Ikvai Nándor szerk.: Börzsöny néprajza (Studia Comitatensia 5. Szentendre, 1977)
Német nyelvű kivonatok cikkenként
(pajta). Bezeichnender Bau dieser Gegend ist der aus Holz angefertigte Schleppschweinestall, der Brückenstall (hidasól). In Dörfern mit erstklassiger Flur wurde am Ende des XVIII. Jahrhunderts einem Fundus 18 Joch Acker und 6 Joch Heuwiese zugemessen. Ausserdem besassen die Bauern noch Rodeäcker und Wiesen, sowie Weingärten für welche sie extra Frongeld bezahlen mussten. Die Weide wurde gemeinsam benutzt, der Wald jedoch gehörte der Herrschaft, es wurde aber den Zinsnern gestattet Heiz- und Bauholz von dort zu beziehen. Infolge der gegliederten Wölbungsverhältnisse der Dorfflur und des Rodlandes, verteilten sich die Ackerfelder in mehrere Parzellen, welche sich verstreut in verschiedenen Teilen der Flur befanden. In den XVIII — XIX. Jahrhunderten wurde der Ackerbau in den erwähnten Dörfern auf zwei und drei Saatwechsel (kalkatúra) geteilte Flur betrieben. In Nagybörzsöny und in Ipolytölgyes konnten die Acker nur in Zweifelderwirtschaft benutzt werden, da sich diese Dörfer ganz auf den В erg hang hinaufzogen. Die Regulierung und Verkuppelung der Dorffluren wurde in den 60—70-er Jahren des XIX. Jahrhunderts beendet. Man liess die Aufteilung der Acker in Saatwechsel (kalkatúra) (vető) weiter bestehen, aber das Brachland blieb nicht mehr unbesät, sondern wurde für Hackpflanzen benutzt. In den Dörfern dieser Gegend spielten im Zeitalter der XVIII — XIX. Jahrhunderte die Weinrebe und der Wein eine bedeutende wirtschaftliche Rolle. In einigen Dörfern (Nagybörzsöny, Vámoismikola u. s. w.) waren diese die wichtigsten Quellen des Einkommens. Bis zum Ende des XIX. Jahrhunderts waren die Weingärten Eigentum des Gutsherrn. Die Kellerhäuser (pinceházak), die Kelterhäuser (présházak) und die Kellergruppen (pincecsoportok), welche sich gewöhnlich in der Nähe des Dorfes gruppenweise placierten, waren Stellen der Bearbeitung der Trauben. Die Ursache dieser Einrichtung war, dass man in den am Bache liegenden Gehöften keinen Keller graben konnte. Die Absonderung der Keller- und Kelterhausgruppen diente auch zur besseren Überwachung der Leibeigenen, damit der Gutsherr in der ihm gebührenden Zehnten nicht zu kurz kam. Diese, an sicherem Ort liegenden Kellergruppen mit Kelterhäusen, wurden nicht nur Stellen der Traubenbearbeitung und Weinbewahrung, sondern auch wichtige Betriebsplätze der Bauernwirtschaften: dort wurde zur Zeit der Jahrhundertwende das Getreide gedroschen, in Erdmieten, später im Kelterhaus aufgestellten Getreidekasten gelagert. Ein bedeutender Teil des Heues wurde ebenfalls auf dem Speicher der Presshäuser gelagert. Auf diese Weise änderte sich die Rolle des, im Dorfe liegenden wirtschaftlichen Zentrums, indem es seine wirtschaftliche Funktion mit dem Kelterhaus in der Dorfflur teilte. Diese Geteütheit der Funktionen ist die Eigenartigkeit des Siedlungssystems der Dörfer dieser Gegend, welche sich im Verhältnis des Gehöftes und des Kelterhauses kundtut. Auf anderen Stellen der Flur konnten keine landwirtschaftlichen Betriebsplätze errichtet werden, weil es weder die in Saatwechsel aufgeteilten Ackerfelder möglich machten, noch die kleinere Ausdehnung der Dorffluren rechtfertigte. Im wirtschaftlichen Verhältnis zwischen Gehöft und Kelterhaus realisierte sich die Betriebsorganisation der Bauernwirtschaften, woraus eine funktionelle Getrenntheit in der Struktur der Siedlungen erfolgte. 668