Hann Ferenc (szerk.): Bánovszky Miklós festőművész 99 éves. Bánovszky Miklós festőművész kiállítása a szentendrei Műhely Galériában 1994. május 1 - 8 (Szentendre, 1994)

Ausdruck bringen. Die Verwirklichung dieser Bestrebungen sehen wir nur in einem selbständigen Verein gesichert, denn die schon bestehenden und täti­gen Gesellschaften entsprechen nicht unseren Bestrebungen.” (1928) Bänovszky malt schon 1926 in Szentendre, hauptsäch­lich Landschaftsbilder und Stadtansichten. Diese Werke bilden einen der kraftvollen Zweige seines Oeuvres. Die Zeitgenössische Kritik benutzt den Stil betrachtend die Bezeichnung „dekorativer Naturalismus”. Diese Beschreibung finden wir auch mit heutigen Augen gese­hen noch vertretbar. András Mucsi, der beste Kenner des Künstlers benutzte sie auch in dem 1985 geschriebenen Vorwort des Kataloges. Die Portraits charakterisieren eine andere, ebenfalls bedeutende Gruppe seiner Bilder. Der Künstler malt schon in den zwanziger Jahren Portraits. Unter den Auftraggebern sind Minister, Fabrikanten und mehr oder weniger bekannte Persönlichkeiten des Bürgertums und der Mittelschicht. 1977 malt es das Portrait des geistigen „Faktotums” dr. Imre Mailäth, der sich der öffentlichen Würde und allge­meiner Liebe in Szentendre erfreut. Diese Portraits sind so, wie die nach Bestellung hergestellten Portraits für gewöhnlich sind. Sie werden von sicherem, malerischem Wissen, ausgezeichnetem Charaktergespür und natürlich von feiner Idealisierung charakterisiert. Wir betrachten die in den dreßiger Jahren hergestellte, die damals viele Menschen berührende, sich nach dem neokalassizistischen Stil richtende Reihe der Werke als Episode, auch wenn es eine sehr wichtige Episode ist. Bänovszky Schloß sich in Wirklichkeit nie der „Röhmischen Schule” an, obwohl es einige seiner Kollegen von Szentendre taten. Im Grunde genommen blieb er auch hier beim naturalistischen Fundament. Die zwei Hauptwerke dieser Periode sind das Frauenportrait mit dem Vogue-Modeblatt und das Barcsay und Paizs Goebel darstellende Doppelportrait. Beide Werke sind mit einem außergewöhnlichen Aspekt verbunden. Im Herbst 1993 sahen wir in Szentendre im Atelier des Meisters eine frische, nicht vollendete Variation des an unbekanntem Ort befindlichen weiblichen Portraits. Im Fotoarchiv des Ferenczy Museums stießen wir auf eine bis heute nicht entdeckte Variation des Doppelportraits. Wir können gut sehen, daß eine dieser vorausgegangenen Arbeit, Skizzenhaftigkeit, die zeichnerische Art dieser Variation des bekannten Doppelportraits darauf hinweist, trotzdem ist es ein außergewöhnlich wichtiger Opus, denn er gewährt einen Einblick in die Malerwerkstatt und bestätigt uns in unserer Absicht, die Portraitserie von Bänovszky von dem Barcsay und Paizs Goebel darstellen­den Werk zu trennen. Der Künstler stellte nämlich auch von anderen Malern Portraits her, unter anderem von Vilmos Perlrott Csaba und János Tornyai. Diese Darstellungen unterscheiden sich kaum oder überhaupt nicht von den gemalten Portraits der Bankiere und der Repräsentanten öffentlichen Lebens. In beiden Variationen des Doppelportraits beschäftigte sich Bänovszky in erster Linie mit der Seele, mit der Darstellung des inneren Wertes. In der ersten Variation ist der Kontrast zwischen Barcsays puritanem, ernstem menschlichem Charakter und der stets spaßbereitenden, heftig gestikulierenden überirdischen Figur Goebels größer. Dort ist Paizs Goebels Figur in gotischer S-Form gebogen, die Finger der linken Hand sind außergewöhnlich fein, ausdrucksvoll gemalt. Der Hintergrund ist gebrochen, ein senkrechter Pfeiler trennt die in der Komposition verllochtenen zwei Figuren, den sehr bedeutenden Unterschied zwischen den beiden Laufbahnen betonend (das wird von den zwei gut erkennbaren Gemälden im Hintergrund, dem Arbeitermädchen von Barcsay und der Hügeligen Landschaft von Paizs Goebel verstärkt. Goebel, von sensi-

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