven Überlieferungen in den 1950er Jahren. Er erhielt den Verdienstorden der Arbeit (1959) und die Auszeichung des Verdienten Künstlers (1960). Die letzte bedeutende Ausstellung in seinem Leben wurde 1960 im Ernst-Museum veranstaltet. Er verstarb im Alter von 93 Jahren am 12. März 1962 im Kaposvärer Krankenhaus. Vor dem Atelierseingang befindet sich ein Grabdenkmal mit seinem Reliefporträt. Der Staat erkaufte sich von seiner Witwe den Gesamtnachlaß. Aufgrund dieses Nachlaßes wurde das Kuriegebaude als Erinnerungsmuseum eingerichtet. Die Möbel und die das ganze Lebenswerk repräsentierenden Gemälde empfangen die Besucher auf der Straße südlich von Balatonlelle, in der vom Künstler ausgestalteten originalen Einrichtung. Die Zahl der sämtlichen Werke von Kunffy beträgt fast 2000 St. Neben Ölgemälden schöpfte er auch Pastellbilder, Olskizzen, Zeichnen, Aquarelle und ein paar Statuen. Diese Zahl enthält leider auch die während des zweiten Weltkrieges zerstörten oder geraubten 1000 Gemälde. Seine Werke sind in zahlreichen Museen Europas, z.B. in Paris, Rom, Mailand, Bukarest, Budapest