Ottományi Katalin szerk.: Régészeti tanulmányok (Studia Comitatensia 30. Szentendre, 2007.)

Horváth Friderika: Handgeformte, bodenständige Keramik

FRIDERIKA HORVÁTH HANDGEFORMTE, BODENSTÄNDIGE KERAMIK Auszug Das behandelte Siedlungsmaterial umfasst insgesamt 1580 freihandgeformte aus den spätkeltischen und römischen Fundzusammenhängen zum Vorschein gekommene Fragmente. Diese Siedlung ist von der Spätlatenezeit bis in die Römerzeit, bzw. bis in das 9. Jh. zu datieren. Aus technologischer Sicht ist die betrachtete Mate­rialgruppe handgeformt, stark gemagert und grob ausgearbeitet. Funktionell sind sie als Kochgefäße zu betrachten, die ihrem Charakter nach stark lokal geprägt sind. Das territoriale Prinzip, was bei der Materialgruppe als Hauptcharakteristikum zu Worte kommt, ist die Unterschiede in den Formmerkmalen und der Verteilung der einzelnen Verzierungsarten zurückstellend am geprägsten in der Verwendung von verschiedenen Magerungskomponenten zu erfassen. Nach der typologischen Einordnung der einzelnen Gefäßen ergeben sich 6 Gefäßgattungen: Töpfe, Dolien, Schüssel bzw. Schalen, Tassen, Teller und Deckel. Es sind bestimmte Warenarten, die obwohl nach den formalen Kriterien diesen Gattungen zuge­ordnet werden konnten, funktional eine Sondergrup­pe bilden, wie z. B. die Miniaturgefäße. Bei der typologischen Einordnung der Typen bildeten die Gesamtform, die Technologie und die Funktion die drei Hauptkategorien. Die Randgestaltung kommt wegen ihrer Mannigfaltigkeit und Zufälligkeit als eine untergeordnete Kategorie zu Worte. Als Haupt­charakteristikum zeichnet sich aus, dass alle Gattun­gen der handgeformten Keramik als Gebrauchskera­mik (Koch- und Backgefäße, sowie Speichergefäße) benutzt wurden, das sog. Tafelgeschirr ist nicht zu registrieren. Bei bestimmten Typen konnte man eine formale Ähnlichkeit mit den scheibengedrehten Va­rianten nachweisen. In Hinsicht auf die spätkeltische und die römische Periode ist bei der gedrehten, so­wie bei der freihändigen Keramik einen Formwandel nachzufolgen. Der Epochenwechsel tritt am frü­hesten in der sog. stilistischen Formsprache, d.h. im Formschatz und der angewendeten Verzierungsarten auf. Die Formen der Übergangsperiode sind schwer zu definieren, die Durchsetzung der römischen Kul­turmerkmale hat ein neues Gefäßinventar mit drei­gliedrigen Topfformen mitgebracht. Man hat den Eindruck, dass dieser Prozess bei der Verwendung der speziellen Magerungspartikeln mit neuen techno­logischen Verfahren verknüpft ist. Die Mehrzahl der spätkeltischen Stücken ist mit der Schamotte, die rö­merzeitlichen Stücke mit Gesteinbröckeln gemagert. Der Begriff von „Verzierungsarten' inspiriert die äs­thetische Rolle der Behandlung, bei einigen Verzie­rungselementen ist aber mit der Zweckmäßigkeit der Applikationen auch zu rechnen. Die einzelnen Elemente kommen vereinzelt oder in den mannig­faltigen Kombinationen vor, die ihrem Charakter nach flächendeckend oder zu Mustern angeordnet wirken. Nach den technologischen Merkmalen sind zwei Hauptgruppen abzusondern: die plastischen und die eingetieften Motive, in die dritte Gruppe gehören die Variationen von beider Techniken, die die kom­binierten Verzierungselemente und die kombinierten Verzierungsmuster gleichfalls zusammenfasst. Im Siedlungsmaterial von Páty weist das 29,94 % der ver­zierten Fragmente kombinierte Dekorelemente oder Dekormuster auf. Festzustellen ist dabei die Tendenz, dass die flächendeckenden Verzierungen für das be­handelte Material weniger charakteristisch sind, nur bei einigen kammstrichverzierten Wandfragmenten ist damit zu rechnen. Alle Verzierungselemente un­terstreichen die Gefäßtektonik, die umlaufenden ho­rizontalen Leisten besitzen meist am Bauch oder auf der Schulter, vereinzelt in der Hals oder vertikal auf der Schulter. Die Knubben sind in der symmetrischen Anordnung an der Schulter zu registrieren. Im Pätyer Material bilden die verzierten Stücke um das 22 % der Gefäße. Die plastischen Verzierungen kommen bei den römer­zeitlichen Gefäßen nicht vor, solche Motive sind für die latènezetiliche Keramik charakteristisch (9,28 % des verzierten Materials). Die Scherben aus den römi­schen Fundzusammenhängen sind durch die Über­zahl der eingetieft verzierten Stücke gekennzeichnet. Die Fragmente mit eingetieften Verzierungen machen das 60,78 % der verzierten Gefäßen aus. Bestimmte auf die spätlatenezeitliche Phase datier­bare Formtypen, wie z.B. dakische Tassen, assoziiert die Forschung aufgrund der signifikanten Verzierung (plastische Knubben und Leisten) mit einem spezifi­schen ethnischen Profil. Es ist unbestreitbar, dass die handgeformten Waren in ihren Formmerkmalen von dem westkeltischen Milieu grundsätzlich nicht ab­kommen, ihre Verzierungselemente weichen aber da­von wesentlich ab. Anhand diesen Faktoren handelt es sich um ein für die innerkarpatischen Regionen charakteristisches spätlatenezeitliches Phänomen, das sich aus den hallstattischen, skytischen, keltischen

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