Bodonyi Emőke: Hajdú László. Helyzetek és Érzetek. 2015. máricus 22 - május 24. MűvészetiMalom, Szentendre - MűvészetMalom kiadványai 8. (Szentendre, 2015)
Monográfia
aktiv mit der konstruierten, aber auch äußerst reichgetönten Komposition auseinandersetzen. Im harmonischen Gesamteffekt ist sogar eine Bewegung zu spüren, die die Handspuren des Künstlers festhält. Nach demselben Prinzip entstanden in der zweiten Hälfte der 90er Jahre, mehrere Kunstwerke, so z.B das Bild „Mein leichter Tag" (1999). Sowohl bei den zwei größeren, wie auch bei den zwei kleineren Elementen wurden die schwarz gemalten Linien der Leinwandkanten Teil der Komposition. Geometrie der Erinnerungen - Unsichtbares Licht Jemandem, der in der Natur lebt und oft auf See ist, bietet der Horizont einen grundlegenden Anhaltspunkt bei der Orientierung. Er sinniert wahrscheinlich nicht darüber, dass nur sein Auge den Horizont sieht, er ihn aber nie wirklich erreichen könnte. Ebenso existieren die Linien zwischen den einzelnen Sternen nur in unserer Phantasie, wenn wir sie zu Sternbildern zusammenfügen. Jemandem, der in der Natur atmet, kommen Horizont und Sternbilder nicht als pure Linienformationen vor, sondern als ein Erlebnis aus Linien. Eine Gerade wird als Horizontlinie aufgefasst, und alles wird damit verglichen. Was über ihr liegt, gilt als Himmel und unter ihr, als erdverbunden. Die Linie ist kein abstrakter Begriff mehr, sondern ein dem Sein zugehörendes Erlebnis. Kurz bevor Hajdús Bilder begannen, tatsächlich in den Raum hinauszutreten, entstanden in seinem Atelier Gemälde mit besonderer Schönheit. Bei ihrer Entstehung wirkten neben der konsequenten Fortführung seiner künstlerischen Probleme auch diverse persönliche Erfahrungen mit. Das Horizonterlebnis und die Freiheit auf offener See bewegten Hajdú dazu, den kosmischen Raum erneut künstlerisch zu erfassen. In einem Interview erzählte er über seine damaligen Erfahrungen und künstlerischen Absichten: „Wie kann man einen großen Raum auf dem Bild spürbar machen. Die Erde ist im All nur ein kleiner Planet, eine Kleinigkeit. Den Horizont in Sicht und nichts darüber oder darunter. Von einem Punkt aus irgendwohin gelangen zu können. Eine leichte Brise treibt die Segel an, es wird dunkel, oben leuchten die Sterne. Das Schiff fährt inmitten einer Kugel. Man hält das Steuerrad fest, wählt einen Stern aus und muss diesen Kurs halten. Das Wasser plätschert, sonst nur die Stille.”6