Ikvai Nándor szerk.: Régészeti tanulmányok Pest megyéből (Studia Comitatensia 9. Szentendre, 1980)
Benkő Elek: A középkori Nyársapát
BENKÖ, ELEK: DAS MITTELALTERLICHE DORF NYÁRSAPÁT Die Grabungen auf dem Gebiet des mittelalterlichen Dorfes wurden 1928 von János Banner, 1948—1954 von Alajos Bálint und 1963 von Béla Balanyi geleitet. Die vorherigen Berichte über die Freilegungen fertigten Banner 1929, Bartucz 1929, Bálint 1962 und Bökönyi 1974, 387. an. Mit den historischen Angaben beschäftigte sich István Eri (Éri 1958, Éri 1962). Das Ziel unserer Abhandlung ist, dass wir mit den erneuten Aufarbeitungen der Grabungen von Alajos Bálint — die Ergebnisse von János Banner und Béla Balanyi benutzend — und der Einbeziehung der die Familie Nyársapáti betreffenden Schrifenquellen ein detaillierteres Bild über das mittelalterliche Nyársapát bieten; ein detaillierteres Bild als das bisherige. Im Laufe der Aufarbeitung legten wir das Gewicht auf die Veröffentlichung des noch unpublizierten Gräberfeldes und Herrenhauses und unter den schon bekanntgemachten Wohnhäusern (Bálint 1962) auf das 15. bis 18. Haus, denn nur von ihnen blieben detailliertere Dokumentationen übrig. Auf das Vorausgegangene der Árpádenzeit des im Mittelalter als Nyársapáti, Nyársapát Dorfes weisen — ausser seinem Namen — verstreute Siedlungserscheinungen und Fundmaterial (Tafel 18, 8—10; Tafel 25, 1—4), ebenso wie der spatárpádenzeitliche Teil der Kirche (ein fast quadratförmiges Schiff mit halbkreis- oder gestreckthalb-kreisförmiger Apsis, Tafel 1—3) hin. 1376 war die Familie Nyársapáti schon Grundbesitzer des Dorfes, dessen Name damals erstmals urkundlich erwähnt wurde. Zugleich war das Dorf Mittelpunkt der Landgüter der Familie. Später wurde auch das Adelshaus im Dorf erbaut. Zwischen 1451 und 1476 kennen wir auch namentlich 60 Einwohner des Dorfes, welche die familiäres und Leibeigenen der Familie Nyársapáti waren. Vom Beginn des 16. Jahrhunderts war István Werbőczi und in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts die Familie Zeleméri Besitzer des Dorfes. Am Ende des 16. Jahrhunderts gelangte Nyársapát in den Besitz von Mihály Lorántffy, später wurde es durch dessen Tochter Zsuzsanna ein Rákóczi—Besitz. Während des 15-jährigen Krieges verhessen die Bewohner ihr Dorf, erst um 1630 wurde es neu besiedelt. Gegen 1660 ging das Dorf endgültig zugrunde; in der" Zeit der Vertreibung der Türken stand es im Besitz der Familien Rákóczi und Forgách als unbewohnte Heide. Die Kirche und der Friedhof. Am südlichen Ufer des Rinnsales, der das Dorf in zwei Teile teilt, steht die NO-SW orientierte Kirche. Die Mauer der Kirche aus der späten Árpádenzeit, die man aus Stein baute, stehen auf gestampftem Lehmfundament. Nach den Angaben des Grundisses (Tafel 1—3) erweiterte man im Verlauf von späteren gotischen Umbauarbeiten die Kirche mit einem Schiff mit Stützpfeilern und einer neben das Schiff der Árpádenzeit gebauten Sakristei. Der späteste Teil ist das zwischen die Sakristei und das gotische Schiff gebaute Ossarium. (Den Fakt des Anbaues haben die Ausgraber nur hier fixiert.) Die Rundmauer um den Friedhof stammt auch aus dem späten Mittelalter. Die frühesten in Grabbeigaben armen Gräber kann man in die späte Árpádenzeit datieren. Der grösste Teil des Fundmaterials (Tafel 10—21) der Gräber stammt aus dem Zeitabschnitt vom Ende des 14. Jahrhunderts bis zum "Anfang des 16. Jahrhunderts. Die spätesten Gräber aus dem 16. bis 17. Jahrhundert, die die mit Grabbeigaben versehenen Gräber durchschneiden, sind häufig Sarggräber, die aber sonstige Funde selten enthalten. Der Herrenhof. Gegenüber der Kirche, am nördlichen Ufer des Rinnsals, stand das Herrenhaus der Familie Nyársapáti (Tafel 22). Der Grundriss des 1459 und 1469 als curia, 1551 als castellum erwähnten Gebäudes (Tafel 23), wurde von Béla Balanyi rekonstruiert. Dieses grossmassige, vielleicht mit dem castellum identifizierbare, achteckige, an der NW-Seite mit einem viereckigen Raum erweiterte Gebäude wurde von einer aus Stein gebauten Mauer und einem Wassergraben umgeben. Obwohl Ecksteine auf stumpfwinklig treffende Mauern hinweisen (Tafel 24, 5.) halten wir die Rekonstruktion, welche sich auf die Ausgrabung mit den schmalen Forschungsgräben stützt, nicht für überzeugend. Zu diesem spät entstandenen Gebäude können einige aus dem 16. Jahrhundert stammende Ofenkacheln (Tafel 26, 1—2, 12.) in Verbindung gebracht werden. Die auf der Fläche der achteckigen Räumlichkeit gefundenen Mauerteile und der grössere Teil des Fundmaterials, deuten auf die curia vom 15. Jahrhundert hin (Tafel 24, 4; Tafel 25, 5—10, 12—14, 17—19; Tafel 26, 10). Die Häuser. Die Mehrzahl der Häuser von Nyársapát bestand aus einer Zweig423