Bodonyi Emőke: Hajdú László. Helyzetek és Érzetek. 2015. máricus 22 - május 24. MűvészetiMalom, Szentendre - MűvészetMalom kiadványai 8. (Szentendre, 2015)

Monográfia

Inkonsequente Aufbauarbeit, die gut erkennbaren Epochen umfassende, geistige Einheit und eine hohe künstlerische Kultur charakterisieren die seit fünf Jahrzehnten ununterbroche­ne schöpferische Laufbahn von László Hajdú. Unter der Fassade aber führt seine Malerei harte Kämpfe mit Gedanken und Emotionen. Dieser Kampf bleibt nicht im Verborgenen, denn die Abgeklärtheit und die Ausführung seiner Arbeiten lassen, innerhalb des Rahmens der Malerei, seine nach Disziplin strebende Neigung und die pulsierenden Gesten seines Schaffens erkennen. Bei erster Annäherung lässt sich seine Malerei den zeitgenössis­chen geometrischen und nonfigurativen Tendenzen zuordnen. Das kommt jedoch selbst unter bestimmten Einschränkungen nicht ein­mal in die Nähe des wirklichen Charakters seiner Malerei. Tatsache ist, dass er ausführlich das Erbe von Malevitsch, Mondrian und Kandinsky studiert hatte. Er fand eine geistige Verwandtschaft in der Musik von Béla Bartók und Bach, in Caspar David Friedrichs Wahrnehmung der Natur und in der konsequent konstruktiven Kunst von Jenő Barcsay. Die Großartigkeit seiner Malerei, obwohl sie über­haupt nicht aufdringlich ist, sticht sofort ins Auge. Die fein strukturierte Wellenbewegung der Bilder und die manchmal auf der mono­chromen Oberfläche erscheinenden, leicht flatternden Nuancen äh­neln der Persönlichkeit des Künstlers. Hinter seiner still betrachtenden Art steckt ein Geist, der die Welt vernünftig analysieren kann. In einem Gespräch, das 2002 Tibor Wehner, ein sachkundiger Kenner seiner Kunst, aus Anlass der Ausstellung in der Vigadó Ga­lerie mit ihm führte, formulierte er, quasi über seine eigenen Bilder meditierend, so: „Manchmal überrascht es mich selbst, mit welcher Kraft mich ein Bild faszinieren kann, das auf den ersten Blick nicht mehr als eine leere Fläche ist oder maximal einige reduzierte Schichten hat. Es ist allerdings nicht egal, wie diese sind.”1 Hajdús sensiblen Bildfakturen und die rhyth­mische Linienstruktur bestimmen einen Bereich des Ausdrucks. Eine Folge der Absicht, ein Gleich­gewicht zwischen den lebensfrohen Gesten und der fleckenartigen Malart einerseits und der konstruktiven, geometrischen Präzision ande­rerseits aufrechtzuerhalten. Literarische Meta­phern und mathematische Formeln können gleichermaßen mit den klassischen geo­metrischen Motiven der monochromen, unter der Oberfläche fein pulsierenden Farbflächen in eine Reihe gestellt werden. Das konsequente Weiterdenken des malerischen und geo­metrischen Ausdrucks führte zur Entstehung von dreidimensionalen plastischen Objekt- Werken, die das Verhältnis von Linie, Farbe und Oberfläche auf geometrischen Körpern be­obachten. Um zu einer offeneren Betrachtung zu gelan­gen, muss der Betrachter sich damit abfinden, dass der Maler mit seinen Bildern etwas erklären will, und nicht einfach nur Quadrate malt oder die Oberfläche mit Gesten belebt, sondern gute Gründe für die reduzierte Farbgebung seiner Kompositionen hat. Man soll seine Bilder mit einer Optik betrachten, die nicht nur Dreiecke und Linien, sondern auch den Raum wahrnimmt. 26

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