Nógrád Megyei Múzeumok Évkönyve IX. (1983)
Tanulmányok - Taxner-Tóth Ernő. A Mózes dráma színpadi élete
RESÜMEE Ernő Taxner-Tóth Das Buhnenleben des Dramas — Moses Als Madách in Pest eintraf um seine Studien fortzusetzen, eröffnete das Ungarische Theater die Spielzeit in seinem neuen Gebäude. Dieses Ereignis, das aus der Hinsicht der ungarischen Bildung und des politischen Lebens von grosser Bedeutung war, übte auf die literarisch eingestellte Jugend eine grosse Anziehungskraft aus. Die bisherige Forschung hielt das für selbstverständlich und beschäftigte sich nicht damit; sie verneinte seine Bedeutung, und alles Vorhergangene in der Tätigkeit des Dramatikers Madách suchte sie in seiner Lektüre. Dieser Aufsatz setzt zum ersten Mal ausführlich die Argumente aus einander, die die Theaterkentnisse der jungen Dichters beweisen. Diese Tatsache ist deshalb besonders wichtig, weil der Dramatiker den grösseren Teil seines Lebens, von allerlei Theaterelebnissen fern, auf dem Dorfe verbrachte. Bei dem Schreiben des Moses-Dramas kehrte er jedoch zu jenem Modell des fünfaktigen Dramas zurück —von dem er in der Tragödie des Menschen wagelustig abgewichen — und das zu jener Zeit auf der Bühne einzigartig war. Ein Briefdetail beweist, dass Madách das Stück Moses ausgesprochen für die Bühne bestimmte. Dennoch wurde das Thema — die Gestalt Moses und die Frage der Knechtschaft des jüdischen Volkers in Ägypten — — zuerst in seiner lyrischen Dichtung laut, dem berühmten Gedicht von Petőfi, Die Dichters des XIX-ten Jahrhunderts folgend. In der Entstehungsgedichte des Werkes spielten zwei äussere Faktoren eine Rolle. Der erste: die in der damals gut bekannten biblischen Geschichte versteckte Möglichkeit für die Darstellung verschidene Fragen, die der Dichter erregten. Diese Fragen bezeiehen sich u. a. auf das Verhältnis von Gemeinschaft und von Leiters, von Freiheit und von Opfers, von Gesetzes und von Interesses, von Ideenprinzipien und von materiellen Gesichtspunkte, von Vergangenheit und von Zukunft, von Lebens nach den angewohnten Gesetzen und von Suche nach dem Neuen von gewaltiger Unterdrückung und von freiwillig angenommenner Disziplin — und so suchten sie Antworten auf die ungarischen politischen Fragen der Zeit. Letzteres folgt notwendigerweise aus dem zweiten wichtigen Faktor, der das Schreiben des Werkes anregte aus der politischen Lage des Landes in den Jahren 1860—1861. Eine Lage, in der die die ungarische Revolution und den Freiheitskampf wiederschlagende Wiener Regierung und die politische Opposition, zu der Imre Madách — eine aktive Rolle übrenehmend — gehörte, nach einer Lösung suchten. In diesem Jahr schrieb Madách sein Drama. Der grosse Traum Madáchs, der Erfolg auf der Bühne, erfüllte sich in seinen Lebzeiten nicht. Das Stück Moses hat zuerst Gyula Kovács 1888 in Kolozsvár auf die Bühne gebracht. Das Stück fand keinen besonderen Beifall. Die nächste Aufführung war die von Sándor Hevesi im Jahre 1925 im wesentlichen wieder erfolglos, obwohl die zeitgenossische Kritik sowohl die Begabung des Dichters wie die Darstellung einiger bekannter Schauspiler lobte. Die meisten Kritiker hoben die Darstellung Mari Jászai in der bühnenwirksamen Rolle der Muter Moses hervor, aber es wurde auch dem Spiel von Géza Abonyi, Adorján Nagy, Margit Pethes Annerkung gezollt, obwohl nicht alle überenstimten. 137