Herpai András (szerk.): Kovács Margit Kerámiamúzeum, Szentendre (Szentendre, 2012)

Volkskunde Die 1950-er Jahre Nach dem zweiten Weltkrieg trat Margit Kovács in die Kommunistische Partei Ungarns ein, und mit ihren eigenen Mitteln nahm sie aktiv am Neuaufbau des Landes teil, und das in ihren Werken allgemein verständliche Weltbild weihte sie zur gefeierten Künstlerin des neuen Systems. Für ihre Arbeit erhielt sie als eine der Ersten 1948 den Kossuth-Preis. Danach bekam sie nach einander bedeutende staatliche Aufträge (1950 die Landkarte des Plattensees am Südbahnhof und die Landkarte Ungarns am Grenzübergang von Hegyeshalom). Mit diesen Werken wurden die Gebäude-Keramik und die Keramik- Kunst auf öffentlichen Plätzen zur anerkannten Form erhoben. Obwohl sie auch in den dreißiger Jahren schon auf volkskundlichen Ausstellungen vertreten war, verstärkte sich in den fünfziger Jahren, sich den damaligen Erwartungen der kommunistischen Kulturpolitik nähernd, in ihren Werken das Interesse an der Volkskunde. Aus dem Formenschatz der ungarischen Volkskunst ausgehend entwickelte sie ein individuelles Motivsystem. Die benutzten Symbole und pflanzlichen Ornamente baute sie meistens aus ihrer ursprünglichen Bedeutung herausgenommen, unabhängig vom gegebenen Thema und der angewendeten Technik als einfaches Zierelement in ihre Werke ein. Auf den in dieser Zeit hergestellten großformatigen Wandbildern spiegelt sich der horror vacui Bild-Typ der internationalen Gotik. Auf ihren Reliefs und Wandbildern werden die Szenen der Lebensbilderzu kleinen Details, gedrängt, und verlieren so ihre Monumentalität. Die den sozialrealen Erwartungen entsprechenden Themen formulierte sie häufig mit stark stilisierten Figuren in dekorativen Kompositionen. In dieser Epoche erhält die Darstellung der Gefühle auf ihren Kleinplastiken manchmal einen theatralischen Ton. Die damals auf der Drehscheibe hergestellten großformatigen Rundplastiken machten sie auch im Kreise des breiten Publikums zu einer beliebten Keramikerin. 3. Saal

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