Hann Ferenc: Paulovics. Kántor Lajos és Kocsis István írásaival (A PMMI kiadványai. Pest Megyei Múzeumok Igazgatósága – Ferenczy Múzeum, Szentendre, 2008)

Hann Ferenc - Die Laufbahn des Künstlers

also mit starker Konzentration! In ihm brannte ein inneres Feuer, und wer auf ihn achtete, der erhielt diese Flamme von ihm. Er war diese bestimmende Persönlich­keit, dessen Einfluß mich auf der Laufbahn hielt." Über den Meister mit dem tragischen Ende schrieb der gute Freund von Pau­lovics, Károly Vilhelm korrekt und trotzdem ergreifend am 2. Februar 1973 in der Nr. 2 der Zeitung Hét eine Würdigung aus Anlaß der Gedenkausstellung, die gerade damals in Kolozsvár eröffnet wurde (publiziert in der Sammlung von Zoltán Ban­ner: Szó, eszme, látvány 1920-2000. Mentor kiadó, Marosvásárhely, 2002). Der einsti­ge Student von ihm erwähnte neben vielen anderen Dingen, daß Kádár Bilder von Cézanne und Egry analysierte und was noch viel unwahrscheinlicher erscheint, daß er seinen Studenten von dem französischen Gestenmaler Pierre Soulage er­zählte, dessen Name selbst in der etwas offeneren ungarischen Kunst damals fast vollkommen unbekannt war. Es ist ein unlösbares Rätsel - und es wäre müßig, eine direkte Verbindung zu suchen -, warum auf den Leinwänden von Paulovics in den Jahren seiner Emigra­tion in Deutschland zu Beginn der 90-er Jahre und besonders auf den Graphiken D'43, die der Tragödie am Don gedenken, diese heftigen Gestenzeichen erschei­nen. Wahrscheinlich ist dieser Moment nicht bewußt und trotzdem gegenwärtig. Vielleicht entfachte jene Flamme, von der der Künstler in Verbindung mit Tibor Kádár sprach. Nach dem Abschluß seiner Studien wurde der Maler zuerst Mitarbeiter des Museums von Nagybánya und anschließend Bühnen- und Kostümbildner des Dramentheaters von Nagybánya und des Nordtheaters in Szatmárnémeti. Wir schreiben das Jahr 1964. Nach den Jahren der Vorbereitung begann zu diesem Zeitpunkt das reiche autonome Lebenswerk, das zahlreiche Stilrichtungen be­rührte, aber keiner folgte. Das Oeuvre baute sich nicht linear auf, oder es ist nicht die Rede davon, daß ein Grundthema über Jahrzehnte hinweg erhaltenblieb, während es sich erwei­terte, bereichert wurde oder sich veränderte (wie z.B. das Lebenswerk von Pál Deim, László Balogh oder unter den Malern aus Siebenbürgen von Endre Kusztos), sondern fast gleichzeitig entstehen solche Werke, die sich noch nicht von der figu­ralen Darstellung lossagen, und solche, die sich in die Richtung der lyrischen Abs­traktion oder der Gestenmalerei bewegen. So wäre es also sinnlos, die Laufbahn eines halben Jahrhunderts in Stilepochen aufzuteilen. Es ist sinnvoller, solche Ab­schnittsgrenzen zu suchen, die topographische Wendepunkte und die der Lebens­abschnitte bezeichnen. Sie bedeuten nicht unbedingt radikale Veränderungen im künstlerischen Programm, auch dann nicht, wenn einige Modulationen zweifellos zu spüren sind. Darum teilen wir die Analyse des Lebenswerkes in drei Abschnitte ein: IN­TRA MUROS (innerhalb der Mauern), die Jahre im Partium genannten Gebiet, in Rumänien, 1961-1985; EXTRA MUROS (außerhalb der Mauern), die Periode in der Emigration in Deutschland, 1985-1997; SINE MURIS (ohne Mauern), die bis heute anhaltende Epoche in Szentendre.

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