Maróti Éva szerk.: Régészeti tanulmányok Pest megyéből (Studia Comitatensia 22. Szentendre, 1991)
Simon László: Korai avar kardok
15, 34, 101, 134) ist in einem Fall (Kat. Ю1) auch im Bandring zu finden. Auf einem einzigen Schwert (Kunágota) sind die goldenen Verzierungen von sekundärer Anwendung und auch ihre Plazierung weicht insofern darin von den anderen ab, dass meiner Ansicht nach an der Stelle zwischen den zwei Tragösen der Scheide sowie an der Stelle zwischen der unteren Tragöse und dem Ortband sich auch je eine, mit gemusterten Bandringen bordierte glatte Plattenbedeckung befindet (Bild 22, 1.). Vormals wurden die Schwerte der früheren Awarenzeit nach der Form der Edelmetallbedeckung des die Schwerthängerkonstruktion festlegenden Blindholzbeschlages klassifiziert. Deren P-, Dförmige oder Dreibogenform (Bild 15, 16) weist meiner Ansicht nach nur auf die Mannigfaltigkeit der schwertverzierenden Tradition hin. Der Grund der Klassifikation der Tragkonstruktionen der Schwerte ist die Weise ihrer Befestigung an die Scheide (Bild 14). Typ A: Die Tragkonstruktion wird mit einem Band an die Scheide befestigt (Kat. 119, 169, 175). Hierher darfauch das mit D-förmiger Tragöse versehene, silberbeschlagene Schwert von Tápé eingereiht werden. Typ B: Die Tragkonstruktion wurde mit zwei Bänden an die Scheide fixiert. Sie kann eine halbkreis- oder wellenförmige Einsenspange sein (Kat. 69, 164) bedeckt mit einem Edelmetallbeschlag in der Form von P, D, oder eines Dreierbogens. Die Verbreitung der geprüften Schwerte deuten strategisch wichtige Gelände und Machtzentren des Siedlungsgebietes der früheren Awarenzeit an. (Bild 1) Wenn man die Typen einzeln prüft kann festgestellt werden, dass die Verbreitung des dominanten Schwerttypes der Epoche, der einschneidigen Schwerte ohne Parierstangen im grossen und ganzen gleichmässig gewesen ist (Bild 2). Der grösste Teil der Schwerte vom Typ II. erblickte das Tageslicht im Land zwischen den Flüssen Donau und Theiss und zwischen den Flüssen Theiss-Maros-Aranka, der grösste Teil der Schwerte vom Typ III. in Trasdanubien und im Mündungsgebiet des Flusses Maros, der Typ IV. hauptsächlich im Gebiet zwischen den Flüssen Theiss-Maros-Aranka. Die bisher nur in geringer Zahl bekannten Schwerte vom Typ V. kamen meistens in der Nähe des khaganer Zentrums zum Vorschein. Von den 193 frühawarischen Schwerten konnten 134 Stück innerhalb der Epoche präzieser datiert werden. Demnach stammen seit der awarischen Landnahme bis 626/630 79 Schwerte aus dem mit expansiver Aussenpolitik charakterisierbarem Zeitalter, 58,9% aller gut datierbaren Waffen, hingegen stammen aus dem als Friedenszeit bezeichnetem zweiten Drittel des 7. Jahrhunderts (626/630—670/680) 55 Waffen. Die Ergebnisse der mit der Änderung der Zahlenproportion der Schwerte verknüpften Beobachtungen spiegeln gut die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Änderungen der Epoche. Sie zeigen, dass der Brauch der Bestattung mit dem Schwert, bzw. dass die Verminderung der Zahl und der Bedeutung schwertschwingender Kämpfer in den Hintergrund gedrängt wurden. Die zeitliche Änderung der Zahl der Schwerte nach Typen einzeln untersuchend, gelangte ich zu folgendem Resultat. Die Zahl der einschneidigen (Typ I—II) Schwerte (zusammen 68 Stück) ist in der zweiten Hälfte der früheren Awarenzeit kleiner als die Zahl der Schwerte, die aus der Zeitspanne von der awarischen Landnahme bis 626/630 stammen. Bei den zweischneidigen Schwerten ist diese abnehmende Tendenz noch stärker, denn es sind ja mehr als 75% der Schwerte Typ Ш— IV auf die erste Hälfte der Epoche datierbar. Daraus ergibt sich, dass die Anwendung der zweischneidigen Schwerte gegenüber der einschneidigen im zweiten Drittel des 7. Jahrhunderts in den Hintergrund gedrängt wurde. Derselbe Verlauf vollzog sich auch an der Bewaffnung der zeitgenössischen Nomaden der eurasischen Steppe. Gleichzeitig ist es auch nachweisbar, dass in der zweiten Hälfte der früheren Awarenzeit Versuche gemacht wurden, die Schwertsorten der dominierenden Typen I-П weiterzuentwickeln. Dies zeigen zwei Umstände: 1. Der früher bestehende verhältnismässig grosse Unterschied der Masse zwischen den Schwerttypen 324