Bodonyi Emőke: Hajdú László. Helyzetek és Érzetek. 2015. máricus 22 - május 24. MűvészetiMalom, Szentendre - MűvészetMalom kiadványai 8. (Szentendre, 2015)
Monográfia
Kompositionsbereich auftauchen. Werden sie sich jemals treffen oder berühren? Manchmal ja, in Form eines Kreuzes. Beim Betrachten verbindet man diese Linien miteinander und deutet ihre Position, ähnlich wie die Schiffer sich auf der Adria an den Sternen am dunklen Firmament orientieren. Sie werden zu richtungsweisenden Zeichen im verzweigten Lebensweg und sowieso während einer Schifffahrt. Die reichen Fakturen der Bilder erinnern an Wogenbewegungen (Sagittarius, 1996, Blaue Wege, 1996). In der Malerei von Hajdú wird die Linie nach einer Zeit selbstständig und trennt sich von den Dreiecken. Sie erscheint eigenständig als Senkrechte, Waagerechte oder Diagonale auf einer homogenen Oberfläche (Hierund woanderst, 1995). An ihrer positionsbestimmenden Stellung ändert sich aber nichts, denn dieses abstrakte Formen aufnehmende Liniengebilde in einem hellen, atmenden, dunstigen Farbfeld ist fähig, bei folgenden Diptychen die Aura einer Existenz zu vermitteln (Zu Ehren von JSB, 1995, Diagramm, 1996, Raumaufteilung, 1996). Trecento Logische Folge in der Malerei von Hajdú war der Gedanke, dass die Linien nicht nur auf der Bildoberfläche erscheinen sollten. Die Komposition bestand nun häufiger aus räumlich separat stehenden, aber trotzdem zusammengehörenden Partien. Aus den Bildelementen, die die Oberfläche trugen, wurden Objekte. Ihre Kanten bildeten echte, räumlich ausgedehnte Linien. Nicht nur die Bildkonstruktion, auch die Faktur veränderte sich völlig. Die Farben des komplexen Raums von „Mittag" (1996) deuteten eine neue Farbgebung voll des Lebens und des mediterranen Sonnenscheins an. Hajdú verwendete ganz individuell die formatierte Leinwand von aneinandergefügten und -gebauten Teilelementen. Das Gemälde „Trecento" (1998) ist ein Schlüsselwerk in dieser Epoche. Die vier konstruierten und von farbigen geometrischen Elementen gegliederten Teile könnten als eigenständige Kunstwerke aufgefasst werden. Doch die vollständige Arbeit entsteht erst dann, wenn sie auf Grund ihres Liniensystems einander zugeordnet werden. Zur gedanklichen Vorgeschichte gehören die Linienformeln der bereits erwähnten Dyptichone und auch anderen Quellen. Nach eigenen Angaben des Künstlers inspirierten ihn dabei die Stadtansichten, die im Hintergrund der Pisanello- Fresken von Giotto zu sehen sind. Diese Zeichnungen, noch ohne die klassische Perspektive in der Dastellung, wurden nicht auf Grund des Anblicks, sondern auf Grund der Erfahrung gemacht. Analog dazu fasste Hajdú sein Bild als ein in der Ebene ausgebreitetes Motiv auf, dessen hellgelbe, graue, rosa- und lilafarbenen Töne dem System der Bildflächen folgten. Mit der Faktur des Bildes rief er einerseits das Zeitvergehen und die Atmosphäre der durch die Zeit verwitterten Fresken wach. Andererseits blieben die Spuren seiner aktiven Tätigkeit auf der komplexen Bildoberfläche erhalten, die er mit Spachtel aufgetragenen und nach und nach wieder zurückgenommenen Farben erzielt hatte. Der Betrachter soll sich