Herpai András (szerk.): Kovács Margit Kerámiamúzeum, Szentendre (Szentendre, 2012)
Studien, Anfänge Die 1920-er und 1930-er Jahre Margit Kovács fand nach dem Abitur eine Stelle als Bankangestellte, doch erkannte schon kurz danach, daß ihrer Persönlichkeit die Angestelltenlaufbahn absolut fremd ist. Dem sicheren Verdienst bedeutenden Beruf entsagend zog sie nach Budapest, wo sie sich 1924 in der fortschrittlichen Freien Schule von Álmos Jaschik einschrieb. Auf die Wirkung der Pädagogik, die die persönlichkeitskonzentrierte Betrachtungsweise der angewandten Kunst spiegelte, begann sie sich für die Keramik zu interessieren. Diese neuartige Erziehung verhalt, die Lösungsmöglichkeit der Grenzlinien zwischen den unterschiedlichen Kunstarten zu sehen. Durch diese Erkenntnis gelangte ein wichtiger Aspekt in ihre individuelle Kunst. 1926 setzte sie ihre Studien in Wien fort. In der Keramik-Werkstatt von Herta Bucher (1898-1960) machte sie sich die Grundlagen des Formens mit dem Ton, das Formen an der Drehscheibe und die modernsten Technologien jener Zeit zu Eigen. Zwischen 1928 und 1929 schrieb sie sich in München an der Staatsschule für Angewandte Kunst ein. Bei dem Künstler Karl Killer (1873-1948), der sich mit kirchlicher Bildhauerei beschäftigte, studierte sie Bildhauerei, bei Adalbert Niemeyer, der als ein Gründungsmitglied der Münchener Sezession bekannt war, studierte sie Keramik. Diese Studien spornten sie weiter dazu an, die die Kunstartengrenzen überschreitende Ansichtsweise von Jaschik auch in der Praxis auszuprobieren. Aus München heimkehrend reifte sie zu einem über selbständige Auffassung verfügenden, autonomen Künstler. Ihre erste Ausstellung wurde 1929 in der Tamás Galerie arrangiert, wo sie sich mit Wandbildern mit religiösen Themen und kleineren Tierfiguren vorstellte. Diese Werke zeugen noch vom Einfluß ihrer wiener und münchener Meister. In der ersten Hälfte der dreißiger Jahre stellte sie in erster Linie tiefe Reliefs her, dazu gesellten sich kleine Rundplastiken. Regelmäßig experimentierte sie mit der Aufarbeitung unterschiedlicher Themen, mit unterschiedlichen Techniken und Kunstgattungen, aber sie erfüllt sie mit den aus unterschiedlichen Richtungen kommenden Einflüssen. Ihre frühen Arbeiten wurden auch von der Sezession und dem Expressionismus beeinflußt, aber wir können in ihnen auch Inspirationen des byzantinischen und romanischen Stils feststellen. Während ihrer Studienreise nach Kopenhagen im Jahre 1932 studierte sie die funktionale Keramik-Herstellung. Ein Jahr später reiste sie nach Sévres, wo sie den Ton mit Schamotte kennenlernte, der während ihrer späteren Laufbahn noch eine bedeutende Rolle spielen wird. 1935 arrangierte sie in der Tamás Galerie eine Sammelausstellung. Damit wurde ihre Epoche der Experimente abgeschlossen. Ihre Technik, ihr Verhältnis zum Ton klärte sich, ihre synthetisierende Ansichtsweise kristallisierte sich, was durch die auf Gruppenausstellungen erreichten Ergebnisse und auch durch Preise bezeugt wird. 1. Saal