Maróti Éva szerk.: Régészeti tanulmányok Pest megyéből (Studia Comitatensia 22. Szentendre, 1991)
Simon László: Korai avar kardok
Typ IV: gerade, zweischneidige, mit Parierstange versehene Schwerte, Typ V: einschneidige Schwerte mit leicht gebogener Klinge, ohne Parierstange (Typ V.a.) und mit Parierstange versehenes, gerades Schwert mit Rückschneide (Typ V.b). Die ganze Länge der Schwerte und die grösste Breite der Klinge sind im allgemeinen im Zusammenhang mit der Zahl der Schneiden. In Betrachtnahme aller prüfbaren Funde, nach den gewogenen mathematischen Mittelwerten der erwähnten Masse sind die einschneidigen Waffen relativ kürzer und schmaler als die zweischneidigen. Bei den einschneidigen Sehweiten beträgt dieser Wert 92,7 bzw. 3,3 cm, bei den zweischneidigen 95,1 und 4,4 cm. Die Typologisierung des Griffes geschah aufgrund des Vergleiches des Längesmasses des Griffes mit der Länge der Klinge. Demnach gibt es 3 Haupttypen (Bild 10.): Typ A: die Länge des meistens in einem Ring endenden Griffes ist grösser als 1/6 der Länge der Klinge. Es gibt Exemplare mit und auch ohne Parierstange. Typ B: die Länge des Griffes ist kürzer als 1/6 der Länge der Klinge. Es sind mit und auch ohne Parierstange versehene Exemplare bekannt. Typ C: die Länge des Griffes ist kürzer als 1/9 der Länge der Klinge. Auf das flache Griffeisen von oblongem Durschmesser wurde die aus zwei Platten bestehende Holzverkleidung mit einem oder zwei Nägeln befestigt. Bei 8 Funden endet dieser Nietnagel in einem kleinen Ring, in einem anderen Fall ist diese Niete mit einer flachen (Kat. 15), rosettenverzierten (Kat. 65,84,) oder rhombusförmigen (Kat. 83) gestanzten Platte verdeckt (Kat. 83 und ein Streufund von Környe). Der Griff endet am häufigsten gerade, in 19 Fällen in Ringen, in einem Fall in einem flachen Knopf (Kat. 119), in einem anderen Fall in einem gewölbten Bogen (Kat. 180). 24 Stücke der geprüften Schwerte hatten Parierstangen. Die Weise der Befestigung der Parierstangen ist der Grund ihrer Klassifizierung. (Bild 11). Typ A: Die auf das Griffeisen gezogene Parierstange wurde mit Holzverkleidung befestigt. Typ B: Die Parierstange wurde an das Griffeisen geschmiedet. Die Klinge habe ich in erster Linie nach der Zahl der Schnittkanten geprüft: von den 193 geprüften Sehweiten verfügte ich bei 115 Stücken über diesbezügliche Angaben. Davon sind 68 einschneidige, 46 zweischneidige Schwerte und eine Waffe mit Rückschneide. Die Zahl der Schnittkanten determiniert die Form der Schwertspitze. Bei einschneidigen Sehweiten ist die Schwertspitze im allgemeinen gegen den Schwertrücken abgerundet, bei zweischneidigen Sehweiten fällt die Spitze in die Mittellinie des Schwertes. Von dieser Gesetzmässigkeit sind mir zwei Ausnahmen bekannt. Eine davon ist das einschneidige Schwert des Grabes Nr. 35 von Környe, dessen Spitze sich in der Mittellinie befindet, die andere ist die zweischneidige Waffe von Tiszavasvár, deren Spitze zu einer Schneide abgerundet ist. Diese Hybridexemplare zeigen die Weise der Weiterentwicklung der frühawarischen Schwerte und repräsentieren schliesslich die Bestrebung zur Ausbildung des Säbels. Die Scheide wurde von zwei kannelierten Platten nach bekannten Angaben aus Weidenholz (Kat. 34), aus Birkenholz (Kat. 125), aus Lärchenholz (Kat. 172) und aus ungarischem Lindenholz (Kat. 179) angefertigt. In einigen Fällen (Kat. 15, 37) ist die Scheide auch mit irgendeinem ledernen Bezug versehen. Von 193 geprüften Sehweiten wurden 60 mit Edelmetall, bzw. mit bronzenen Beschlägen verziert: 13 davon hatten goldene, 41 silberne und 6 bronzene Ausrüstung. Das System der Verzierung — bei den Sehweiten mit goldenem und silbernem Beschlag — war einheitlich: eine perlenschnurverzierte (Bild 12, 1) oder mit kannelierten Bandringen (Bild 12) bordierte glatte Platte bedeckte die Endung und den Ansatz des Griffes sowie die Stelle neben den zwei Tragösen der Scheide und ihre Endung. Der auf den Schwerthängerbeschlägen häufiger vorkommende germanische Tierstil II. (Kat. 323