Nógrád Megyei Múzeumok Évkönyve IX. (1983)
Tanulmányok - Spáczay Hedvig: Madách Imre hadbírósági perének nyomában
genommen worden, die zwar mit den vorschriftlichen Reisepässen versehen worden waren, da aber bei ihnen auch Munition und auch Dolche gefunden worden waren, wurden sie in Verdacht gekommen und festgenommen. Während den Verhören wurde es klar, dass die Festgenommenen nicht alltägliche Räuber, „sondern''' die Mitglieder einer politischen Gerillenbande sind, die in Pest und auch auf anderen Gebieten des Landes Freunde und Agenten haben, die auch mit „ins Ausland geflohenen Rebellen und Parteisüchtigen" in Beziehung standen. In die Verhörsprotokolle und in die Untersuchungsakten gerieten die Namen von immer mehreren kompromittierten Personen. Der Name von Imre Madách kommt in solchen und ähnlichen Zusammensetzungen vor: „Imre Madách, Teilnahme in der Gerillenräuberbande'' '; „Hausdurchsuchung bei Madách und Hinkó wegen Beziehung mit Räubern'''; „Aus der Untersuchung wurde es klar, dass Frau Csepcsányi — Szemere-Tochter —, die in Pest Fgyetemstrasse wohnt, Imre Madách, der in Csesztve Komitat Nógrád wohnt, János Hinkó, der in Losonc, und Miska Ürmény, der in Tiszafüred Bevollmächtigte des Komitats Heves sind, den Aufstand organisieren. Diese Personen spielen in der Organisation des Volkaufstandes Hauptrolle.^ Im Zusammenhang mit Madách war die Schlussfolgerung: er ist „wegen der Beziehung mit der Gerillenbande''' für schuldig gehalten, aber es gibt keine genügenden Beweise gegen ihn. Letzten Endes war ihm das Jahr, das teils im Kerker der Pressburger (Pozsonyer) Wasserkaserne, teils im Pester Neugebäude in Untersuchungshaft verbrachte, zur Strafe eingerechnet. Aber diese Strafe wurde ihm wegen der Versteckung von János Rákóczy auferlegt, wegen der Gerillenangelegenheit konnte man ihm keine eindeutige Strafe feststellen. Sehr bemerkenswert ist jenes Register, das die Gäste des Madách-Hauses aufzählt und zugleich ihr politisches Verhalten charakterisiert. Bei fast allen 17 Personen ist diese Aussetzung vorhanden: „Revolutionär eingestellt, Feind des Herrscherhauses" . In Betracht genommen, dass so eine Untersuchungsakte nicht zum Vorschein kam, in der Imre Madách die gegen ihn gehobenen Klagen entweder anerkannte, oder widerlegte, so soll oder kann der Leser aus den nacheinandergestelleten Angaben die erschliessbare Wirklichkeit folgern. Es ist sicher, wenn die österreichischen Detektivbehörden diese grosse Organisation infolge eines unglücklichen Zufalles, als statt der richtigen Räuber die Organisatoren der Geritten festgenommen hatten, nicht im Keim unterdrücken und nicht aufrollen, so hätte die Nachwelt auch über die Rolle, Teilnahme Madáchs mehr erfahren können. 110