Ikvai Nándor szerk.: Tápiómente néprajza (Studia Comitatensia 16. Szentendre, 1985)
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struktion tragen konnten. Durch die Aufstellung der Dachsparren erübrigte sich die Verwendung von Binder und Streben. Die Bauweise wurde wirtschaftlicher. Die Aufteilung des Innenraumes der Wohnhäuser hing auch in der TápióGegend von den Vermögensverhältnissen der Besitzer ab. Die Mehrheit der Dorfbewohner waren Kleinbauern und arme Menschen. Die schwächere Vermögenslage, die große Anzahl von Armen trug auch im enscheidenden Maße dazu bei, daß viele Objekte der traditionellen Bauweise erhalten geblieben sind. In den letzten Jahrzehnten, ja sogar auch heute noch gibt es Wohnhäuser, die aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammen, mit Binder und Streben. Diese Häuser bestehen größtenteils aus einem Zimmer und Küche. Die wohlhabenderen Bauern bauten Häuser mit der Aufteilung Zimmer-Küche-Zimmer. Ab Ende des 19. Jahrhunderts baute man an die Längsaußenwand des Hauses einen offenen Gang, den sogenannten Laubengang. Die äußere Erscheinung der Häuser trägt die Mode der Architektur der Epoche: An den Häusern von wohlhabenderen und angeseheneren Besitzern sind auch die typischen Ornamente des Historismus und des Jugendstils zu finden. Hinsichtlich der den Charakter des Wohnhauses bestimmenden Feuerungsanlage stellt die Tápió-Gegend einen Übergang zwischen dem Tiefland und dem höher gelegenen Hügelland bzw. der Gebirgsgegend dar. Das Hauptmerkmal der Architektur besteht darin, daß die Küche noch kein aus Ziegelsteinen bestehendes Gewölbe und keine Lehmbank besitzt. Die Zimmerdecken der Küchen in den aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhaltengebliebenen Häusern bestehen aus Balken und Brettern. Die Feuerstelle, der Kamil, ist eine geschlossene Feuerstätte, die mit der Wand des Zimmers abschloß. Die große offene Esse an der Wand zieht den Rauch ab, der aus einem sich unter ihr befindlichen ca. 1—1,5 m 2 großen „Kämmerchen", dem Kessel des Kamils, bzw. aus dem hier mündenden Zimmerkamin aufstieg. Der Kamil oder Kamin ist eigentlich der untere, weit ausgewölbte Teil der Esse, in dem sich eine mittels einer kleinen Tür zu verschließende Öffnung befindet, wo man das Feuer anzünden, kochen und backen kann. Der Kamil ermöglichte es, daß die ganze Küche rauchfrei blieb. Der sich in der Stube befindende Kamin war viereckig und wies — hinsichtlich seiner Form — gewisse verwandtschaftliche Züge mit dem Ofentyp auf, der von der Tápió-Gegend aus weiter nördlich gelegenen Gegend vorzufinden ist. Ildikó Sándor: DIE VERÄNDERUNG DER FEUERUNGSANLAGEN DES WOHNHAUSES INNERHALB VON 100 JAHREN IN DER TÁPIÓ-GEGEND Das Ufer des Tápió ist vom ethnographischen bzw. historischen Gesichtspunkt aus ein bisher nur sehr gering erschlossenes Gebiet des Bezirkes Pest. Seine Dörfer liegen zumeist zwischen Budapest und Szolnok, an beiden Seiten des Tápió. Diese Arbeit untersucht die Veränderungen hinsichtlich der Feuerungsanlagen in 16 Gemeinden und vier Einzelgehöften dieses Territoriums. Dies erfolgt vor allem auf der Grundlage von an den einzelnen Orten durchgeführten Sammlungen. Gleichzeitig verweist die Arbeit auf die Entwicklungsabschnitte der Lebensweise sowie Wohnkultur. Die Struktur der Feuerungsanlagen der Wohnhäuser am Tápióufer können in der untersuchten Periode in den mittelungarischen bzw. den Haustyp der Tiefebene eingestuft werden. Das Hauptkennzeichen dieser Häuser besteht darin, daß sie über eine doppelte Feuerungsanlagen verfügten. Im Zimmer bestand eine geschlossene Feuerstelle, während die Küche über einen offenen Herd verfügte. Der Backofen in der Stube wurde stets von der Küche bzw. einer Stelle unter dem Schornstein aus beheizt. Bei seinem Bau spielte — bis in die jüngste Zeit — der Schlamm eine determinierende Rolle, der auf ein Gestell aufgelegt wurde, das man aus Pflanzenstengeln bzw. gespaltenem Holz fertigte. Die Häuser am Tápióufer bestanden im vergangenen Jahrhundert zumeist aus drei Räumen (Stube, Vorderküche — Küche, Kammer). Seltener war die Aufteilung Zimmer, Vorderküche-Küche. 1039