Bodonyi Emőke: Hajdú László. Helyzetek és Érzetek. 2015. máricus 22 - május 24. MűvészetiMalom, Szentendre - MűvészetMalom kiadványai 8. (Szentendre, 2015)
Monográfia
dem realen wird auch der virtuelle Raum des Bildes wahrgenommen. Ein drittes Tondo, Eigentum der Pakser Bildergalerie, zeigt schon die Anzeichen eines neuen Stils, der nach dem Studienaufenthalt in Rom entstand. Römische Strukturen - Domus Homo Das Jahr 2002 war für den Künstler aus mehreren Gründen eine äußerst wichtige Epoche. Er hatte eine Einzelausstellung in der Vigadó Galerie, in der solche Arbeiten präsentiert wurden, die einige neuen Gedanken aufwarfen. In einem seiner Bilder hatte Hajdú einen langen Streifen aus echtem Gras verwendet. Bei diesem Exponat „Experiment zur Heilung der Landschaft" (2002) atmen die reduzierte Faktur und das Symbol der lebendigen Welt gemeinsam und vermitteln so die Sorge des Künstlers um die Natur und seinen Protest gegen die Landschaftszerstörung der Zivilisation. Während eines mehrmonatigen Aufenthalts in Rom, dank eines Stipendiums, trafen den Künstler neue Impulse, die eine Epoche in seiner Kunst eröffneten, die zwar organisch in seine Laufbahn passte, doch klar isoliert werden kann. Nicht so sehr die Architektur der Stadt ergriff ihn, auch nicht die kunsthistorischen Denkmäler, vielmehr die übereinanderliegenden Schichten von Rom. Die Geschichte der Stadt, die schon seit Jahrtausenden gebaut wird, hat eine besondere Atmosphäre, die möglicherweise tatsächlich nur durch jene kleinen Details wahrgenommen werden kann, die auch László Hajdú für sich entdeckte. Er machte viele Aufnahmen von Mauern, von zufällig erblickten Oberflächen, von abtastbaren Strukturen, von Ziegelwänden der Häuser mit ihrem Verputz und ihrer Farbe. Einmal fand er auf der Straße ein Stück Wellpappe, das er als Verstärkung hinter sein Zeichenblatt legte. Die sich durchprägende, gerippte Struktur hinterließ nicht nur auf dem Blatt Spuren, sie inspirierte auch die Serie „Domus Homo". Ein anderes Mitbringsel aus dem römischen Aufenthalt für seine Kunst war das Gewölbe, das auch in der universalen Kunstgeschichte einen Meilenstein bedeutet hatte. Neben der Rillenstruktur beeinflusst bis heute noch ein gebogenes Liniensystem seine Kunst. Konsequent entfaltete sich die Methode 42