Molnár Lajos - M. Hajdú Margit: Nagytarcsa története és néprajza - Pest Megyei Múzeumi Füzetek 7. (Szentendre, 1974)

M. Hajdú Margit: Nagytarcsa néprajza - Ethnographie von Nagytarcsa (Inhalt)

Die Volkstracht — farbenreich und vom Talent für Zeichnungs und Stickkunst der Frauen und Mädchen zeugend — ist mit der Tracht der Frauen von Cinkota, Csömör, Rákospalota und Rákos­csaba verwandt. Das Weben und Spinnen hatten ihre Blütezeit gegen die Jahrhun­dertswende, später aber, in den 1950-er Jahren, mit dem Aufhören der Hanferzeugung wurden sie nicht mehr geübt. Die characteris­­tischesten Muster waren das Einweben von Sternen und die belieb­testen Farben: lila mit grün, rot mit grün oder rot allein. Die Ränder der gewebten Decken wurden mit einem zweifingerbreiten und mit Plattstickerei verzierten Streifen aneinander gepasst. Die „rubacs” genannte gewebte Weisswäsche der Frauen wurde mit Heckelarbeit oder mit Ajourarbeit zusammengestellt. Die Technik der Stickerei wurde vor 60—70 Jahren vor 60—70 Jahren durch Anwendung des Stiel- und Plattstiches karakterisiert. Später überwog die Applikation des Plattstiches dermassen, dass der Stielstich wegblieb. Schon vor 50 Jahren schmückten sie die festlichen Hemden und Kopftücher mit handgenähter Lochstickerei. In den 40-er Jahren be­gann die Maschinenstickerei. Seit dieser Zeit wurden die Kleider im­mer reciher mit Mustern verziert. In den Jahren 1950—60 bleibt auf den Leibchen kein kein Fleck ungestickt, die Stickerei an den Schür­zen ist breiter als eine Spanne. Schnitzerei bildete den Schmuck ihrer Werkzeuge: das Waschb­leuel, die Spindel, den hörnernen Behälter des Wetzsteines. Ihre be­liebte Mustern sind: der Rosmarin, das Herz und die Tulpe. Wenig Andenken sind von diesen Stickereien übergeblieben, das Wenige je­doch zeugt von feinem Geschmack und von sachverzständlicher Handfertigkeit. Frauen und Mädchen nahmen auch an der intersiven Pflanzenkul­tur teil. Ihre Aufgabe waren ausserdem der Haushalt und alle Arbei­ten der Wohnungspflege und auch die Besorgung des Marktes, sowie die Anfertigung der männlichen Weisswäsche und das Zuschneiden, das Nähen und Sticken sämtlicher Kleidungsstücken der Frauen. Die Gelegenheiten zu welchen sie sich in Tracht kleiden sind von ihren ungeschriebenen Gesetzen und von den Familien — und Kir­schenfesten bestimmt. Eintönigkeit der rythmischen Wiederholung charakterisierte ihre Ernährung, welche jedoch seit der Befreiung reich und viel abwech­slungsvoller geworden ist. Ihre Wohnung bestand vor der Befreiung aus einer vorderen Stu­be, aus einer Flur-Küche mit offenem Rauchfang und aus einer Wohnstube mit Blumenmustern und Schnitzerei verzierten Möbeln. 204

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