Bodonyi Emőke: Hajdú László. Helyzetek és Érzetek. 2015. máricus 22 - május 24. MűvészetiMalom, Szentendre - MűvészetMalom kiadványai 8. (Szentendre, 2015)

Monográfia

der Großmutter zog die Familie nach Léva in das Tal des Flusses Garam (Hron, heute Slowakei), wo 1938 László Hajdú geboren wurde. Die Wiedervereinigung des Oberlandes mit Ungarn, ebenso die von Siebenbürgen, erfüllte die Familie mit Freude und sie erin­nerte sich lange daran, wie sie im ungarischen Galaanzug die ein­rückende Armee empfangen hatte. Der Familientradition folgend, arbeitete der Vater von László Hajdú in Léva als Fotograf. Das Aushängeschild des Ateliers und der Fo­towarenhandlung zeigte die künstlerische Arbeit eines engagierten Fachmannes. Der Zweite Weltkrieg jedoch vernichtete auf einen Schlag das florierende Unternehmen, denn die Familie musste wegen der deutschen Abstammung der Mutter Gertrúd Scheide die Flucht ergreifen. Nachdem die Front zusammengebrochen war, kehrte sie mit einer Kutsche und neun entlaufenen und wieder eingefangenen Pferden in einem kleinen österreichischen Örtchen um. Drei Wochen lang kämpfte sie sich durch die Alpen und kam zu guter letzt mit nur einem Pferd wieder in Léva an. Die anderen Pferde waren während der langen Fahrt verendet. Nachdem die El­tern gleich nach der Rückkehr verhaftet und zur Zwangsarbeit ver­schleppt worden waren, nahm die Großmutter die zwei Kinder, László und seine Schwester, auf. Die Eltern konnten dann nach der ungarisch-deutschen Aus­tauschvereinbarung der Bevölkerung nach Hause zurückkehren. Am Ende wurde die Familie 1948 nach Bakonysárkány, einem Dorf nahe Székesfehérvár (Ungarn), zwangsübersiedelt. Für das in Léva zurückgelassene Haus mit Garten bekam sie dort einen kleinen Bauernhof neben der Kirche. Nach einem knappen Jahr zog die Familie allerdings nach Székesfehérvár. Das Familienoberhaupt konnte an der Ecke des leer gebliebenen Bischofspalastes einen Laden mit drei darüberliegenden Zimmern von der Hausverwaltung mieten. Das neu eröffnete Fotoatelier begann gut zu gehen, nicht zuletzt deshalb, weil die russischen Soldaten dort ihre Passfotos anfertigen ließen.Von den Einnahmen kaufte der Vater ein kleines, bis heute noch liebevoll gepflegtes Grundstück am Velencer See, auf dem er aus einfachem, gefundenem Material, unter anderem aus der von den Hüh­nerställen der Nachbarn gekauften Teerpappe, ein kleines Wochenendhaus baute. 1952 wurde das Haus für die Wissenschaftliche Akademie als Erholungsheim verstaatlicht. Das leere Grundstücksteil blieb Eigentum der Familie und die Sommer verbrachten sie weiterhin dort. Sie schlossen sogar Freundschaften mit den Urlaubern, die in ihrem ehemaligen Haus wohn­ten. László Hajdú war bereits im Jugendalter, als in diesem Milieu sein Interesse für die Kunst entstand. Er lernte unter den Urlaubern ein zwanzigjähriges Mädchen kennen, das in Bu-28

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