Ikvai Nándor szerk.: Cegléd története (Studia Comitatensia 11. Szentendre, 1982)
Német nyelvű kivonat
Um die Jahrhundertwende verwandelte sich auch die Struktur und das Äussere der Siedlung, sie bekam einen städtischen Charakter. Dieser Vorgang wurde auch durch die Ausbildung der Gesellschafts- und Beschäftigungsschichten ausgedrückt. Bis zum Ende der Epoche wuchs die Zahl der Gewerbetreibenden und intellektuell Beschäftigten der Bewohnerschaft. (Gyula Kocsis) 3. GESELLSCHAFTLICHE UND POLITISCHE KÄMPFE, RICHTUNGEN BIS ZUM ANFANG DES 20. JAHRHUNDERTS Wir versuchten in unserer Epoche den Verlauf zu beobachten, wie sich die Gesellschaft der Stadt bis ans Ende des Jahrhunderts wandelte, wie diese immer gegliederter und voll von inneren Konflikten wurde. Gewisse Schichten der Stadt unterschieden sich voneinander seit Jahrhunderten auf Grund ihrer Vermögensverhältnisse, aber hinsichtlich ihrer politischen Rechte, ihres gesellschaftlichen Verhältnisses erfolgte die scharfe Absonderung nur gegen Ende der Epoche. Nach der Niederlage der Revolution, während der Jahre des Absolutismus verband die Grossbauern, Kleingutbesitzer und Bodenlosen noch die auf gleicher Lebensweise fussende Bauernsolidarität. Sie konnten sich gemeinsam der Staatsgewalt entgegensetzen, die seit Jahrhunderten nach der Aufhebung ihrer Rechte, nach Verhinderung ihres bürgerlichen Aufstiegs trachtete. Würdiger Anführer dieses oppositionnellen Kampfes war das sich allmählig verbürgerlichende Bauernvolk der Stadt, welches Kraft und Hoffnung von dem in der Ferne lebenden „grossen Verbannten" Lajos Kossuth gewann, der 1848 auch ihre Forderungen abgefasst hatte. Deswegen folgte die Stadt während der ganzen Epoche den durch Kossuth bezeichneten politischen Weg. Die hervorragendsten Bürger der Stadt: Károly Bobory, der revolutionäre Geistliche, Ferenc Gubody, ausgezeichnet begabter Führer Cegléds und die weiteren politisierten im Sinne Kossuths. Bis ans Ende des Jahrhunderts trennte sich die bischer einheitliche Gesellschaft in abgegrenzte Schichten mit scharfen Unterschieden. Die wirtschaftlichen Unterschiede, welche die kapitalistische Entwicklung mit sich brachte, bedeuteten nun auch schon eine gesellschaftliche Verschiedenheit. Das 20. Jahrhundert fand auch in Cegléd eine sich im Umwandlugsstadium befindende Gesellschaft. Dieses Jahrhundert zeigte, wie die „Bauern eines viel versprechenden Lebens" von den Möglichkeiten zu profitieren verstanden und wie sie ihre Stadt gestalteten. • •• . - . . (Erzsébet Reznák) • • 4. GESCHICHTE DER FELDARBEITERBEWEGUNG IN CEGLÉD Relativ früh, in der zweiten Hälfte der 1880-er Jahre entstand in Cegléd eine sozialistische Gruppenansammlung. Es gab in der Stadt keine beachtenswerte industrielle Arbeiterschaft, so waren die Teilnähmer und später Führer der Organisation die Feldarbeiter selber. Die effektive Entfaltung der Feldarbeiterbewegung fällt auf die 1890-er Jahre. 1892 erschien in der Stadt zum ersten Mal der in Cegléd gebürtige István Várkonyi und begann da die organisatorische Tätigkeit. Neben Várkonyi müssen die Namen von Károly Kiss und Sándor Rády erwähnt werden, die aus der Hauptstadt kamen und die sozialdemokratische Agitation förderten. Die Organisation und die örtliche Bewegung lief anfangs auf mehreren Fäden, später wurde Pál Urban der anerkannte Führer der ganzen Bewegung. Behördliche Verfolgung, administrative Beschränkung der Bewegung gepaart mit den ständigen „unmöglich machenden" Artikeln, antisozialistischen Hetzereien der Presse bourgeoise kamen auch in Cegléd zur Geltung, doch ohne brutalen Terror, wie das an vielen Punkten der Tiefebene der Fall war. Die verhältnismässig liberale Stadtführung trug auch dazu bei, dass Cegléd sich hinsichtlich der Bewegung von 1896—1897 zu einer der bedeutendsten provinzialen Basen entwickelte. Es ist kein Zufall, dass der erste, wirkliche Feldarbeiterkongress von Ungarn eben in Cegléd stattfand. Hier wurde auch die durch Várkonyi geführte Unabhängige Sozialistische Partei konstituiert.