Farkas Péter – Novák László szerk.: Irodalomtörténeti tanulmányok (Studia Comitatensia 19. Szentendre, 198)
Novák László: Szász Károly református püspök 1891. évi látogatása a Három városban
NÓVÁK, LÁSZLÓ DER BESUCH VON KÁROLY SZÁSZ, DEM REFORMIERTEN BISCHOF IN DEN DREI STÄDTEN IM JAHRE 1891 Károly Szász (1829—1905) war eine der vielseitigen Persönlichkeiten der ungarischen Literatur, der vor allem mit seinen Übersetzungen (Dante, Goethe, Byron, Beranger, Heine, usw.) einen bleibenden Wert und literarischen Rang erwarb. Er war ein vielseitiger Wissenschaftler, der neben der Literatur auch eine ausgezeichnete pädagogische Arbeit ausübte: er schrieb Lehrbücher und beschäftigte sich mit pädagogischen Fragen. Er ragte auch im öffentlichen Leben hervor. In den 1860er Jahren war er im Ministerium für Religion und Unterrichtswesen tätig; er beschäftigte sich mit den Fragen des Unterrichtes. 1851 beendete er seine theologischen Studien, und war auch als Pfarrer tätig. 1884 wurde er zum Bischof des Reformierten Kirchendistriktes der Donaugegend erwählt. Als Bischof beshäftigte er sich auch mit den Angelegenheiten des Unterrichtswesens, da der bedeutende Teil der Schulen (Grundschulen, Mittelschulen, Lehrerbildung, usw.) unter Aufsicht der Kirche gehörte. Die über die Betätigung dieser Schulen sorgte. Der reformierte Bischof Károly Szász besuchte und beaufsichtigte zwischen 1885 und 1893 die 280 Kirchen des Kirchendistriktes (canonica visitatio). Seine Bemerkungen schrieb er in sein Tagebuch. Aus diesen Aufzeichnungen kann man sich Vorstellungen über das Unterrichtswesen, über die Lage der Schulen, ihren Personalbestand und ihre Qualität schaffen. Károly Szász besuchte zwischen dem 23. April und dem 3. Mai 1891 die drei Städte, Cegléd, Kecskemét und Nagykőrös. Die drei Städte waren Zentren des Kalvinismus in dem Donau-TheißZwischenstromland. Der Kalvinismus verbreitete sich hier schon am Anfang der Türkenherrschaft, in der mitte des 16. Jahrhunderts. (Der berühmte Reformator, István Szegedi Kis war z. В. in den 1840er Jahren in Cegléd tätig.) In der Vollentfaltung der Autonomie der Marktflecken spielte der kalvinistische Puritanismus eine entscheidende Rolle. Ein wichtiges Institut der Kirche war die Schule, in der sehr gebildete, in den Geisteszentren Europas gelernte reformierte Pfarrer und Lehrer unterrichteten. Besonders in der Mitte des 19. Jahrhunderts, z.Z. des österreichischen Tyrannismuns spielten sie eine große Rolle (1849—1867). Die Reformierten standen der Verdeutschungspolitik der österreichischen Behörden gegenüber, und da sie die Möglichkeit hatten, die Schule und den Lehrkörper aus eigener Kraft zu halten, riefen sie im Interesse der Erwerbung des Rechtes der Öffentlichkeit sowie der Ausgabe von offiziellen Zeugnissen ausgezeichnete Wissenschaftler in die Schule. Die besten Verhältnisse dazu waren unter den drei Städten in Nagykőrös, in dieser homogän reformierten Stadt vorhanden, die dann auch den Rang des Hauptgymnasiums erhielt. Auch in Kecskemét bemühte man sich ähnlicherweise um die Erwerbung des Rechtes der Öffentlichkeit. In Cegléd aber liquidierte der katholische Grundbesitzer z.Z. der Gegenreformation im. 18. Jahrhundert und der Rekatholisation die reformierte Autonomie, und auch die Rolle der reformierten Schule wurde in den Hintergrund gedrängt. Károly Szász Literatur-, Naturwissenschaftler und Theologe kam 1851 nach Nagykőrös um ungarische Literatur zu unterrichten. Er übergab aber die Leitung des Lehrstuhls für ungarische Literatur dem bekannten Dichter, János Arany, und unterrichtete Mathematik. Da er aber in der Revolution eine Rolle spielte, wurde er in den Augen der österreichischen Behörden fürs Schulwesen „persona non grata" und verließ die Stadt. Er ging 1853 nach Kecskemét, wählte aber bald den Pfarrerberuf. Für ihn waren die drei Städte, Cegléd, Nagykőrös und Kecskemét gut bekannt. Aus seinem Tagebuch wird es klar, daß in Cegléd und Kecskemét, wo auch eine größere Zahl von Katholiken wohnte,